Hi Peter,
auch Dir ein Frohes, Neues Jahr.
Du hast recht, ich bin nach wie vor von Portugal begeistert. Allein die Freundlichkeit der Menschen dort (nach den unfreundlichen, arroganten Spaniern im Inland in den 90ern) hat mir das Land lieb gemacht. Wir sind 2004 bei strömendem Regen Autobahn von H über Aachen nach Frankreich rein, da irgendwo übernachtet, dann nach Reims, dort übernachtet, am nächsten Tag um Paris herum (Regen, wie anders, deswg. teilweise Autobahn) nach Chartres, wo einer der Tourteilnehmer die Kathedrale besichtigen wollte. Wär bestimmt gut gewesen, bloß war grad Pfingstsonntag, die Kathedrale quoll über vor Pilgern, so daß das Innere nicht zu besichtigen war. Nat. regnete es
, so daß wir bald wieder weiter gefahren sind und dann in Tours übernachteten. Von Tours aus teils Autobahn, teils Landstraßen nach Bayonne, da übernachtet. Weiter die letzten Kilometer auf französischem Boden, nat. bei Regen! zur spanischen Grenze -ab da kein Regen mehr
- und dann nach Saragossa, wo wir uns mit einem Freund trafen, der HH-Narbonne den Autoreisezug genommen hatte (der war über Pfingsten bereits in MeckPomm unterwegs und deswg. nicht mit uns losgefahren). In Saragossa gab's endlich eine Kathedrale zu besichtigen, sehr eindrucksvoll! Eindrucksvoll war auch daß gemeinsam genossene Essen in einem kleinen Restaurant in der Nähe der Kirche.
Von da weiter bis hinter Madrid, das wir, allein wegen der schwefelgelben Dunsthaube darüber, weiträumig umfuhren. Gelandet sind wir in einem kleinen Ort irgendwo zwischen Stauseen. Die Ortskirche war auf allen nur denkbaren Vorsprüngen mit Storchennestern besetzt, und überall Storcheneltern mit Jungen darin. Irgendwann am Abend fingen die alle, wie auf Kommando, an zu klappern, und hörten alle gemeinsam auch wieder auf. Genial!
Die Fahrt durch Zentralspanien ist eher keiner Erwähnung wert, die Autobahnen waren lang, in allerbestem Zustand, und absolut LEER!
Alle paar Meter erinnerten Schilder daran, daß sie mit Mitteln der EU gebaut worden sind. Spanische LKW u. PKW nutzen lieber die Straßen parallel zur Autobahn, denn die sind mautfrei! Dann waren wir endlich in Portugal, wo kurz hinter der Grenze die Harleyveranstaltung stattfand. Die haben wir kurz besucht und sind dann nach Portimao weitergefahren, wo wir in der Jugendherberge unterkamen (mit einem größeren Rudel jüngerer Kinder, die alle Fußballtrikots trugen und lautstark "Fußball" spielten, Endrunde Europameisterschaft fand eben da kurz darauf statt). Sonnabends sind wir dann zu dritt nochmals nach Monte Gordo gefahren und haben uns da ein Hotelappartment genommen, um mitfeiern zu können, die beiden verbleibenden Tourteilnehmer blieben in Portimao. Von da aus haben wir dann u.a. die Tour über den Faio, Aljezur nach Sagres gefahren, haben da, vor der Festung Heinrich des Seefahrers die
"letzte Bratwurst vor Amerika" genossen, die Feste besichtigt, und sind dann die Küstenstraße gen Portimao gefahren. Stop in Lagos, Abendessen in einem Lokal abseits der "Küste" ... Freund Peter bekam den letzten Ziegenbraten -leckere Spezialität, ich musste irgendwas -vergessenes- anderes essen
. Tags drauf sind wir dann zu einer Veranstaltung des Motoclub Algarve in Lagos gefahren, die hatten/haben sehr lustige Eigenbauten, wie z.B. einen motorisierten schmiedeeisernen Stuhl. Von da aus ging's Richtung Lissabon durch's Land, unterwegs einen alten Freund besucht, der 1986 mit Familie vor den Auswirkungen von Tschernobyl nach Portugal geflüchtet war und auf einem aufgelassenen Bauernhof inmitten von Korkeichenwäldern lebte (im Gras rund um das Wohngebäude wuchsen viele bunte Blumen, ... und natürlich "Gras"
). Besagter Freund hat inzw. das zeitliche gesegnet. Tschernobyl ist er entkommen, dem Hautkrebs, durch zu viel südliche Sonne auf ungeschützter Haut, leider nicht. Lissabon haben wir nur am Rande durchfahren (leider, da hätte ich wieder mehrere Tage verbringen können). Übrigens: Wenn Du den Tejo von Süden kommend, über die "Brücke des 25. April" überquert hast und zurück blickst, siehst Du eine große Statue auf dem südlichen Höhenkamm am Fluß, ähnlich der auf dem Corcovado bei Rio de Janeiro. Die wird im Volksmund liebevoll "Weiß (auch) nicht" genannt
... muss wohl mit der Körperhaltung zusammen hängen
). Die STraße am Fluss lang zur Atlantikküste ist vielbefahren, macht entsprechend "Spaß".Die "Düne" hatte ich bereits erwähnt, das könnte am Praia da Crismina sein. In Sintra haben wir in einem alten Rittergut oben an einem Hang übernachtet, eine Jugendherberge in damals recht desolatem Zustand (2008 m.W. renoviert). Geile Lage, Straße hoch Kopfsteinpflaster, geschätzte Steigung 45%. Zu Fuß zum essen runter etwa 10min, das ging auf die Knie, rauf dauerte es deutl. länger. Freund Peter war als einziger gefahren und hat mit seiner Sporty "Taxidienst" gemacht und uns der Reihe nach unterwegs aufgelesen. Weiter ging's an der Küste längs Richtung Porto, Abstecher in den kleinen, teilw. malerischen Ort Peniche. Porto haben wir "links liegen lassen", irgendwo Richtung Osten übernachtet, und sind dann über Valadolid u. Burgos nach Bilbao gefahren. Landschaftlich teilweise sehr interessant, aber es war nur Fahren angesagt, von dem Ende hab ich nicht mal Bilder
. Rest der Strecke dann durch Frankreich, Übernachtung nahe Chablis (das Essen und den Wein im Hotel habe ich noch in guter Erinnerung
), Rest der Strecke durch Frankreich mit telefonischer Unterstützung um die Regengebiete herum, ab Straßburg bei kontinuierlich strömendem Regen bis H. Die Atlantikküste nördlich Porto werde ich mir ganz sicher noch "antun", und sicher auch das spanische Inland im nördlichen Bereich, speziell die Küstenregion, alles, für das damals die Zeit fehlte
.
Das war nat. völlig OT
, und gehört sicher nicht zu den 2017 geplanten Touren, eher 2019 ff, denn 2018 steht u.a. Norwegen auf dem Plan.
Grüße
Uli