Das war aber nicht nur „in Gottes eigenem Betrieb“ so, auch viele andere haben gewusst, dass der demographische Wandel kommen wird, nur die Summe der Personaler und Betriebswirte haben es ignoriert, sie haben es nicht mal verschlafen, sondern aus Kostengründen „verschoben“!
Stimmt!
Solange man sich immer noch Bewerbungsmarathons mit 56 Ausscheidungsrunden und dümmlichen Spielchen erlauben kann, gibt es keinen Fachkräftemangel. Angeblich ist das ja angekommen, aber mir kommt es nicht so vor.
Es gibt aber sicherlich einen Mangel an billigen Fachkräften.
Allein die Definition von "Fachkräftemangel" ist doch ein Witz.
Meiner Meinung nach würde das heißen, dass sich gar keiner bewirbt....Was selten der Fall ist.
Die Auswahl wird eben kleiner und man müsste ggf. selbst weiterbilden!
Was sieht man denn auf dem Arbeitsmarkt?
-Unternehmen, die immer wieder "Fake-Lockangebote" auf den Portalen schalten, damit sich Leute bewerben, denen man dann sagt, dass Stelle XY "nicht mehr verfügbar ist, aber man was ganz tolles (natürlich nicht) im Angebot hat.
-Unternehmen, die sich 5 Monate später mit einer Absage melden.
-Unternehmen, die Anforderungen in die Anzeigen schreiben, dass einem die Ohren schlackern.
(Suche nach dem 100%-Kandidaten).
Mir ist auch klar, dass man sich auf solche Stellen trotzdem einfach bewerben sollte, naja oder besser nicht, aber was soll denn das?
-Unternehmen, die bis zur letzten Sekunde keine Gehaltsvorstellung preisgeben und generell keinen Gehaltsbereich in die Ausschreibung schreiben.
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Das alles ist natürlich im Bereich Handwerk anders - schon klar.
Meine Aussagen beziehen sich Hauptsächlich auf die Industrie.
Dass die Betriebe ihre Mitschuld am Fachkräftemangel haben, steht außer Frage. Ich habe es hautnah in meinem Betrieb erlebt. Da wurden mittels BA-Studium Maschinenbauingenieure und Metallurgen ausgebildet und nach Ende des Studiums hat man sie die 6 Pflichtmonate beschäftigt und dann auf die Straße gesetzt.
Sowas hätte die Führungsriege in den 70er und 80er Jahren nicht gemacht.
Eine Folge davon ist auch, dass sich die Firma auf diese Weise einen schlechten Ruf erarbeitet und dadurch automatisch die Zahl oder das Niveau der Bewerber sinkt.
Gruss HG
Absolut richtig!
Genau so lief das bei uns auch, aber wie gesagt hauptsächlich mit Azubis.
Jetzt wundert man sich, warum beim Großbetrieb nebenan gefühlt an Tag 1 alle Azubiplätze belegt sind und sich trotzdem noch nicht mal mehr jemand bewirbt.
Auf die Idee, dass Azubis vor allem aus der Region stammen und sich meist aufgrund der Empfehlung von irgendwelchen Verwandten und Bekannten ("Die Firma ist gut! Da kannst Du hin gehen!) bewerben, kommt man natürlich nicht.
Stattdessen werden Plakate gedruckt und Aktionen wie "50€ für Mitarbeiter, die Azubis werben" gestartet.
Es ist einfach nur noch lächerlich.
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Noch eine kleine Anektode zum Thema "Spielchen bei Vorstellungsrunden".
Ich erinnere mich an einen absoluten Witz an Vorstellungsgespräch bei John Deere. Es ging um eine Stelle für ein Studienpraktikum.
Der Typ (Abteilungsleiter) hat sich aufgeführt wie sonstwas. Ein grobes nennen der Firmenhistorie und was am Standort so getan wird hat ihm nicht gereicht. Nein! Denn man sollte schon alle Daten bis zur Gründung des Unternehmens kennen und....bli bla blub.
Damals hatte ich ihm schon gesagt, dass ich wohl der falsche bin, wenn er nur jemanden sucht, der Sachen auswendig aufsagen kann.
Noch besser wurde es, als ich dann einen "Test" machen sollte. Man stelle sich ein leeres Quadrat vor, indem man irgendwelche Linien mit maximal X Linien verbinden soll.
Es ging nicht, so dachte ich. FALSCH! Das hat gezeigt, dass ich nicht in der Lage bin "out of the box" zu denken, da man über Das Quadrat hinaus zeichnen müsse!
"Leider" kannte ich damals die Fibel des Unsinns noch nicht.
So.....genug gemeckert.
Ich gehe mal lieber raus.