Ich will den beruflichen Verkehr auch gar nicht abwerten, im Gegenteil. Aber dann sollte bei einer entsprechenden Priorisierung auch der Unterhalt (und die Anlage) der entsprechenden Verkehrswege anders erfolgen. Ich wäre als Motorradfahrer mehr als froh, wenn der Berufsverkehr seine schönen (eigenen) geraden und breiten Straßen hat und ich mich mit den schmalen, kurvigen Hinterlandsträßchen zufrieden geben müsste
Eine Bevorzugung des ÖPNV - als Gegenentwurf zum Individualverkehr, und zur Entlastung der Verkehrsflächen v.a. von Autos - kann ich nicht nur nachvollziehen, sondern finde sie auch zB in Städten/Ballungsgebieten sinnvoll. Ich würde sogar den motorisierten Individualverkehr aus Innenstädten fernhalten,
wenn die entsprechenden Möglichkeiten alternativer Fortbewegung gegeben sind und attraktiv ausgebaut werden. Ich kenne Innenstädte mit Straßen, die als Fußgängerzonen mit Linien- und Radverkehr ausgelegt sind und habe das als recht angenehm empfunden.
Pepsi, ich weiß nicht, ob du selbst häufig Rad fährst und Radwege benutzt. Aber die Masse an Radwegen ist hauptsächlich Alibi und einer Verkehrsplanung geschuldet, die die Radfahrer loswerden wollte, ohne deren Belange zu berücksichtigen.
Wenn wir ggf. in einigen Jahren zu "echten" Radfahrstraßen kommen, die Fahrstreifen für beide Richtungen haben, breit genug sind, dass sich der gemütliche Opi auf seinem alten Hollandrad, der flotte Opi auf seinem eBike, der Vati mit Kindern im Transportrad und der Radsportler in gleicher und Gegenrichtung entsprechend ausweichen können, dann komme ich gern auf deinen Punkt zurück. Dann sind die Belange des Radverkehrs ansatzweise so berücksichtigt, wie dies durch die Straßengestaltung derzeit für Autos (und motorisierte Fahrzeuge) umgesetzt ist. Aber die schmalen Asphaltausreden sind weder sicher noch sinnvoll nutzbar, wenn man von steigender Zahl an Radfahrern ausgeht.
Nebenbemerkung: um Klischees und Wertungen zu vermeiden, sind alle Typen von Radfahrern nur männlich, nicht weiblich, divers oder unentschieden dargestellt
Nolimit, ich glaube, wir können trefflich darüber streiten, was die Ursache von Staus ist. Ich vermute unterschiedliches Können der Verkehrsteilnehmer in Verbindung mit stärker egoistisch statt rücksichtsvollem Verhalten, verstärkt durch viel Verkehr. Wenn es kein Gegeneinander wäre, wäre es auf vollen Straßen einfacher. Die meisten (erkennbaren) Berufskraftfahrer verhalten sich im Stau sinnvoller und produktiver als viele, denen es trotz offensichtlicher Einschränkung nicht schnell genug gehen kann... (und damit meine ich nicht mal Motorräder, die in der Regel niemanden behindern und trotzdem schneller voran kommen).
Canario, genau so ist es. Auch wenn ich bezweifle, dass die Intention des Gesetzgebers das Schleichen, sondern der Schutz der Radfahrer war, ist das das Ergebnis.