Umgang mit sexistischen Inhalten im GS-Forum

Diskutiere Umgang mit sexistischen Inhalten im GS-Forum im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Zum Thema Sexismus: Das Ganze ist doch ganz simpel: Jede Frau verdient Respekt, ob mit Kopftuch oder bauchfrei. Viele von uns sind mit einer...
Dangermouse

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Was ein Quatsch - wenn ich kein Recht habe einen anderen Menschen anzuschauen, sollte man mal über verpflichtende Burkas für alle nachdenken.
Wenn irgendjemand sich kleidet und aufmacht wie Graf Draculas Tochter, eine Stripperin aus der Nacktbar oder eine explodierte Silvesterrakete (aka Punker*innen) und durch die Gegend läuft und sich dann beschwert das er / sie / es angestarrt und kommentiert wird, ist das nicht der Fehler des Beobachters das die "Provokation" funktioniert.
Im übrigen sollte man, der Quantentheorie folgend, meinen das durch die Beobachtung sich der Zustand der Person verändert - hinsehen hilft! :bounce:
Zum Thema Sexismus:
Das Ganze ist doch ganz simpel: Jede Frau verdient Respekt, ob mit Kopftuch oder bauchfrei.
Viele von uns sind mit einer anderen Einstellung aufgewachsen, und da muss jede*r eben sehen, ob man vielleicht an sich arbeiten sollte.
 
Guggele

Guggele

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Den Iran (den ich schon bereisen durfte) hier als Beispiel zu nennen ist gar nicht so abwegig. Denn... wer entscheidet was Sexismus ist und was nicht. Ist Sexismus jemandem hinterher zu schauen, der sich dann schon belästigt fühlt, ist es der Rentner am FKK Strand, der von der jungen Mutter mit Kind als Belästigung empfunden wird?!

Wer entscheidet so was, wer setzt die Entscheidungen um. Wir wollen immer mehr Sachlichkeit, Beschränkungen etc.. Um das Umzusetzen braucht es Organe die alles (Internet, Städte, Plätze...) kontrollieren. Und somit wären wir schon in einer Richtung die dem obigen Land entsprechen.

Ich bin kein Befürworter von Sexismus, allerdings auch nicht von einer gewissen Kleinkariertheit die in der heutigen Zeit an den Tag gelegt wird. Würde sich jeder einfach 20% weniger über andere Dinge und Leute Gedanken machen, würde es allen besser gehen.
 
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GS-Zwerg

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Ich überlege gerade, warum sich Humor eigentlich entwickelt hat und inwieweit Spaß als sozialer Regulator wichtig ist.
Dazu gibt es sicher eine Menge Studien.
So nebenbei mache ich mir im Hinterkopf Gedanken über andere soziale Populationen wie Elefanten, Ratten, Lemminge (aber hauptsächlich, weil Denkprozesse bei mir nur selten geradlinig ablaufen).

Humor greift wohl ziemlich stark ins soziale Gefüge ein und wirkt dabei oft deeskalierend.
Dann gibt es noch die Sorte Humor, die betroffen macht. Dazu zählen meiner Ansicht nach zum Beispiel "schwarzer" Humor, Sarkasmus oder "schmutziger" Humor.

Irgendwie verknüpfe ich diese Arten von Humor mit dem Begriff eines "Kauknochens für das Gehirn". Dinge, die nicht gerne gedacht werden oder Dinge, die beim Denken "weh tun" werden in kleinen Portionen in (vielleicht oft unbewusste) Denkprozesse integriert.
Und so, wie Hunde nicht nur einmal im Leben Gefallen an einem Kauknochen finden, sondern immer wieder danach verlangen, reagiert vielleicht auch das Gehirn.

Dabei geht es eben oft um Tabuthemen wie (für manche Menschen) Sex (auch in nicht akzeptierten Variationen), Krankheit, Tod, diverse politische Gruppierungen, Diskriminierung, Verbrechen etc. Je schwerer man sich mit einem Thema tut, desto heftiger wird auf dem Knochen herumgekaut.
Gleichzeitig ist das Bedürfnis groß, den Knochen auch anderen Menschen in seinem Umfeld anzubieten.

