Die 220 Euro musstest du selber löhnen?
Oder hattest du keinen Schutzbrief?
Nein, das zahlte am Ende die Leasing, die Versicherung oder meine Firma, aber ich musste erst einmal in Vorkasse gehen weil der Pannendienst meines Fahrzeugherstellers - Den ich aber leider zunächst verpflichtet war zu nehmen - Ziemlich unfähig war.
Den Schutzbrief den ich privat noch hatte, "aktivierte" ich dann speziell auch wegen dem Hängerproblem, nachdem ich bei dem Pflichtpannendienst nicht weiter kam. Das war dann der ACE (die haben mir in der Vergangenheit schon 2-3x geholfen und ich war immer zufrieden) - Sie waren zwar recht nett, aber erzählten mir im Prinzip das gleiche. "
Ein Fahrzeug mit AHK in den nächsten Tagen ist sehr schwer zu bekommen und Ihr "Motorradhänger", das wir ihn heimtransportieren würden - Nein, der ist davon ausgeschlossen...wenn's ein Wohnwagen wäre...ein Hänger mit Boot, dann........."
Also hier kam ich dann auch nicht weiter.
Irgendwie mach es im Nachhinein ja auch "Spaß" so eine Geschichte zu erzählen.
Zu dem Zeitpunkt, als sie stattfand war mir absolut nicht zum Lachen zu Mute. Die kurz vorher stattgefundene, sehr schöne Motorradrundreise und deren Erlebnisse in Portugal wurde damit innerhalb kürzester Zeit emotional "gegen die Wand gefahren" mit dem Horror danach.
Nichts desto trotz, werde ich mich ein Leben lang an diese Geschichte erinnern.....
Hier ein Auszug aus meinem Gedächtnisprotokoll. Der Schaden ereignete sich am frühen Freitag Nachmittag vor Pfingsten. Ich führte 'zig Telefonate bis in den späten Abend hinein, ohne jeden Erfolg. Am Samstag Nachmittag, das setzte ich ihnen
dann als als deadline, denn da müsse ich dann zumindest wissen, woran ich bin (denn der Abschleppdienst macht dann seine Tore dicht und alles steht bis Dienstag),
dass sie mir zumindest eine Aussage geben können, ob ich einen Leihwagen mit AKH(wenigsten irgendwann in den nächsten paar Tagen) bekommen kann. Natürlich passierte bis dahin nichts...dann kam das lange Pfingstwochenende in Frankreich.
Meine Frau sagte, selbst wenn wir "nur" einen Leihwagen bekämen ohne AHK, sie wolle Ihr Motorrad nicht auf dem Hänger hier für ungewisse Zeit stehen lassen - Außerdem war ja der Hänger noch geliehen.
Wir beschlossen also die Motorräder kurz vorher abzuschnallen (bevor der Laden für die nächsten Tage dicht machte), haben sie wieder voll beladen - Ein schneller Anruf zu Hause bei einem Freund - Ja, ich könne seinen Transit mit AHK bekommen.
Wir sind dann Samstag Nachmittag losgebrettert, waren dann mit Übernachtung Sonntag Abend nach 1200km Autobahn zuhause. Am nächsten Morgen, Montag, schnappte ich mir den Transit und blockerte wieder nach Bordeaux (mit Zwischenübernachtung
) runter. Dienstags, gegen Mittag war ich dann dort .... natürlich passierte (wie zu erwarten von der anderen Seite bis dato nichts mehr). Just, als ich den Hänger an den Transit schnallte, kam ein Anruf.....
Wieder ein neuer Mitarbeiter, der sich natürlich wie immer erst einmal wieder mit dem neuen Fall vertraut machen musste.....
Folgender Gedächtnisauszug aus dem Gespräch.
"Er:....wo steht das Auto jetzt?.....Ich: na immer noch dort, wohin das Auto am Freitag von der Autobahn abgeschleppt wurde, beim Abschleppdienst auf dem Gelände, aber das habe ich ihnen ja schon mehrfach mitgeteilt...Er:aha...ja, der muss ja dann erst einmal
zu einem Vertragshändler transportiert werden....dort wird dann erst einmal der Schaden begutachtet und wenn er in bis in 5 Tagen (ich glaube es sind 5 Tage) reparabel ist, dann können Sie ja damit heimfahren...Ich: Wie heimfahren?...ich dachte das wird direkt
zu einem Händler nach Hause gebracht? - Er: Nein, erst wird vor Ort geschaut....
