Verkaufspreis R 1100 GS Standortbestimmung

[FraFi]

Hallo Hydratenfritz,
die Grundentscheidung, fährst Du überhaupt noch Motorrad oder nicht mehr, ist eine Sache. Die emotionale Bindung an Deine GS die andere. Dazu gibt’s von mir keine Ratschläge, weil es ganz persönliche Aspekte sind, die da eine Rolle spielen.

Die Laufleistung Deiner Maschine ist bei dem Zustand und der regelmäßigen Wartung für Kenner der GS kein wirkliches Problem.
Und 1.Hand mit kompletter Historie ist ein Argument, dass ich zu schätzen wüsste.
Die Ausstattung ist super gut.
Ich halte 3000€ für einen realistischen Angebotspreis, wenn sie wirklich weg soll.
Nur meine Meinung.

GSrüsse
Frank

 

[eetarga]

Bei Allem was man hier liest, da fragt man sich schon, ob das Downgraden bei GS Fahrern ein Trauma auslöst, was einem Verhalten des Kaninchens unter dem Schlangenblick entspricht. "Man" verfällt in die Totalstarre und verharrt regungslos ohne erkennbare sinnvolle Handlung.

Leute, wenn ich in x Jahren nur y km auf den Tacho drehe, dann hat sich in meinem Leben was geändert. Wenn das Feuer Motorrad aber noch hell leuchtet, dann brauche ich was Anderes. Und das sieht im gehobenen Alter wohl eher leichter, kleiner und mit niedrigerer Sitzhöhe versehen aus, als eine jenseits der 1000cm³ Reiseenduro mit weit über 200 kg.

Zumindest ist das bei mir so, die GS1100 wird mich bei passender finanzieller Lösung verlassen, die F 650 / Dakar - TT-Rallye ist dann fertig. Genauso wie mein Reisebomber Kawasaki GTR 1000 ging und eine 750er Kawa das Haus betrat.

 

[gerd_]

Hi
So brutal es sich anhört: Jeder der eine Ahnung von 1100er hat, wird keine mit diesem Baujahr kaufen. Das Ding ist 30 Jahre alt und hat ein berüchtigtes Getriebe.
Zugegeben sieht das Teil gut aus und hat auch sinnvolles Zubehör. Doch dafür bezahlt niemand etwas. Diejenigen die "auf Teufel komm raus" eine BMW wollen, kaufen entweder sehr billig oder etwas Neueres.
Wenn der Verkauf etwas "erbringen" soll, dann am besten in Teilen.
Wolltest Du alles nicht hören, ist klar. Aber leider realistisch. Alles über 2000 würde ich schlagartig annehmen.
gerd

 

[willib]

Alles über 2000 würde ich schlagartig annehmen.

Jetzt habe ich einen Moment geglaubt du wolltest damit sagen, dass alles was über Jg 2000 ist du schlagartig kaufen (nehmen) würdest. Nach erneutem Lesen habe ich es dann aber doch kapiert. ;-)

 

[hydrantenfritz]

Hi
So brutal es sich anhört: Jeder der eine Ahnung von 1100er hat, wird keine mit diesem Baujahr kaufen. Das Ding ist 30 Jahre alt und hat ein berüchtigtes Getriebe.
Zugegeben sieht das Teil gut aus und hat auch sinnvolles Zubehör. Doch dafür bezahlt niemand etwas. Diejenigen die "auf Teufel komm raus" eine BMW wollen, kaufen entweder sehr billig oder etwas Neueres.
Wenn der Verkauf etwas "erbringen" soll, dann am besten in Teilen.
Wolltest Du alles nicht hören, ist klar. Aber leider realistisch. Alles über 2000 würde ich schlagartig annehmen.
gerd

Ich meine mich zu errinnern das Karl-Heinz (@Franz Gans ) mal erwähnt hat, das die ersten Getriebe wohl etwas laut und hakelig sind ( beim schalten), aber durchaus standfester...als nach den ersten Nachbesserungen..

Zum Glück habe ich keinerlei Anzeichen von solchen Defekten im Antriebsstrang.
Muss dazu noch sagen, dass ich die ganzen Jahre immer darauf geachtet habe ganz genau und präzise zu schalten. ( "Vorspannung am Schalthebel vor dem Gangwechsel usw.)