Objektiv betrachtet sind diese Witze oft geschmacklos, übergriffig, abstoßend, vielleicht sogar ekelhaft. Andrerseits bieten sie die Möglichkeit, sich mit Tabuthemen "gefahrlos" auseinanderzusetzen, sie einzuschätzen, zu durchdenken, sich eine Meinung zu bilden und auch, um seinen Horizont zu erweitern. Wenn man so überlegt: sehr viel, über das nicht jeder entspannt sprechen kann, wird immer wieder per Witz kommuniziert.

Ein Beispiel sind Judenwitze, Nazi-Witze, etc. Die oft grausame Pointe solcher Witze schafft auch ein Bewusstsein dafür, wie das früher war, welche Einstellung die Menschen hatten. Witze sind auch alllen Bevölkerungsschichten zugänglich. Ich kenne Personen, die sich vielleicht nie so sehr für die geschichtichen Hintergründe dieser Zeit interessiert hätten, wenn sie keine schlechten Witze darüber gehört und/oder gelesen hätten. Wenn diese Zeit nur noch auf ein paar Seiten in Geschichtsbüchern thematisiert würde, geräte alles zu sehr in Vergessenheit.
Darin sehe ich die Gefahr, dass sich so etwas wiederholen könnte (nicht unbedingt mit Juden).
Über solche Dinge muss gesprochen werden, damit das damit verbundene Elend nicht in Vergessenheit gerät, und vielleicht muss es als Gehirn-Kauknochen auch entsprechende Witze geben.

Wenn es keinen Zweck hätte, wäre es laut Darwin vermutlich aus dem Gen-Pool schon wieder verschwunden.

Die gedanklichen Prozesse sind natürlich nicht bei jedem auf derselben Stufe und nicht jeder geht auf die gleiche Art damit um. Dazu kommt, dass durch den Generationswechsel immer wieder neue Kauknochenbenutzer verfügbar sind.

Klar gibts dann auch Personen, bei denen kein Sensibilisierungsprozess stattfinden wird. Aber die (und eben vielleicht noch mehr) gibts ohne diese Witze auch. Im schlimmsten Fall wird der Witz unkommentiert übernommen.
Und jetzte lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster und es gibt hier ganz bestimmt User, die auf diese Aussage abehnend oder empört reagieren: Im besten Fall wirkt er polarisierend, horizonterweiternd und empathiefördernd, weil sich zwei absolute Gegensätze gegenüberstehen - nämlich die Sicht des Witzerzählers und die Sicht des betroffenen Opfers im Witz.

Letztendlich wird es auch immer Menschen geben, die soche Witze nicht (mehr) benötigen, weil sie sich ausreichend mit diesen Themen auseinandersetzen konnten und die Witze sogar richtig schlecht finden.

Mir tun auch die Leute leid, die unter den Witzen besonders leiden, weil sie einer der Zielgruppen angehören und schlecht damit umgehen können, vielleicht sogar getriggert werden. Dennoch scheinen solche Witze unausrottbar zu sein.

Vermutlich ist es auch nicht möglich, den Witzethread in einen "sauberen" und einen "schmutzigen" Bereich zu trennen.

Ich bin jetzt mal nicht explizit auf Sexismus eingegangen.
Gilt für alle derartigen Witze: Ich finde einige dieser Witze oder zumindest die Pointe gut gelungen oder überraschend. Andere sind nervig, abgrundtief schlecht, langweilig oder wirklich abstoßend.
Grundsätzlich ist das Leben kein Ponyhof, macht aber trotzdem Spaß und mit manchen Dingen geht man halt um.

Meine Oma hat immer gesagt: "....wer weiß, wofür's gut ist..."
Noch zwei Statements:
Pass auf, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen.
und:
Wer weiß, ob wir "ohne" nicht schlimmer dran wären als "mit".

Schöne Grüße aus Tirol
Bettina
 
gstrecker

gstrecker

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Ich überlege gerade, warum sich Humor eigentlich entwickelt hat und inwieweit Spaß als sozialer Regulator wichtig ist.
Dazu gibt es sicher eine Menge Studien.
So nebenbei mache ich mir im Hinterkopf Gedanken über andere soziale Populationen wie Elefanten, Ratten, Lemminge (aber hauptsächlich, weil Denkprozesse bei mir nur selten geradlinig ablaufen).

