Auch wenn ich ein grosser Freund davon bin, Gegebenheiten und handelnde Personen individuell zu beurteilen und nicht immer alle und alles über einen Kamm zu scheren - selbst ich kann da den Groll einer Vielzahl von Bahnnutzern verstehen.
Und zwar aus eigener Erfahrung.
Ich war 2014 zweimal beruflich in Myanmar.
Beide Male wurde die komplette Reise über eine externe Agency gebucht und ich bekam jeweils e-Tickets. Zusätzlich hab ich mir die auch noch ausgedruckt, da ich nicht wusste ob ich überall Internet haben würde.
Die jeweils erste und letzte Etappe war eine Fahrt mit dem ICE von Köln nach Frankfurt, bzw. Frankfurt Köln.
Bei drei Fahrten war das Vorzeigen des e-Tickets völlig problemlos und selbst auf Nachfrage sagte mir die Zugbegleiterin das alles in Ordnung sei.
Man könne ja alle relevanten Daten entnehmen. (e-Ticket-Nummer, Buchungsnummer etc.)
Aber dann ...
Letzte Rückfahrt Frankfurt - Köln.
Fahrkartenkontrolle.
Ich mein e-Ticket wieder rausgekramt.
Wo ist denn ihre Fahrkarte?
Na, in ihren Händen !
Nein, nein, also da müsste ich ja schon die richtigen Tickets herzeigen.
Es ergab sich im weiteren Verlauf ein sehr unerfreuliches Gespräch mit der Mitarbeiterin, dass schlussendlich beim Zugchef endete.
In der Hoffung dieser Blödmannsgehilfenanwärterin entkommen zu können und mit jemandem mit Sach- u Fachkompetenz sprechen zu können, machte ich mich auf den Weg.
Ergebnis: Der Zugchef Herr Müller hat nicht nur mich angebrüllt, nebenbei hat er auf dem Gang stehend auch noch eine ältere Dame angefaucht, die gewagt hatte die Túr von der Toilette nicht richtig zu schliessen.
Wir sind dann so verblieben, dass ich ihn gebeten habe, er möge mir doch dann das Ticket für die Fahrpreisnachzahlung in Höhe von 156 Euro ausstellen.
Und das ganze so schnell wie möglich, da er sonst Gefahr gelaufen wäre bei der nächsten Bahnhofsdurchfahrt auszusteigen.
Und zwar durch die geschlossene Tür.
Ich hatte echt keinen Nerv mir nach 17 Stunden unterwegs noch so einen Kasper anzutun.
Am übernächsten Tag bin ich dann nach Köln zur Beschwerdestelle gegangen und hatte mich seelisch schon auf eine Fortführung des Ganzen eingestellt.
Aber nö, Pustekuchen !
Die Mitarbeiterin war sehr freundlich, verständnisvoll und hat sich für das Verhalten vom Müller entschuldigt.
Bezahlt hab ich übrigens nichts.
Geht also auch anders.
Trotzdem fand ich die Situation im Zug sehr peinlich und der Typ hat mich mit seinem Verhalten echt zur Weissglut gebracht.
Gruss an alle bekennden Bahnverweigerer !