Und ja ein Auschlachten brächte sicher mehr...aber da würd ich Ihn vorher jemandem schenken, der Bock hat, das Teil weiter auf der Strasse zu lassen.

 

[willib]

Und ja ein Auschlachten brächte sicher mehr...aber da würd ich Ihn vorher jemandem schenken, der Bock hat, das Teil weiter auf der Strasse zu lassen.

Das kann ich nachvollziehen und wäre wohl auch meine Variante. Jemand aus der Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis der nicht genug Kohle hat aber der Maschine im Ernst die Welt noch mal zeigen will. Oder auch nur die Seealpen.

 

[dawshill]

Ich meine mich zu errinnern das Karl-Heinz (@Franz Gans ) mal erwähnt hat, das die ersten Getriebe wohl etwas laut und hakelig sind ( beim schalten), aber durchaus standfester...als nach den ersten Nachbesserungen..

Zum Glück habe ich keinerlei Anzeichen von solchen Defekten im Antriebsstrang.
Muss dazu noch sagen, dass ich die ganzen Jahre immer darauf geachtet habe ganz genau und präzise zu schalten. ( "Vorspannung am Schalthebel vor dem Gangwechsel usw.)

Und ja ein Auschlachten brächte sicher mehr...aber da würd ich Ihn vorher jemandem schenken, der Bock hat, das Teil weiter auf der Strasse zu lassen.

Meine GS ist EZ 04.95, 104560 Km.
Das Originalgetriebe lässt sich prima und weich schalten, es ist sowohl unter Last als auch im Schubbetrieb in allen Gängen sehr leise.
Der Magnet der Ölablaßschraube ist blank, Öl ist hell und klar.
Also alles gut.

 

[Beowulf]

Moin Fritz,

wie diverse Vorschreiber schon anmerkten: Behalten!

Bei mir um die Ecke rottet eine 90S vor sich hin, was eigentlich nicht sein muss.

Vor einiger Zeit kam ich mit der Ehefrau des Besitzers ins Gespräch und bot an, ihrem Mann das Motorrad abzukaufen. Das Motorrad, vom ersten selbstverdienten Geld gekauft und seither in seinem Besitz, würde er am liebsten in Form einer Wikingerbestattung als Grabbeigabe mitnehmen. An einen Verkauf ist nicht zu denken.

Irgendwie plausibel.

 

[FraFi]

Wenn ein 94iger Getriebe mit 90000 km noch keinen Gangspringer hat, wird’s wohl keinen mehr kriegen.
Und wer sich eine 30 Jahre alte GS kauft, sollte selbst schrauben können und wollen. Dann wäre auch ein defektes Getriebe zu tauschen kein Thema.

GSrüsse
Frank

 

[gerd_]

Hi

Wenn ein 94iger Getriebe mit 90000 km noch keinen Gangspringer hat, wird’s wohl keinen mehr kriegen.

Nach der Logik wird auch ein 104-jähriger nicht sterben.
Wobei der Gangspringer tatsächlich nicht Pflicht ist.

Und wer sich eine 30 Jahre alte GS kauft, sollte selbst schrauben können und wollen. Dann wäre auch ein defektes Getriebe zu tauschen kein Thema.

Prinzipiell stimme ich zu, aber gegen was will er denn tauschen? Da könnte ich das Getriebe meiner Alpine 110 (BJ77) auch tauschen falls es stirbt. Nur gegen was? Es gibt diese Getriebe nicht mehr! (wobei ich noch eines im Keller habe :-) )

Das soll jetzt dieses Mopped nicht schlecht machen, spiegelt aber meine Erfahrungen die ich bei einem Kauf natürlich nicht ausser Acht lassen würde. Deshalb rede ich eben im Klartext.
gerd

 

[Franz Gans]

Wenn ein 94iger Getriebe mit 90000 km noch keinen Gangspringer hat, wird’s wohl keinen mehr kriegen.
Und wer sich eine 30 Jahre alte GS kauft, sollte selbst schrauben können und wollen. Dann wäre auch ein defektes Getriebe zu tauschen kein Thema.