Humor greift wohl ziemlich stark ins soziale Gefüge ein und wirkt dabei oft deeskalierend.
Dann gibt es noch die Sorte Humor, die betroffen macht. Dazu zählen meiner Ansicht nach zum Beispiel "schwarzer" Humor, Sarkasmus oder "schmutziger" Humor.

Irgendwie verknüpfe ich diese Arten von Humor mit dem Begriff eines "Kauknochens für das Gehirn". Dinge, die nicht gerne gedacht werden oder Dinge, die beim Denken "weh tun" werden in kleinen Portionen in (vielleicht oft unbewusste) Denkprozesse integriert.
Und so, wie Hunde nicht nur einmal im Leben Gefallen an einem Kauknochen finden, sondern immer wieder danach verlangen, reagiert vielleicht auch das Gehirn.

Dabei geht es eben oft um Tabuthemen wie (für manche Menschen) Sex (auch in nicht akzeptierten Variationen), Krankheit, Tod, diverse politische Gruppierungen, Diskriminierung, Verbrechen etc. Je schwerer man sich mit einem Thema tut, desto heftiger wird auf dem Knochen herumgekaut.
Gleichzeitig ist das Bedürfnis groß, den Knochen auch anderen Menschen in seinem Umfeld anzubieten.

Objektiv betrachtet sind diese Witze oft geschmacklos, übergriffig, abstoßend, vielleicht sogar ekelhaft. Andrerseits bieten sie die Möglichkeit, sich mit Tabuthemen "gefahrlos" auseinanderzusetzen, sie einzuschätzen, zu durchdenken, sich eine Meinung zu bilden und auch, um seinen Horizont zu erweitern. Wenn man so überlegt: sehr viel, über das nicht jeder entspannt sprechen kann, wird immer wieder per Witz kommuniziert.

Ein Beispiel sind Judenwitze, Nazi-Witze, etc. Die oft grausame Pointe solcher Witze schafft auch ein Bewusstsein dafür, wie das früher war, welche Einstellung die Menschen hatten. Witze sind auch alllen Bevölkerungsschichten zugänglich. Ich kenne Personen, die sich vielleicht nie so sehr für die geschichtichen Hintergründe dieser Zeit interessiert hätten, wenn sie keine schlechten Witze darüber gehört und/oder gelesen hätten. Wenn diese Zeit nur noch auf ein paar Seiten in Geschichtsbüchern thematisiert würde, geräte alles zu sehr in Vergessenheit.
Darin sehe ich die Gefahr, dass sich so etwas wiederholen könnte (nicht unbedingt mit Juden).
Über solche Dinge muss gesprochen werden, damit das damit verbundene Elend nicht in Vergessenheit gerät, und vielleicht muss es als Gehirn-Kauknochen auch entsprechende Witze geben.

Wenn es keinen Zweck hätte, wäre es laut Darwin vermutlich aus dem Gen-Pool schon wieder verschwunden.

Die gedanklichen Prozesse sind natürlich nicht bei jedem auf derselben Stufe und nicht jeder geht auf die gleiche Art damit um. Dazu kommt, dass durch den Generationswechsel immer wieder neue Kauknochenbenutzer verfügbar sind.

Klar gibts dann auch Personen, bei denen kein Sensibilisierungsprozess stattfinden wird. Aber die (und eben vielleicht noch mehr) gibts ohne diese Witze auch. Im schlimmsten Fall wird der Witz unkommentiert übernommen.
Und jetzte lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster und es gibt hier ganz bestimmt User, die auf diese Aussage abehnend oder empört reagieren: Im besten Fall wirkt er polarisierend, horizonterweiternd und empathiefördernd, weil sich zwei absolute Gegensätze gegenüberstehen - nämlich die Sicht des Witzerzählers und die Sicht des betroffenen Opfers im Witz.

