Dieser Thread heißt, wenn ich mich recht entsinne: "
Tesla kündigt 1000 km Reichweite für 2017 an". Dennoch wird mancher Zeitgenosse hier im Thema nicht müde darauf hinzuweisen, dass heutige E-Autos viel zu wenig Reichweite haben, viel zu schwer sind. Blah blubb.
Mag ja sein, dass die allermeisten deutschen, europäischen, japanischen und sonstigen E-Autos eine viel zu kurze Reichweite haben. Der Tesla Model S geht aber 400 Kilometer weit, ohne dass man damit besonders sparsam fahren müsste, ganz im Gegenteil. Das ist jetzt zwar kein ausgesprochenes Reichweitenwunder, aber von "viel zu kurz" kann da ja wohl überhaupt keine Rede sein. Wie weit kommt man mit der Tankfüllung eines 7er BMW oder der S-Klasse nochmal? Das Supercharger-Netz wird von Tesla stetig ausgebaut, und man kommt mit einem Tesla innerhalb Europas wohl schon überall hin (und zwar kostenlos). Mit 20 Minuten laden, bei wohlgemerkt 120 kW, geht es schon wieder 250 km weiter, eine volle Ladung dauert glaub so um 45 Minuten. Klar geht Tanken beim Verbrenner schneller, aber dafür kostet jede Füllung auch 150 Euro oder so. Bin übrigens gespannt, wie die Mitbewerber das Problem der Ladeinfrastruktur lösen wollen. Ob da jeder was Eigenes macht oder letztendlich bei Tesla mit aufsteigt? Ich habe jedenfalls viele Fachseiten im Netz gelesen, wo die Verdopplung der Batterie-Kapazitäten bei gleichzeitiger Halbierung der Produktionskosten innerhalb der nächsten 5 bis 8 Jahre prognostiziert wurden. Warum? Weil's jetzt angepackt wird! Also kann man dem Musk seine ambitioniert klingende Ankündigung schon abnehmen. Ob die 1000 km bereits 2017 erreicht werden oder erst 2018 oder 2019 ist dabei eher nebensächlich.
Mag ja sein, dass die Batterien sehr schwer sind. Beim Tesla Model S wiegt der Akkublock so um die halbe Tonne. Gesamtgewicht des Fahrzeugs knapp über 2100 kg fahrfertig. Wieviel wiegt eine S-Klasse nochmal? Oder ein Audi A8? Wieso wird der Tesla S andauernd mit irgendwelchen untauglichen Fliegengewichten verglichen, um dann sein angeblich ach so hohes Gewicht zu kritisieren? Beim Tesla S ist der Akkublock tief im Fahrzeugboden eingebaut, was für einen extrem niedrigen und günstigen Schwerpunkt auf Höhe knapp
unterhalb der Radnaben sorgt (das schafft noch nicht einmal ein F1-Auto). Er beschleunigt, je nach Modell, in 2,8 bis 5,5 Sekunden von 0 auf 100. Das ist um Universen schneller als alle anderen Oberklasselimousinen. Was sollen also die fast schon gebetsmühlenartigen Hinweise darauf, dass die Batterie zu schwer ist? Btw: ohne das satte Gewicht würde der Wagen beim Losbrettern wegen des irren Drehmoments wohl gar nicht erst vom Fleck kommen.
Ständig werden hier (und auch schon drüben im Abgas-Thread) die Nachteile der vielen E-Automodelle, die es ja zweifellos gibt, heruntergebetet. Und ja klar,
natürlich taugen die alle nix, das bestreitet doch auch überhaupt niemand - insbesondere verglichen mit einem Tesla S. Weil das nämlich der
einzige Elektrowagen ist, der tatsächlich den Nutzwert einer "normalen" Oberklasselimousine bietet. Sein Preis geht irgendwo oberhalb 70.000,- los, da ist er in vorzüglicher Gesellschaft mit S-Klasse, 7er BMW und A8. Wenn es dafür bei denen überhaupt schon was gibt. Für die Massen ist und war dieser Wagen nie bestimmt. Das soll schließlich der Model 3 richten, den es ab 2017/18 geben wird.
Also munter bleiben. Das wird schon.
Schön ist ja tatsächlich mitzuerleben, wie sich hier mehr und mehr Leute, insbesondere die Skeptiker, mit dieser zweifellos sehr spannenden Thematik befassen