ich bleib dabei, wenn sich selbst die täglich mit der Materie betrauten (hier der Schaffner) nicht damit auskennen, dann kann man m.E. das nicht von einem "Gelegenheitsnutzer" (der ja nicht jeden Tag mit der Bahn fährt) erwarten - da ist ein Fehler im Systemdas könnte man sich Denken, aber dazu gibt es scheinbar Voraussetzungen, die nicht jeder erfüllen kann:
- das Vorhandensein von Denkmasse
- und den Willen, dies auch zu gebrauchen
scheint leider nicht immer gegeben zu sein (siehe den Spruch"Ich bin Beamter, ich darf nichts annehmen, nicht mal Vernunft
was verhilft Dir zu der Zuversicht, daß das Bahnpersonal ausserhalb des Zugs hier mehr oder besseres Wissen hat als der, der das kontrollieren soll selbst?
oft ist es so, daß der Ticketverkäufer (sind ja oft genug auf kleinen Bahnhöfen in Zeitungskiosks etc. untergebracht) auch hauptsächlich von was anderem lebt (Zeitungsverkauf) und das nur zusätzlich anbietet
Ich sehe gerade dass ich bei deinem zitierten Posting selbst einen Fehler gemacht habe, und zwar beim schreiben. Ich war unschlüssig ob ich "(der TO) hüpft in einen der letzten Züge" oder "(er) hüpft in den letzten Zug" schreiben soll. Herausgekommen ist ein Mischmasch aus beiden Varianten.
Eigentlich ein klasse Beispiel, denn jeder ist fehlbar - und sei der Fehler noch so nichtig.
Was hätte es also für eine Rolle gespielt wenn der Schaffner Gnade vor Recht ergehen, den (erhöhten) Fahrpreis nachzahlen und die Sache dabei bewenden lässt? Nicht viel, denn die Welt hat echt andere Probleme. Im Grunde war es bloße Korinthenka.ckerei. Jeder der beiden hat einen Fehler gemacht, nur jeder war sich zu gut dafür ihn zuzugeben.
Wenn bei der Bahn nicht gerade gestreikt wird, kommt der gebuchte Zug nahezu garantiert zu spät oder fällt komplett aus. Kein Grund also sich selbst zu ernst zu nehmen.
Ein Problem gibt für mich den Ausschlag: Ein Schaffner wird dafür bezahlt professionell vorzugehen, es ist sein verdammter Job, für eben jenen er angestellt wurde. Genau das sollte ihn vom 0815-Fahrgast abheben. Er sollte auch die nächste Haltestelle aus dem Effeff wissen ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Er hat es tagtäglich mit realen Menschen zu tun und sollte tunlichst fähig sein auf sie einzugehen, ansonsten kann er im Mc Do hinter der Theke Pattys braten oder bei VW schrottige Abgasanlagen zusammen nageln, so läuft er wenigstens nicht Gefahr anderen Mitmenschen hochgradig auf die Nerven zu gehen. Jeder soll das tun was er am besten kann - alles andere schürt nur Unmut. Genau das scheinen aber manche gar nicht realisieren zu wollen.
Besonders wir Deutsche haben so einige Luxusprobleme, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst. Wenn wir jedoch mit gewissen Standards glänzen wollen um uns damit vom vom Rest der Welt abzuheben, dann genügt es eben
nicht entsprechende Hochglanzprospekte zu drucken oder im TV reisserische Spots auszustrahlen um damit der Kundschaft das Blaue vom Himmel herab zu lügen, sondern müssen die versprochene Leistung auch erbringen, eher mehr, denn sonst machen wir uns unglaubwürdig.
Der TO hat etwas falsch gemacht, so viel ist sicher, er hat es nur nicht zu 100% zugegeben. Auch nicht vor dem Schaffner. Was aber wiederum veranlasst diesen ein unprofessionelles Vorgehen an den Tag zu legen? Nichts.
Ich bleibe dabei: Die Reaktion war unangebracht, insbesondere weil er augenscheinlich genug Zeit hatte um die Sachlage gedanklich durchzugehen und entsprechend zu reagieren.
Ich will mit solchen Firmen und derlei Vorgehensweisen möglichst wenig zu tun haben, deswegen meide ich u.a. die Bahn. Dabei ist es mir auch völlig egal ob es sich um einen "bedauerlichen Einzelfall handelt" oder es gängige Praxis ist.
Vielleicht bin ich zu wenig "geldig" oder schlicht zu arm - meine Kohle bekommt auf jeden Fall nicht jeder x-beliebig Dahergelaufene, erst recht nicht wenn er pampig, hochgradig unflexibel oder gar arrogant auftritt.
Vom Zugbegleiter in Uniform erwarte ich ein anderes Vorgehen als von der Zeitungsverkäuferin im Bahnhofskiosk. Ich denke das ist auch rechtens so. Auf "Wischiwaschi" und "Ich habe es mir halt anders überlegt!" Aussagen habe ich keine Lust. Ich hätte das Problem trotzdem aller Wahrscheinlichkeit noch vor Ort geklärt. Warum es der TO nicht geschafft hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis, dafür war der Input auch zu gering. Ich persönlich bin aber auch noch nie mit Polizeibeamten zusammengerauscht obwohl die eine oder andere Situation durchaus erklärungsbedürfig war. Vielleicht hat in dem Fall der Nasenfaktor den Ausschlag gegeben. Sei es drum.... Wer zu keinem Konsens bereit ist - warum auch immer - der sollte unangenehme Bekanntschaften vom Start weg meiden. Es gibt im Falle der Bahn sehr gute Alternativen, deswegen nutze ich die Dienstleitungen dieses Unternehmens selbst so wenig wie nur irgend möglich und rate das auch vielen anderen. Das Leben ist zu kurz um mit unflexiblen Mitarbeitern zu diskutieren, egal ob sie Recht haben oder nicht.