Meine R1100GS aus 1996 hat den Gangspringer mit etwa 80 Mm bekommen. Auf Deinen obigen "Untergrund" kann man also noch kein Haus bauen, aaaaber - Fritz scheint ein gutes oder selektives Gedächtnis zuhaben - sind die Ansätze für den Gangspringer erst in die späteren Getriebe hineinentwickelt worden. Wohl zur Komfortsteigerung nach den vielfachen Klagen über die ersten Versionen. BMW Sparte Motorrad stand damals wirtschaftlich schlecht da und hat auf diese Weise krampfhaft versucht die Felle am Davonschwimmen zu hindern (mit anderen Worten der sogenannten Fachpresse ganz tief hinten hineinzukriechen). Insofern bin ich auch überzeugt, daß man mit den ersten Getrieben nicht zwingend auf einen Gangspringer zusteuert und sich nur mit dem kantigen Schaltverhalten arrangiert haben sollte, das sich eventuell über viele zehntausend Kilometer noch gebessert haben mag. Meine damalige 1994er hat den Zustand bei mir nicht erleben dürfen (ich hatte insgesamt über die ersten Baujahre drei R1100GS, aber jetzt nur noch die jüngste, deren erneuertes M97-Getriebe wirklich toll arbeitet ).

Zu dem ganzen Ansinnen des TE kann ich nur schreiben: Ich höre das Mopedfahren erst auf, wenn es nach meiner eigenen Einschätzung gesundheitlich absolut nicht mehr vertretbar ist, vorher nicht! Ich habe kein Auto und das kommt erst wieder zu mir, wenn es (die Gründe könnten unterschiedlicher Natur sein) unausweichlich werden wird.

 

[gerd_]

Hi
Wenn ich da korrigieren darf:
Vereinfacht gesagt, liegt der Gangspringer daran, dass die Schaltklauen nicht gehärtet und geschliffen sind sondern nur feingegossen. Man wollte sich, entgegen dem Rat des Getriebefabrikanten, einen Arbeitsgang und somit Geld sparen.
Ausserdem waren die Getriebewellen zu schwach dimensioniert und deren Lagerung fragwürdig. Die Wellen schwangen, angeregt von dem Laufverhalten des Boxers obwohl BMW der Auffassung war die Schwingungen würden durch die Kupplung eliminiert.
Zuerste wurden die Primäruntersetzung des Getriebes UND gleichzeitig die Untersetzung des HAG geändert. Wer also ein 94er Getriebe hat und es gegen ein neueres tauscht, muss auch das HAG tauschen!
In einem weiteren Verbesserungsschritt wurden die Wellen geändert und die verringerten Schwingungen trugen zur Entlastung der Schaltklauen bei.
In einem dritten Schritt wurden die Lager geändert. Dazu war ein neues Getriebegehäuse nötig. Ein Umbau ist trotz gegenteiliger Behauptungen (wirtschaftlich) nicht möglich.
Diese Massnahmen hatten keinen Einfluss auf die feingegossenen Klauen sondern verbesserten nur das Umfeld.
Die Gangspringer haben also ihre Ursache in der Konstruktion des Getriebes UND werden vom Schaltverhalten des Fahrers beeinflusst.
Beim ähnlich aufgebauten 1150er Getriebe wurden geschliffene, gehärtete Klauen verwendet , die restlichen Massnahmen ebenfalls umgesetzt und der Spuk war zu 95% vorbei.
gerd

 

[hydrantenfritz]

Ich Danke Allen für die Beiträge....
Und die Stellungnahmen, welche mir aufzeigen das Ihr meine Fragen richtig verstanden habt.

Verkauf an einen "Liebhaber" wären vielleicht ( mit dem ganzen Zubehör ) mit sehr viel Glück 3500.- möglich?!
Ansonsten 2000.- schon ein guter Preis..!

Gesundheitlich ist jetzt bei mir alles im grünen Bereich.
Das heist, ich werde ihn nicht ausschreiben..
Die GS muss sich halt mit meinen Hunden arangieren, und wird weniger "bewegt".

 

[kallegerd]

Es stehen halt auch ungefähr 100000 dieser Modelle zum Verkauf...
Die meisten Leute wollen eher die 1150er.
Habe letztes Jahr eine verkauft und das ging sehr flott.
Bei der 1100er hab ich da meine Zweifel...
Wobei es für so wenig Geld aktuell wohl nichts vergleichbares gibt...