Letztendlich wird es auch immer Menschen geben, die soche Witze nicht (mehr) benötigen, weil sie sich ausreichend mit diesen Themen auseinandersetzen konnten und die Witze sogar richtig schlecht finden.

Mir tun auch die Leute leid, die unter den Witzen besonders leiden, weil sie einer der Zielgruppen angehören und schlecht damit umgehen können, vielleicht sogar getriggert werden. Dennoch scheinen solche Witze unausrottbar zu sein.

Vermutlich ist es auch nicht möglich, den Witzethread in einen "sauberen" und einen "schmutzigen" Bereich zu trennen.

Ich bin jetzt mal nicht explizit auf Sexismus eingegangen.
Gilt für alle derartigen Witze: Ich finde einige dieser Witze oder zumindest die Pointe gut gelungen oder überraschend. Andere sind nervig, abgrundtief schlecht, langweilig oder wirklich abstoßend.
Grundsätzlich ist das Leben kein Ponyhof, macht aber trotzdem Spaß und mit manchen Dingen geht man halt um.

Meine Oma hat immer gesagt: "....wer weiß, wofür's gut ist..."
Noch zwei Statements:
Pass auf, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen.
und:
Wer weiß, ob wir "ohne" nicht schlimmer dran wären als "mit".

Schöne Grüße aus Tirol
Bettina
Sehr interessante Betrachtungsweise. :daumen-hoch:
 
Reiner_Remstal

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Bettina, Deine Ausführungen in #323 sind nachvollziehbar, detailliert und treffen die Thematik, wie ich finde ausgesprochen gut - danke für Deine Mühe!
 
Wallbanger

Wallbanger

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... in den den 60ern gab es die sexuelle Revolution, kurze Röcke, Pille etc, dann die mehr als freizügige Hippi Welle etc ...
In den 60ern war ich noch zu jung, um diesen Lebensstil bewusst mitzuerleben, leider. Die Generation hat einfach gelebt, gefeiert und alles mitgenommen, was Spaß macht. Sie haben sich keine Gedanken über Dinge gemacht, die vielleicht erst in 100 Jahren geschehen werden. Der Minirock und die Bikinis wurden nicht erfunden, damit keiner hinschaut ... oh mein Gott wie sexistisch! Warum hat nur keiner die armen weiblichen Geschöpfe seinerzeit in Schutz genommen? Unfaßbar.

Heute leben wir in einer Welt, in der alles und jeder "geschützt" werden muss, außer vor sich selber. Aber wer schützt mich vor diesen Moralaposteln. Ich möchte nicht vor Sexismus beschützt werden. Wo soll das hinführen? Witze gehen meines Wissens nach wie hier schon erwähnt immer zu Lasten irgeneiner Volksgruppe, Ostfriesenwitze z.B..

Leben und leben lassen. Einige hier im Thread scheinen gar keinen Humor zu besitzen. Witze ... nein Danke. Nicht interlektuell genug, kein Niveau usw... Das ist hier doch kein Bibelkreis für absolute Spießer. Ihr scheint ja ein spaßiges Leben zu führen.

So ... jetzt fahre ich mit dem Mopped irgendwo ins Grüne in einen Biergarten und schaue mal, was die weibliche Bevölkerung bei 35° im Schatten veranlasst so alles nicht anzuziehen. Die Eindrücke werde ich selbstverstänlich umgehend wieder aus meiner Erinnerung löschen.
 
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hydrantenfritz

hydrantenfritz

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Sexismus war der Toppic - jetzt driftet es auf die rassistische Ebene - garniert mit Verschwörungsthesen - "man wird ja noch sagen dürfen... fehlt noch "

bis dann auch der letzte Mist ausgeleert wurde...

Soll ich die OT Schreiber rauswerfen oder wie wollt ihr es haben?!
Ich weiss ich bin nicht ein wirklicher "Teilnehmer" in diesem Thread.
Lese aber fast alles und bin sehr verwundert mit welchen Bandagen hier gefightet wird.

Da das Thema gesellschaftlich, heute einen sehr hohen Stellenwert einnimt und recht komplex ist, verdient es, meiner Ansicht nach eine zweite Chance mit sachlichen objektiven Stellungnahmen.

