Ich glaube, das Problem ist zweierlei:
Zum Einen ist die Wahrnehmung des Radfahrers - nicht jeder ist routiniert oder sicher auf dem Rad (oder hinterm Lenkrad
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) - in Bezug auf "angemessenen" Abstand sicher sehr unterschiedlich. Dem geübten Rennradler ist vielleicht ein Abstand von 50 cm auch bei höherem Tempo egal. Dem Freizeitradler könnte ein innerorts mit 1 m Abstand langsam überholendes Auto bedrohlich vorkommen.
Letztlich kommt die Abstandsregel ursprünglich (vor der gesetzlichen Festlegung durch Urteile) aus dem möglichen Schwanken und Kippeln des Fahrrads, das nicht die Stabilität eines Motorrades oder erst eines Autos besitzt. Die - höheren - Abstände der aktuellen StVO-Novelle sind wie schon geschrieben sich auch ein Instrument der politischen Steuerung. Ich hätte wahrscheinlich versucht, das anders zu lösen, aber jetzt ist es eben so.
Solange gegenseitige Rücksicht geübt wird, habe ich kein Problem, wenn hier "miteinander" eine Lösung gefunden wird. Dass man mit einem Ausgangstempo von ggf. nur 20 km/h nicht den ganzen Abstand einhält, mag dann okay sein. Wenn ich nicht versuche, mich auf der gleich Spur dran vorbeizuquetschen, ist der größere Abstand aber auch kein Problem, weil ich eh auf die Gegenspur muss. Oder irre ich mich?
Zum Anderen sind halt diejenigen, die den Radfahrern die Benutzung der Straße nicht gönnen, weil sie ja für Autos ist. In den meisten Fällen ist die Diskussion damit eh beendet. Einsicht oder Rücksichtnahme habe ich in dem Fall selten erlebt. Für solche Leute müssen dann eben Abstände gesetzlich festgelegt werden, weil es anders - Rücksichtnahme, Verständnis, Gelassenheit - nicht funktioniert.
Wie es auch bei vollen Straßen (
@RunNRG) gut und meist gelassen funktioniert, sieht man jenseits der deutschen Grenzen.
achso,
@larsi: mit dem Motorrad könnte das noch knapp in der Spur klappen, wenns nicht gerade eine 3ZKDB-Adv ist
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