 

[dawshill]

Ich Danke Allen für die Beiträge....
Und die Stellungnahmen, welche mir aufzeigen das Ihr meine Fragen richtig verstanden habt.

Verkauf an einen "Liebhaber" wären vielleicht ( mit dem ganzen Zubehör ) mit sehr viel Glück 3500.- möglich?!
Ansonsten 2000.- schon ein guter Preis..!

Gesundheitlich ist jetzt bei mir alles im grünen Bereich.
Das heist, ich werde ihn nicht ausschreiben..
Die GS muss sich halt mit meinen Hunden arangieren, und wird weniger "bewegt".

Guter Entschluss!

 

[elfer-schwob]

Mach Dir keinen Kopf, laß Deine Erben sich mit dem Verkauf rumschlagen und genieße bis dahin ausgiebig Hund UND Kuh!

 

[GS Q]

Ich habe ja vor ca. 4 Jahren meiner 11er eine12er ADV zur Unterstützung hingestellt. Die 11er hat kein Saisonkennzeichen, die ADV schon.
Der Pflegezustand meiner 11er lässt etwas zu wünschen übrig , einige kennen meine 11er ja.
Die treue Q hat mittlerweile auch schon 280000 Km auf dem Buckel.
Vor einiger Zeit dachte ich über einen Verkauf der 11er nach.
Die Entscheidung ist relativ schnell gefallen.
Jeder der mir einen Tausender bieten würde, würde ich sofort vom Hof klopfen, obwohl es ja schon ein großzügiges Angebot wäre.
Meine 11er wird weiterhin gefahren, weniger aber fast täglich.
Ich liebe dieses Teil

 

[dawshill]

Ich habe ja vor ca. 4 Jahren meiner 11er eine12er ADV zur Unterstützung hingestellt. Die 11er hat kein Saisonkennzeichen, die ADV schon.
Der Pflegezustand meiner 11er lässt etwas zu wünschen übrig , einige kennen meine 11er ja.
Die treue Q hat mittlerweile auch schon 280000 Km auf dem Buckel.
Vor einiger Zeit dachte ich über einen Verkauf der 11er nach.
Die Entscheidung ist relativ schnell gefallen.
Jeder der mir einen Tausender bieten würde, würde ich sofort vom Hof klopfen, obwohl es ja schon ein großzügiges Angebot wäre.
Meine 11er wird weiterhin gefahren, weniger aber fast täglich.
Ich liebe dieses Teil

Und wie ich das verstehe...!

 

[GS Q]

Und wie ich das verstehe...!

Echt!

 

[gstommy68]

Hallo Eetarga,

Das verstehe ich vollkommen. Klar kann man den Preis sehr pragmatisch ansetzen aber wer, wenn nicht der Eigentümer, sollte das entscheiden?
Ich würde bei einer GS dieser Riege nicht dort starten. Einfach weil es nicht dem Anstand entspricht eine solche GS derart tief anzusetzen.
Ja, lass die Resonanz gering ausfallen aber die, die Du erhältst interessiert sich wirklich für das Bike und die Geschichte. Ja, es kommt "letzter Preis" aber man muss ja nicht verkaufen. Auch wenn man sie nachher für 3000€ in die Hände eines dankbaren Käufers abgibt, der dann hier im Forum aktiv wird, dann haben alle gewonnen. Ich würde anhand der Beschreibung von Fritz, hätte ich nicht seit diesem Jahr eine 11er GS, sofort bei ihm vorbeischauen. Zwar mit deutschem Bier, aber das würde er verstehen

Beste Grüße,

Arai

Bei sowas kommt immer die große Differenz zwischen Marktwert und emotionelen Wert von dem jetzigen Besitzer zum Tragen.
Und diese Maschine " für 3000€ in die Hände eines dankbaren Käufers " zeugt für mich von einem großartigem Realitätsverlust....
Insofern kann ich diese Meinung ganz und garnicht teilen.
Ich sage nur Bj 94 ( da war doch was mit den Getrieben) und " Kein ABS
Mein Tipp wie schon andere vor mir gesagt haben behalten...