Interessanter Thread... vor allem, da man doch sehr gut die völlig unterschiedlichen Beweggründe für und wider (nur) ein oder mehrere Bikes zu besitzen (und mehr oder weniger auch zu fahren
) herauslesen kann.
Was ich persönlich aber tatsächlich sehr verwunderlich und erstaunlich finde, ist, dass ausgerechnet der Threadersteller sich trotz Unsicherheit ein Zweitbike zugelegt und dann nur nach wenigen Monaten schon wieder veräußert hat. Aber das zeigt natürlich auch, wie emotional wir alle mit dem Hobby Motorrad umzugehen scheinen.
Zum Vergleich muss ich -natürlich- auch noch meinen persönlichen Senf dazugeben:
Nach mehreren Jahren ausschließlich HD kam bei mir (als Ersatz für eine der beiden HDs) meine schwarze GS 1250 Anfang 2022 dazu. Ich dachte eigentlich, dass ich mit bis dato zwei Moppeds meine Fahrprofile vollumfänglich abgedeckt hätte, da ja die GS bekanntermaßen "alles" kann ... oder so ähnlich.
Durch Zufall bin ich nun in dieser abgelaufenen Saison, ausgerechnet über meinen engagierten BMW-Händler, in den Genuß zweier Sportfahrer-Trainings gekommen, bei denen mein längst eingeschlafener früherer Wetz-Virus wiedererweckt wurde. Da ist ob meines dortigen Fahrstils die GS laut Beobachtern und Instruktoren an ihre Grenzen gekommen und ich musste meinen Fahrstil auf geschlossenem Rundkurs daraufhin gehörig anpassen. Im Ergebnis bekam ich dann neben meinem eigenen unguten Gefühl, der GS so auf Dauer wohl keinen Gefallen zu tun, doch noch mehrfach die Empfehlung, möglicherweise für diesen Zweck auf ein anderes Motorrad umzusteigen. Das wollte ich aber nicht, da ich meine GS schon auch sehr mag und sie mir die Möglichkeit bietet, auch seltene Gelegenheiten zu Ausfahrten mit meiner Holden oder auch meiner Tochter zu genießen. Es kam daher vor wenigen Wochen, wie es kommen musste: nach etlichen Probefahrten mit diversen Rennfräsen, bei denen ich sämtlich feststellen musste, dass diese Dinger einfach für jemanden mit dreifachem BS-Vorfall im HWS-Bereich nicht auszuhalten sind, bei einer unverkleideten "Zische" gelandet bin; am Ende dann, obwohl eigentlich zunächst favorisiert, doch keine BMW, sondern eine Ducati SF V4S.
Die habe ich schon angefangen, ein klein wenig für ihren hauptsächlichen Einsatzzweck (Rundkurs) vorzubereiten - und nun habe ich tatsächlich zum ersten Mal nach anfänglicher Unsicherheit, ob das alles nicht völlig bekloppt ist, das Gefühl, wirklich ideal meine sämtlichen "Fahrprofile" (ich nenn´s mal so) optimal abgedeckt zu haben. Und das macht zumindest mir unglaubliche Freude.
Es ist jedes Mal ein super Gefühl, wenn man nach einer Fahrt von egal welchem der drei Moppeds absteigt und feststellt, wie klasse sich das gerade eingesetzte Gefährt doch unter Berücksichtigung seines Einsatzgebietes fährt und wieviel Glücksgefühl das immer wieder aufs Neue, gerade durch die völlig unterschiedliche Fahrzeuggattung, freisetzt.
Interessant ist auch, mittlerweile festgestellt zu haben, dass ich mir eigentlich keins meiner drei Bikes mehr als einziges vorstellen kann, weil das immer mit Einschränkungen bzw. Kompromissen verbunden wäre.
Fazit aus meiner Sicht: bei wem neben nicht unerwähnt bleibenden durchaus erheblichem Wartungs- und Pflegeaufwand wie zugehörigen Unterhaltskosten die Zeit und Lust vorhanden ist, mehr als ein Motorrad zu nutzen, macht aus meiner Sicht mit mehr als einem Bike alles, oder zumindest vieles, richtig.
Und zum guten Schluss: man lebt nur einmal und sollte nicht irgendwann das Gefühl haben "hätte ich mal...".