OT raus....Halt...nicht die OT Schreiber..die Beiträge....."Ergänzung"

PS: Tom bitte nicht in den Laberfred verschieben...es hat ja noch einen anderen Offtopic Thread

Gedanken über Offtopic

P: kleiner Zusatz:
Ein Ergebniss oder eine Übereinstimmung wird es nicht geben, aber vielleicht ein bestimmtes Verständniss für den differenten Nonius (Scala) jedes Einzelnen.
 
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Dangermouse

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Ich überlege gerade, warum sich Humor eigentlich entwickelt hat und inwieweit Spaß als sozialer Regulator wichtig ist.
Dazu gibt es sicher eine Menge Studien.
So nebenbei mache ich mir im Hinterkopf Gedanken über andere soziale Populationen wie Elefanten, Ratten, Lemminge (aber hauptsächlich, weil Denkprozesse bei mir nur selten geradlinig ablaufen).

Humor greift wohl ziemlich stark ins soziale Gefüge ein und wirkt dabei oft deeskalierend.
Dann gibt es noch die Sorte Humor, die betroffen macht. Dazu zählen meiner Ansicht nach zum Beispiel "schwarzer" Humor, Sarkasmus oder "schmutziger" Humor.

Irgendwie verknüpfe ich diese Arten von Humor mit dem Begriff eines "Kauknochens für das Gehirn". Dinge, die nicht gerne gedacht werden oder Dinge, die beim Denken "weh tun" werden in kleinen Portionen in (vielleicht oft unbewusste) Denkprozesse integriert.
Und so, wie Hunde nicht nur einmal im Leben Gefallen an einem Kauknochen finden, sondern immer wieder danach verlangen, reagiert vielleicht auch das Gehirn.

Dabei geht es eben oft um Tabuthemen wie (für manche Menschen) Sex (auch in nicht akzeptierten Variationen), Krankheit, Tod, diverse politische Gruppierungen, Diskriminierung, Verbrechen etc. Je schwerer man sich mit einem Thema tut, desto heftiger wird auf dem Knochen herumgekaut.
Gleichzeitig ist das Bedürfnis groß, den Knochen auch anderen Menschen in seinem Umfeld anzubieten.

Objektiv betrachtet sind diese Witze oft geschmacklos, übergriffig, abstoßend, vielleicht sogar ekelhaft. Andrerseits bieten sie die Möglichkeit, sich mit Tabuthemen "gefahrlos" auseinanderzusetzen, sie einzuschätzen, zu durchdenken, sich eine Meinung zu bilden und auch, um seinen Horizont zu erweitern. Wenn man so überlegt: sehr viel, über das nicht jeder entspannt sprechen kann, wird immer wieder per Witz kommuniziert.

Ein Beispiel sind Judenwitze, Nazi-Witze, etc. Die oft grausame Pointe solcher Witze schafft auch ein Bewusstsein dafür, wie das früher war, welche Einstellung die Menschen hatten. Witze sind auch alllen Bevölkerungsschichten zugänglich. Ich kenne Personen, die sich vielleicht nie so sehr für die geschichtichen Hintergründe dieser Zeit interessiert hätten, wenn sie keine schlechten Witze darüber gehört und/oder gelesen hätten. Wenn diese Zeit nur noch auf ein paar Seiten in Geschichtsbüchern thematisiert würde, geräte alles zu sehr in Vergessenheit.
Darin sehe ich die Gefahr, dass sich so etwas wiederholen könnte (nicht unbedingt mit Juden).
Über solche Dinge muss gesprochen werden, damit das damit verbundene Elend nicht in Vergessenheit gerät, und vielleicht muss es als Gehirn-Kauknochen auch entsprechende Witze geben.

Wenn es keinen Zweck hätte, wäre es laut Darwin vermutlich aus dem Gen-Pool schon wieder verschwunden.

Die gedanklichen Prozesse sind natürlich nicht bei jedem auf derselben Stufe und nicht jeder geht auf die gleiche Art damit um. Dazu kommt, dass durch den Generationswechsel immer wieder neue Kauknochenbenutzer verfügbar sind.