- Zwischenbemerkung: Das wusste ich bereits, dass es so gehandhabt wird. Allerdings war mir bereits klar das der Schaden definitiv größer war, als das sie ihn in einer Vertragswerkstatt in 3-5 Tagen wieder fit bekommen - und somit würde er dann auch die Heimreise antreten.
- Zwischenbemerkung 2: Hinzu kamen noch erhebliche Verständigungsprobleme vor Ort. Ich kann halt nur Englisch bzw. "Touristen" französisch. In den franz. Alpen klappt das eigentlich mittlerweile ganz gut mit Englisch oder den Brocken die man so als öfters schon dagewesener gelernt hat (im Gegensatz zu noch vor 30 Jahren) Aber hier vor Ort bei Bordeaux war kein Einziger mit dem man einigermaßen Englisch sprechen konnte. Vieles lief dann über den Google Übersetzer. Mein Handy glühte. Aber natürlich hat so ein Übersetzten auch seine Grenzen, wenn man eigentlich eine Konversation führen muss und über Dinge reden die sehr ins nicht alltägliche Detail gehen. Weder von den Kollegen von meiner Leasing (Notdienstzentrale), noch dem Pannendienst von meinem Fahrzeughersteller konnte keiner auf Nachfrage französisch, so dass Ich ihn einmal zur besseren Klärung am Telefon weiterreichen konnte. Zuhause fragte ich meine französische Kollegin, wie es denn in Frankreich ist, ob die da kein Englisch in der Schule lernen? - Meine Gegenüber waren weitestgehend jüngere Kandidaten. Sie meinte doch, war dann aber relativ schnell gereizt als ich nachhakte, wieso dann keiner wenigstens etwas Englisch gesprochen hat.
Ich: ...na gut. Wann holen Sie denn das Fahrzeug denn hier ab? - Er: Das machen wir heute noch - Ich: ok - Ihnen ist aber schon bewusst, das der Abschleppdienst hier "eine Standgebühr", sowie die Abschleppkosten erhebt solange der Wagen hier auf seinem Gelände steht?....das müssten sie dann begleichen, wenn sie das Fahrzeug abholen lassen.... Er:Nein, das machen wir nicht - Ich: Und wie wollen Sie dann das Fahrzeug abholen, wenn sie es nicht "auslösen können/wollen? - Er: Das ist nicht unser Problem.... Ich:...nun gut, dann übernehme ich das damit es endlich Vorwärts geht und das Fahrzeug endlich weiter kommt ( um die Vorleistung kümmere ich mich später...) ...
wird das Fahrzeug auch definitiv heute abgeholt?....Er: Ja wahrscheinlich, aller spätestens Morgen....Ich: Sie sind mir ein Witzbold - Ich muss das Wissen, damit das Fahrzeug hier ausgelöst steht, wenn Sie schon den Betrag nicht beglichen wollen - Gut, können Sie mir definitiv versprechen, dass das Fahrzeug morgen abgeholt wird - Er: Ja - Ich: OK, dann zahle ich hier die Auslöse sicherheitshalber bis einschließlich Morgen... Er: ja machen Sie das, wir holen das Fahrzeug morgen ab.......
Ich hatte alles aus meinem "ehemaligen" Fahrzeug ausgeräumt, habe noch einen Tracker platziert - Denn es interessierte mich schon, was denn nun mit dem Fahrzeug passiert denn mittlerweile glaubte ich gar nichts mehr. Die 20-30€ was so ein Tracker kostet,
war es mir wert, sollte ich ihn nicht mehr wiedersehen.
Ich machte mich auf die 1200km Heimreise....... natürlich wurde das Auto am nächsten Tag
nicht dort abgeholt (dank Tracker wusste ich bestens Bescheid und ich erwartete auch nichts anderes). Aber wisst Ihr was, es war mit Mittlerweile sowas von "Scheißegal".
Ich hatte mein Zeugs aus dem Auto, der Hänger und die Motorräder waren bereits zu Hause.
Gottseidank war das Teil eine Leasingkarre. Ich habe am Ende mein ganzes ausgelegtes Geld wieder bekommen, kam erschöpft, aber gut Zuhause an nach 4tkm Fahrerei innerhalb von 6 Tagen, musste noch etwas für den Hänger nachzahlen und das war's
dann für mich.
.....2-3 Wochen später rief mich dann wieder eine Dame von diesem "Hersteller Mobilitätsgarantie" "Verein" meines Fahrzeuges an, was denn nun mit dem Fahrzeug sei (ich wusste, es stand immer noch dort vor Ort, dank Tracker). Ich sagte Ihr, ich habe keine Ahnung
, sie wollten es doch abholen lassen?
