In der Nacht kommt ein Auto, fährt direkt neben uns, dreht um und parkt. Schon ungewöhnlich, 23 Uhr es ist dunkel, über 10km von der nächsten Ortschaft entfernt, holt der Fahrer (ich beobachte ihn durch einen Spalt) einen stockähnlichen Gegenstand aus dem Auto, eine Tüte und schaltet die Stirnlampe ein. So bewaffnet geht er dann in stockdunkler Nacht neben unserem Bus ins Gebüsch.
Nach einer halben Std fährt er wieder.
Am nächsten Tag (ich bin gerade mit der MZ unterwegs) schreibt mir Doro, dass eben ein Typ gekommen ist, der eine Art Judoanzug trägt, Bandana dazu und mit einem Samuraischwert bewaffnet zum Strand gelaufen ist.
Hier ist er von hinten
Und hier die „Hutablage“ seines Autos
Okayyyyyy
Als er wieder vorbeiläuft quatsche ich ihn an. Er heißt Bruno, wohnt in der Nähe und ist Senpai und Samuraifan. Netter Kerl
der dann in wirklich guten Englisch sagt „i hope i didnt scared you, that was me last night“
Aber nein, warum sollte uns allein am Ende einer Sackgasse in der Wildnis, ein wilder Kerl, der nachts mit Samuraischwert und Stirnlampe durchs Gebüsch läuft, ängstigen?
solche laufen bei uns ja auch Dutzende rum
Bruno macht seine Schwertkampfübungen alleine am Strand, hier ist normalerweise ja niemand. Wenn man seinem Instagramnamen glauben darf, ist er dabei nicht immer bekleidet.
Facebook und Instagram „nakedsamurai“
Ansonsten füttert er, man glaubt es kaum, die Füchse. Deshalb sind die so drollig wohlgenährt
Herrlich. In den folgenden Tagen besucht er uns regelmäßig, wie halten Schwätzchen und er schenkt uns eine Muschel. Zum Abschied schreibt er uns ein paar nette Zeilen auf einen Zettel.
Netter Kerl, der nackerte Samurai
wenn ich so zurückdenke