Klar gibts dann auch Personen, bei denen kein Sensibilisierungsprozess stattfinden wird. Aber die (und eben vielleicht noch mehr) gibts ohne diese Witze auch. Im schlimmsten Fall wird der Witz unkommentiert übernommen.
Und jetzte lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster und es gibt hier ganz bestimmt User, die auf diese Aussage abehnend oder empört reagieren: Im besten Fall wirkt er polarisierend, horizonterweiternd und empathiefördernd, weil sich zwei absolute Gegensätze gegenüberstehen - nämlich die Sicht des Witzerzählers und die Sicht des betroffenen Opfers im Witz.

Letztendlich wird es auch immer Menschen geben, die soche Witze nicht (mehr) benötigen, weil sie sich ausreichend mit diesen Themen auseinandersetzen konnten und die Witze sogar richtig schlecht finden.

Mir tun auch die Leute leid, die unter den Witzen besonders leiden, weil sie einer der Zielgruppen angehören und schlecht damit umgehen können, vielleicht sogar getriggert werden. Dennoch scheinen solche Witze unausrottbar zu sein.

Vermutlich ist es auch nicht möglich, den Witzethread in einen "sauberen" und einen "schmutzigen" Bereich zu trennen.

Ich bin jetzt mal nicht explizit auf Sexismus eingegangen.
Gilt für alle derartigen Witze: Ich finde einige dieser Witze oder zumindest die Pointe gut gelungen oder überraschend. Andere sind nervig, abgrundtief schlecht, langweilig oder wirklich abstoßend.
Grundsätzlich ist das Leben kein Ponyhof, macht aber trotzdem Spaß und mit manchen Dingen geht man halt um.

Meine Oma hat immer gesagt: "....wer weiß, wofür's gut ist..."
Noch zwei Statements:
Pass auf, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen.
und:
Wer weiß, ob wir "ohne" nicht schlimmer dran wären als "mit".

Schöne Grüße aus Tirol
Bettina
Sehr interessante und kluge Gedanken. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass Witze unter Umständen auch Vorurteile am Leben halten und diese sozial akzeptabel machen können.
In meiner Jugend waren z.B. Schwulenwitze sehr beliebt - heute weiß ich, wie daneben das war, weil es uns in der Vorstellung festhielt, Schwule seien lächerlich/bemitleidenswert.
Da sind wir als Gesellschaft mittlerweile zum Glück weiter, wenn auch individuell in verschiedenen Tempi :)
 
sneaky_p

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Ich mach`s mal kurz - so hatte ich es bislang auch als Feedback an die User kommuniziert,
die nach Regeln für den Witzethread anfragten.

Der Witzethread läuft sein 2003 - bislang ohne grosse
Probleme oder Extraregeln.

Auch bestand in unseren Moderatorenteams bislang kein Bedarf, diesen Bereich besonders zu reglementieren.
Die Forenregeln reichen uns da vollkommen aus.
Alles Andere machen wir intuitiv.

Wer sich damit nicht anfreunden kann - liest evtl. nicht dort mit.
Wer Beiträge nicht Ok findet - kann sie mit Begründung melden - wir Moderatoren schauen es an - entscheiden bei Bedarf - kommentarlos - macht es am einfachsten vom Aufwand her.

Erklärbär Beiträge fliegen raus - wer etwas nicht versteht - fragt bei Hausmittel & Haushaltstipps: reinigen, kochen, sparen | Frag Mutti nach.

Wer trotzdem seelisch leidet - sucht sich einen Stuhlkreis oder wendet sich an die Laberecke...
Für die politisch Orientierungslosen gibt es ausserhalb unseres Forums genug Möglichkeiten - wer das ignoriert - fliegt raus.