- Das war mein letzter Kenntnisstand, fuhr aber dann weiter fort: "Wissen Sie was, wenden Sie sich bitte ab sofort mit allen Fragen an meine Leasinggesellschaft, das Fahrzeug gehört schließlich denen und die sind da auch schon aktiv - Ich habe mich Ihnen bisher nur Ärger gehabt und es hat hinten und vorne nicht funktioniert"
....daraufhin hörte ich nie wieder was....
4 Wochen, nachdem ich das Telefonat mit dem Herren hatte, der meinte das Auto würde man spätestens am nächsten Tage abholen - Also stand es eigentlich schon fast 5 Wochen da, machte sich das Auto endlich auf die Heimreise (wie gesagt, der Tracker gab immer ausreichend Feedback, wo sich das Auto befand
)
Es wurde dann erst einmal nach Deutschland, wohl auf einem Sammelpatz bei Aschaffenburg transportiert (ich glaube sogar mit dem ADAC) und einen Tag später trat es dann die letzte Reise von 120km zu meiner Vertragswerkstatt in meine näheren Umgebung an, ich hatte sie damals mal erwähnt.
Ich war immer in Kontakt mit meinem Fuhrparkmanager und der meinte, wir warten nun erst einmal ab, was kommt - Denn offiziell wusste ich von dem Fahrzeug nichts
......es dauerte weitere 2 Wochen, bis ich auf einmal eine Nachricht bekam, ich möge doch bitte mal beim Händler vorbeifahren, mein Auto wäre nun da (nach 2 Wochen
)...Mein Fuhrparkmanager meinte wir manchen gleiche eine komplette Rückgabe dort, wäre mit der Leasing so abgesprochen, ich übergeben Ihnen alles, was ich ihnen bei einer offiziellen Fahrzeugübergabe eines Leasingfahrzeuges zurückgeben muss, die Winterreifen schaffte ich auch noch gleich bei.
Gesagt, getan, ich machte mich auf zum Händler. Der war freudig überrascht, denn man hatte ihm einfach das Auto auf den Hof gestellt und er wusste von nichts, wem es denn gehört - Er wusste nur, dass es ein Firmenfahrzeug war. Er war schon kurz davor sich mit meiner Firma in Verbindung zu setzen - Klasse oder die Geschichte
Anmerkung: Der Fahrzeugschein muss bei einem solchen Vorgang (Transport aus dem Ausland durch Dritte) immer bei Fahrzeug verbleiben. (Dem franz. Abschleppdienst wo das Auto stand war das ziemlich sch** egal. als ich den Hänger abholte hatte er den Fahrzeugschein einfach auf den Vordersitz geschmissen und das Auto stand dort immer mit nicht abgeschlossener Türe auf seinem Hof - Ok, man konnte es nicht mehr bewegen...aber trotzdem...).
Nun ja, ich übergab ihm Alles und ließ mir wohlweißlich unterschreiben, was ich Alles zurückgab - Papiere, Fahrzeugschein, Schlüssel etc.....
Ich fragte ihn noch, ober er mir denn nun schon sagen könne, rein Interessehalber, was denn defekt wäre - Er sagte er wisse es noch nicht genau, sie hätten zwar schon angefangen die Karre zu zerlegen, aber es ist noch nicht absehbar - Es wird aber definitiv ein größerer Motorschaden sein und er rechne mal mit 10t€ Schaden (bei einem 5 Jahre alten 40t€ Auto
).....nicht schlecht........(meine persönliche Vermutung war, da hat es ein paar Zylinder verrissen).....(btw. Auto war ausreichend gekühlt, hatte gut Öl, keine Stress - gemütliche gerade Strecke - und schlug keinen Alarm)
Die Geschichte ist nun fast zu Ende...ein paar Wochen später bekam ich eine Mail von meinem Fuhrparkmanager weitergeleitet mit der Bitte um Klärung - Darin fragte der Händler an, wo denn der Fahrzeugschein wäre, sie hätten ihn nicht bekommen...
Also.....schnell ein Foto von der Bestätigung gemacht, per Mail retour geschickt, worauf der Händler mir selbst bestätigte, was ich ihm alles überließ (incl. Fahrzeugschein) und von da an war die Geschichte endlich für mich erledigt.....
Im Nachhinein hatte ich noch Glück, mein Folgefahrzeug stand bereits früher zur Verfügung so das ich tatsächlich nur 2 Wochen zuhause ohne Fahrzeug bzw. mit einem Leihwagen überbrücken musste.