Letztes Jahr hatte ich die gleiche Entscheidung zu treffen. Mein altes Kuppelzelt von Vaude war nach 16 Jahren verbraucht.
Also ein Neues.
Zuerst mal ein bisschen umgeschaut im Netz, beim Outdoorhändler, Tante Luise usw.
Kuppelzelt oder Tunnelzelt.
Da ich, auch bei Gruppenfahrten, am liebsten alleine im eigenen Zelt schlafe, sollte das Zelt nun kein 3-Mann-Zelt mehr sein, sondern lediglich mir und meiner Ausrüstung Platz bieten. Also Einmann oder Zweimannzelt.
Beim alten Vaude 3er-Zelt war das Warmbringen in kalten Nächten häufig ein Problem. Also Innenzelt und nicht zu hoch bzw, zuviel Luftvolumen. Auch deshalb möglichst klein.
Manchmal habe ich bei Regen mein Zelt aufgestellt und das Problem waren dann immer die nassen Sachen. Wohin damit, wo trocknen usw.. Also ein Zelt mit größerer Apsis.
Zu niedrig darf das Zelt aber auch nicht sein, denn Umziehen im Zelt sollte auch ohne diverse Verrenkungen möglich sein.
Das Innenzelt soll unbedingt im separat aufstellbar sein, um es, und die Ausrüstung, auch wenn es regnet, trocken halten zu können.
Das waren, soweit es mir jetzt einfällt, erst mal die wichtigsten Anforderungen.
Gekauft habe ich mir letztlich das Coleman Coastline 2 plus. Ein Tunnelzelt
https://www.coleman.eu/de/p-25680-coastline-2-plus.aspx
Als es bei mir angekommen ist, habe ich es gleich 2 mal probeweise alleine aufgebaut. Beim ersten mal dauerte das 15 Minuten, bis ich wusste wo welche Stange wie hingehört, usw.. Beim zweiten Mal wars in etwa 8 Minuten fertig.
Inzwischen habe ich im Laufe des Jahres schon X-mal drin geschlafen und es deshalb natürlich aufgebaut. Dabei habe ich mir spezielle Verpackungarten zurechtgelegt.
Ich baue das Zelt, wenn es trocken ist (Taufeuchte spielt für einen Tag keine Rolle) und niederschlagsfrei, zusammen mit dem Innenzelt ab, lege es so zusammen, das der Boden immer außen ist und rolle es da insgesamt vom Kopfende zur Apsis hin ein. Alle Reißverschlüße müssen geschlossen sein.
Nun weiß ich beim Aufstellen sofort wie das Zelt liegt, alles bleibt trocken, auch wenn es beim Aufstellen am Abend regnen sollte. Weiter kann ich die ersten beiden Heringe (die packe ich immer separat) schon eindrücken, wenn es beim Aufstellen noch vor mir liegt. Nun breite ich es aus und schiebe die drei Stangen ein. Dabei gleich die eine Seite Fußlaschen einhaken. Nun die andere Seite einhaken. Dabei formt sich das Zelt bereits vor. Wenn ich nun mit den beiden Heringen am Kopfende das Zelt spanne, stellt es sich auf und steht. Die Leinen oben an den Gestängebögen habe ich immer dran und werden gleich mitgespannt. Wenn kein starker Wind ist, brauche ich eigentlich keine weitere Abspannung. Das Zelt steht in 4 Minuten. Mit 4 Heringen nicht sehr schön, aber es geht. Maximal brauche ich dann nochmal 4 Heringe, dann kann auch Wind sein und das Zelt ist optimal gespannt
Wenn es regnet und das Zelt entsprechend nass ist, baue ich erst das Innenzelt ab und verpacke es, nach gleichem Muster wie oben beschrieben eingerollt, zusammen mit aller Ausrüstung. Hier ist die riesige Apsis ein unschlagbarer Vorteil. Da kann es regenen wie es will, alles bleibt trocken. Ich kann mich bequem anziehen, packen und dann im billigen Regenzweiteiler das Aussenzelt in einen wasserdichten Sack von Tante Louise verpacken. Zudem ist die Apsis so groß, daß ich dort mein Frühstück, Abendessen und noch mehr, auch im Regen, zubereiten kann. Die Stiefel stehen auch in der Apsis und an einer Schnur sind über Nacht die Klamotten zumindest einigermaßen trocken geworden. Im alten Zelt waren die nassen Sachen immer in der Schlafkabine. Dann war alles klamm und feucht. Echt zum Abgewöhnen.
Der Aufbau am Abend dauert etwa 2 Minuten länger, wenn ich das Innenzelt wieder einhängen muss. Falls es dabei regnet, baue ich halt in umgekehrter Reihenfolge zum Abbau wieder auf. Funktioniert echt super.
Das Problem mit Steinen, Felsen und harten Böden ist klar der Nachteil am Tunnelzelt. Doch bislang habe ich immer schwere Steine, Bäume oder sonstwas gefunden. Die Schnur um den 5-kg-Stein gewickelt reicht schon, oder den Hering druntergezwickt. Zur Not muss halt die Q angebunden werden
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Im Gegensatz zum alten Vaude ist diese Coleman ein "Billigzelt", doch bin ich bislang voll zufrieden. Die Apsis ist herrlich.
Noch ein Tipp bei Rissen im Zeltboden oder auch sonst. Bei Dachgeschoßdämmungen wird eine Dampfbremse aus "Folie" eingebaut. Zum Verkleben dieser Folie gibt es spezielles Klebeband von verschiedenene Herstellern. Dieses Klebeband haftet so stark und beständig, damit kannst du alle Risse oder Löcher verschließen. Auch sonst habe ich da immer was dabei. Spart Kabelbinder, Isolierband und zur Not auch Pflaster und vieles Andere.
Grüße
Hans