Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich würde für Regelübertretungen argumentieren; viele Radler sind Vollpfosten, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. (Viele Motorisierte auch...)
ich würde mich ja freuen, wenn die Polizei und sonstige Überwacher die Radfahrer (und auch Fußgänger) mit der gleichen Intensität belangen würden wie die Kfz-Fahrer.
Die Gefährdung, die von motorisierten und schwereren Verkehrsteilnehmern ausgeht, ist größer. Das spiegelt sich in den Regeln und der Überwachung wieder. In verschiedenen Großstädten wurden Fahrradkontrolltage durchgeführt, wo im Schwerpunkt nur Radler "gepackt" wurden. Notwendig ist es genauso.
Ich habe im Moment den Eindruck, dass die neuen Regeln sehr zulasten des Kfz gehen
Das ist Absicht. Die Politik hat Jahrzehnte spezifische Autopolitik betrieben, und so langsam merkt man, dass weder das Auto noch das Autofahren die Heilsbringer sind, die in den 60ern und 70ern gepredigt wurden. Einige Nachbarländer zeigen schon seit Längerem, dass Radverkehr gerade im städtischen Umfeld eine bessere Alternative ist. Das Zurückdrängen und Verringern des motorisierten Verkehrs ist dabei eine notwendige Maßnahme.
Insofern ist dein Eindruck ganz richtig.
diverse Spezialradler das auch weidlich ausnutzen und meinen sie können machen was immer sie auch wollen. Erwischt werden sie ja meistens sowieso nicht.
Hat zwar mit dem Abstand beim Überholen nichts zu tun, zeigt aber mMn den momentanen Zeitgeist.
Das hat nach meiner Erfahrung nichts mit dem aktuellen Zeitgeist zu tun, sondern ist schon seit Jahren so. Und wenn du dich mal ehrlich umschaust, findest du bei motorisierten Verkehrsteilnehmern mindestens dieselbe "Selbstbedienung" im Laden der Möglichkeiten. Wer fährt in der Stadt denn nicht "großzügig" Tacho 60, oder überholt, wenn die Schnarchnase vor einem nicht voran kommt, ohne beim Überholen das Tempolimit zu beachten, oder überfährt mit dem Motorrad schonmal durchgezogene Linien oder oder oder. Radfahrer tun sich mit Tempoverstößen und Abstandsverstößen schwerer, Autos fallen halt mehr auf, wenn sie über rote Ampeln fahren oder über den Fußgängerweg abbiegen, um an der Ampel "rechts" vorbeizukommen. Da hat jeder so seine Spezialitäten. Wir tun uns aber alle leicht damit, beim Anderen immer die Fehler zu sehen, und unser eigenes Fehlverhalten klein zu reden.
Etwas mehr Ehrlichkeit sich selbst gegenüber würde auch mehr Großzügigkeit und besserer Miteinander schaffen. Von allen, für alle, auf allen Ebenen.