8. Tag
Heute verlasse ich Gibraltar nach dem Frühstück.
Ich werde mich durch die Bucht von Algeciras schlängeln auf die N 340 und an der Küste entlang nach Tarifa fahren. Tarifa ist der südlichste Punkt Europa´s. Im Hafen steht eine Metall-
Skulptur mit einem Fisch. "Where is the fish ?" Da muss ich hin.
Unterwegs komme ich an einem Parkplatz mit Aussicht vorbei. Lustigerweise war ich da schonmal. Vor über 20 Jahren, da sah es aber noch ganz anders aus dort. Da war nur eine Bretter-
Bude auf einem Schotter-Platz. Damals wollte ich dort frühstücken......es gab aber nur ein Thunfisch-Bogadillo und Cafe Solo......vergisst man nie......Thunfisch zum Frühstück.....
Jedenfalls war dieser Aussichts-Parkplatz jetzt asphaltiert, moderner , mit einer Bar und Souvenier-Shop. Café-Stopp war ja klar, und mit Traumblick rüber ins Riff-Gebirge nach Marokko.
Völlig unspektakulär geht die N 340 weiter runter nach Tarifa. Nach 35 km ist man schon da. Die Zufahrt zum Hafen ist teilweise mit Einbahnstraßen-Regelung, ich muss mein Navi ignorieren
und mir mit zwei Ehrenrunden dann den richtigen Weg suchen.
Aber ich finde schließlich den Fisch.
Ganz frech parke ich auch direkt davor. Ist eh kaum Verkehr dort.
Eine Gruppe "junger" Damen aus den Niederlanden feiern dort gerade den 50zigsten Geburtstag einer Dame in Ihrer Gruppe und schieben sich mehr oder weniger elegant in die Neopren-
Anzüge um dann mit unverschämt gut aussehenden, durchtrainierten und extrem gut gelaunten spanischen Surf-Lehrern das Wellenreiten zu erlernen.
Die Gruppe hat sich nicht an mir gestört......und ich mich natürlich auch nicht an Ihnen.
Ein unglaublich weiter Strand zum Atlantik hin.......
So........der südlichste Punkt Europa´s ist erreicht. Weiter gehts......
Ich will ja heute nach El Rocio.
Dieses Bilderbuch-Dorf, in einem Naturreservat ist bekannt dafür das es außerhalb der Nationalstraße die dort hin führt keine Asphaltwege gibt. Da gibts nur Sand. Die Einwohner bewegen
sich genau so oft mit der Pferdekutsche oder hoch zu Ross wie mit einem Allrad-Auto.
Außerdem grasen die Pferde auf Naturweiden direkt am Wasser, mitten zwischen hunderten von Vögeln, vor allem Flamingo´s sieht man dort.
Vor 23 Jahren war ich sehr oft mit meinem Frigo-Laster in El Rocio. Wir haben dort in einer Plantage die zu Onkel Dittmeyer´s Valensina gehörte immer Orangen geladen für die Saft-Herstellung in Deutschland.
Die Geschäftsführer der Plantage waren Jesus u. Maria, schon gut über 60 Jahre jung und haben uns Fahrer immer Abends mit der Pferdekutsche von der Plantage in den Ort zu einem
typischen,traditionellen Andalusischen Abendessen eingeladen.
Damals.....vor 23 Jahren.........da war die Fernfahrer-Welt noch in Ordnung. Und der Ort war verschlafen, malerisch, traditionell, unverbastelt, ohne Kommerz.
Heute ? Ich war schon etwas enttäuscht.
Nicht von meiner Unterkunft als Solches. Die war zauberhaft. OK....das Frühstück war nix......der Kaffee ungenießbar......
Der Ort ist sowas von sauteuer geworden. Mein Abendessen mit einem Glas Wein, Hauptgericht, bissel Brot und einem Dessert u. Kaffee hat über 38,--€ gekostet. Das war zwar schmackhaft aber das Preis-Leistungsverhältnis hat einen Knick.....einen ganz Deutlichen........enttäuschend.
Hier mal ein paar Bilder von meiner Unterkunft:
In unmittelbarer Nachbarschaft waren die Geschäfte eigentlich mehr draußen auf den Staubpisten im Ort als in Gebäuden........lustig.....
Die Eingangshalle meines Hotels...