Dem Artikel stimme ich zu das touchen in meinem Panamera geht mir auf den S..., und die Sprachsteuerung ist ebenfalls nur Mist.
Der Artikel ist inhaltlicher Quatsch, denn er stellt einen Zusammenhang her zwischen der Speicherung von Nutzungsdaten und der Verwendung von tastenlosen Interfaces. Ich habe bereits vor vielen Jahren eine Meldung des ADAC gelesen, wonach zum Beispiel BMW in seinen Autos quasi alle Aktivitäten abspeichert, die man elektrisch auslöst. Erwähnt wurde explizit die Bedienung des Auswirfmechanismus des CD-Players. Mit anderen Worten: BMW hat schon vor mindestens 10 Jahren aufgezeichnet, wie oft du an deinem BMW eine CD wechselst - ohne dass dazu ein Touch-Display im Spiel war. Voraussetzung für eine solche Datensammelei ist ein CAN-Bus mit verteilten Steuergeräten. Heute ist dein Blinkerhebel eben nicht mehr fest mit einem elektromechanischen Relais verkabelt, sondern er liefert seine Statusdaten an ein Steuergerät, das die Blinkerlampen ansteuert. Und da kannst du die Daten abgreifen.
Ich habe bislang nur relativ wenig Erfahrung mit Sprachsteuerung im Auto. Mein Eindruck ist, dass die Entwickler es oft zu perfekt machen wollen und damit den "Uncanny Valley"-Effekt hervorrufen. So reagiert mein iPhone, wenn ich "hey Siri" sage. Damit sind zwei Probleme verbunden: Erstens muss mein Handy mir immer zuhören, um zu merken, wenn ich "hey Siri" sage. Das ist sowohl technisch als auch datenschutzrechtlich schwierig. Und zweitens: Wenn mein iPad auch noch in der Nähe ist, dann wissen die Geräte nicht, welche gemeint sind. Einfacher wäre es (ist beim iPhone ja auch möglich), wenn man einen Hardware-Knopf hat, den man drücken muss, damit der Sprachassistent weiß: "Jetzt muss ich zuhören". Ein solcher Knopf fehlt mir im Auto.
Ein weiteres Problem ist die Sucht der Ingenieure, Systeme zu bauen, die sich selbsttätig an das Verhalten des Nutzers anpassen. Meine ersten Automatik-Autos hatten Automatikgetriebe aus den 1970er und 1980er Jahren, die hatten ein klar definiertes und leicht zu durchschauendes Ansprechverhalten. Nach spätestens einer Woche wusste man genau, wie stark man das Gaspedal durchdrücken musste, damit die Automatik schaltete - oder nicht. Sehr schnell adaptierte der Nutzer sich also an das System. Dann kamen die Automatikgetriebe mit adaptiver Getriebesteuerung, die - so das Versprechen der Ingenieure - sich an das Verhalten des Fahrers anpassen. Das kann schon rein theoretisch nicht klappen, weil sich das Verhalten des Fahrers ändert, wenn er auf das Verhalten der Maschine reagiert. Meine Honda hat ja das DCT, das automatisch schaltet. Der Händler behauptet, es sei "selbstlernend". Das scheint so schlecht zu funktionieren, dass Honda selbst halboffiziell empfiehlt, das Getriebe alle paar tausend Kilometer zu resetten. Zum Glück geht das angeblich sehr einfach, man kann es selbst machen.