Man kommt immer wieder auf den Punkt der 95% Strasse, 5% Gelände
Diese Zahl ist aber vollkommen unwichtig. Es geht auch jemand, der ein Cabrio besitzt nicht darum wie OFT er das Dach aufmacht - oder wieviel km er offen fährt, sondern dass er es genau dann öffnen kann wenn er es will.
Ich mit der GS und ein Kollege mit seiner K1200 gelangten an einen alten Militärpfad der in Schotter überging. Er wollte erst gar nicht weiterfahren und war heilfroh, dass ich Recht hatte weil der Weg wirklich nach 500m wieder geteert weiter ging.
Jetzt wüsste ich mal gerne wozu sich jemand für die Allgemeinheit eine Reiseenduro wünscht die bloss auf der Strasse reisen kann? Hab bis jetzt noch nicht verstanden was an so einer passender sein könnte. Denn da kann ich dann genau so jedes x-beliebige Reisemotorrad nehmen, beinahe jeden Allrounder. Da soll sich so jemand eine R1200R kaufen - und nicht dem Rest erzählen, dass man auch bei der GS künftig nicht mehr abseits der geteerten Wege fahren können muss.
Wer Sinn und Nutzen heutiger Fahrzeuge nach Zahlen auf den Punkt bringen möchte, soll sich einen Roller kaufen... und auch den bitte nicht allzu kräftig - denn mehr braucht kein Mensch.
.. oder wieviele % km fährt eine S1000, R1, ZX10 bei kommerziellen Kunden jährlich auf Rennstrecken? Also wozu braucht so jemand dann eine Kanone mit Supersportfahrleistungen, die bei 240 erst so richtig Spass machen...
Wer "braucht" eine 2,4l Rocket oder Night Rod.... alle ab zum Roller kaufen - das reicht völlig...
Also auch wenn hier wohl einige zu sein scheinen, die einen BMW X5 sowieso bloss nach dem Kauf mit einem Sportfahrwerk tieferlegen würden, damit er dann erst richtig "gut" ist... macht das wie ihr wollt - aber erzählt nicht dass dies dem Standard entspricht den die Mehrheit wünscht, weil er sowieso nie im Dreck unterwegs sein wird.
Auch wenn sich das Argument bischen einfach gestrickt anhört:
Aber tatsächlich zeigen die Verkaufszahlen was gewünscht wird. Und da waren noch NIE die schnellsten und auch nicht die stärksten Big-Enduros die erfolgreichsten und es waren auch nie irgendwelche fetten Teile.. es war durchweg immer die GS, die die alles kann - auch das was angeblich keiner braucht
Und wenn sie nicht mehr alles kann, ist es aus und vorbei.
Ich sehe es eher so: wenn die Konkurrenz diese Eigenschaften der GS nicht ALLE mindestens gleich gut beherrscht, wird es keine davon je schaffen die GS zu toppen. Aber dass man nun Geländeeigenschaften bei der GS nicht mehr so wichtig zu nehmen braucht oder dass Gewicht als Argument für die GS völlig überbewertet wird.... Nein, liebe Leute, die GS muss sich nun ganz bestimmt nicht an der Konkurrenz orientieren und ihre Vielseitigkeit vernachlässigen.
Wer den Test gelesen hat, der weiss, dass sie NICHT EINE EINZIGE Kategorie gewonnen hat... aber im Ergebnis. Das ist der Punkt! Das ist das Erfolgsgeheimis, weil der durchschnittliche GS-Fahrer eben doch ein Motorrad mit der Summe all dieser Eigenschaften zu schätzen weiss.