Sollte nicht abschliessend sein - aber für die Regel Seiltänzer langen - damit die Orientierung nicht strauchelt :)

Viel Spass weiterhin 👍
Damit wäre das ja geklärt. Es bleibt wie es ist.
Danke an alle, die sich konstruktiv beteiligt haben!
Das heißt nicht, dass jetzt geschlossen werden kann, damit auch User, die hier nicht so regelmäßig reinschauen, die Möglichkeit haben, noch etwas zum Thema zu schreiben.
Und bitte wirklich beim Eingangsthema bleiben und nicht irgendwie abdriften…
 
G

GS-Zwerg

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Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass Witze unter Umständen auch Vorurteile am Leben halten und diese sozial akzeptabel machen können.
Danke @Dangermouse das hatte ich zwar im Kopf, habs dann aber nur nebenbei mit "ausbleibender Sensibilisierung" erwähnt, dabei ist es ein wichtiger Aspekt.
Aber ich hoffe sehr (bweisen könnte ich das natürlich nicht), dass es sich dabei um eine Minderheit handelt; vor allem, weil es mittlerweile im Gegensatz zu deiner Jugendzeit doch auch immer mehr Menschen gibt, die den Mut haben, den Mund aufzuimachen und Diskussionen anzustoßen.
 
TTTom

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Stimmt, darum sollten solche Witze untersagt werden (am besten bei Strafe).

Wonanders wird das durch eine Kleiderordnung auch sehr gut gelöst, welche die Frauen vor lüsternen Blicken schützt. (Verhüllung hilft!)

Und man schützt die Frauen, indem man sie von Orten rausmnimmt (Schulen, Sportstätten u.v.m.) wo sie kompromitiert werden könnten.

Da sollte man sich mal ein Beispiel nehmen, da ist das zusammenleben ganz sauber geklärt!"

Kein Gekloppe, wie man sich zu benehmen hat (wie jetzt hier im Forum).
Falls ironisch gemeint, fehlt der Smiley. :wink:
 
TTTom

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Mein Vorschlag wäre da hier keine Konsensfähigkeit besteht einfach das Thema zu schließen
Dir hat sich nicht erschlossen, dass der Zweck einer gesellschaftlichen Debatte nicht die Konsensfindung ist, sondern der Austausch von Argumenten um die eigene Position dazu zu finden, zu stärken oder zu verändern.
Und das Grundgesetz läßt bei jedem eine andere Meinung zu.

Ist bei Threads bzgl. Reifen und Batterie nicht anders.:wink:
 
D

Dolf

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Ist schon verwunderlich, wie viel Zeit Menschen haben, sich über nichts zu unterhalten
 
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Christian Achberger

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Heute leben wir in einer Welt, in der alles und jeder "geschützt" werden muss, außer vor sich selber. Aber wer schützt mich vor diesen Moralaposteln. Ich möchte nicht vor Sexismus beschützt werden. Wo soll das hinführen? Witze gehen meines Wissens nach wie hier schon erwähnt immer zu Lasten irgeneiner Volksgruppe, Ostfriesenwitze z.B..
Du möchtest also nicht gegen Sexismus etc. geschützt werden?
Wenn sich nun ein Unbekannter über "X" (ehemals Twitter) oder andere Plattformen, Dich vornimmt, ausspäht und dann über CyberMobbing über Dich Dinge verbreitet, von denen Du nicht mal weißt, dass es sie gibt.
Wenn dann eine KI über Deine Beiträge hier im Forum läuft und dann daraus Beiträge in anderen Foren sucht und schreibt, und so langsam ein Persönlichkeitsbild über Dich und die Deinen zusammenbaut, dann möchtest Du nicht geschützt werden?

Selbstmord ist bei Menschen unter 25 Jahren nach Unfällen die zweithäufigste Todesursache;
Gründe sind Mobbing, Sexismus u.ä.

Und ja, die Welt hat sich geändert
 
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Lewellyn

Lewellyn

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Es ist ja bereits alles gesagt, nur noch nicht von allen. Auf die tiefgründigen Aspekte will ich daher gar nicht weiter eingehen, aber zum Niveau im Witze-Thread fällt mir nur ein:
Jeder blamiert sich so gut er kann.
 
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Christian Achberger

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Nein, so kulturpessimistisch wäre ich nicht -- deshalb ist das hier ja so richtig und wichtig!
Der Mensch war schon immer des Menschen größter Feind und trotzdem ist er eine Erfolgsgeschichte mit geilen Dingen wie einer R1250GS
@ Moderatoren: ich wollte mal wieder den Bogen ins Forum spannen :smoke:
 
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