Elektromobilität ist bei mir schon lange in der Denkschleife. Angefangen hat es damit, dass ich einen Elektrostapler angeschafft habe, weil ich in meiner Halle den Dieselgestank nicht mehr wollte. Ich war erstaunt, dass der Elektrostapler den ganzen Tag durchhält und auch nachmittags noch einen LKW entladen kann. Die Batterie ist jetzt 5 Jahre alt und immer noch gut dabei.
Diesen Sommer habe ich mir verschiedene Elektrofahrzeuge angesehen und auch Probe gefahren.
Mit total falschen Vorstellungen bin ich in einen I8 gestiegen. Oder besser gesagt: "Reingeplumst" So tief sitzt man sonst nur in Lambo und Co. Und wenn man dann beim Kunden aus dem Auto auf den Bürgersteig rutscht um von dort dann auf die Füße zu kommen, dann hat man zumindest den Lacher des Pförtner sicher. Spritverbrauch statt der angepriesenen 2-4 Liter waren bei mir unter realen Bedingungen 10-12. Bei gleicher Fahrweise braucht mein 520D so um die 6 Liter. Also habe ich mich von diesem Konzept enttäuscht verabschiedet. Dann habe ich den i3 gegen Renault und Nissan gefahren und musste feststellen, dass mir der i3 gefallen hat, weil er im Gesamtkonzept schlüssig war. Die anderen Hersteller vermitteln den Eindruck, dass man einfach eine Serienkutsche genommen hat und den Antriebsmotor gegen einen E-Motor getauscht hat und den Tank durch einen Akku ersetzt hat.
Aber nachdem der BMW-Werkstattmeister mich bei einer Unfallreparatur an meinem 5er derbe verar...en wollte, habe ich den i3 im Beisein seiner Geschäftsleitung wieder gestrichen.
Jetzt wird weiter gespart, und wenn es dann soweit ist, kommt mir Mangels Alternativen wohl ein Tesla ins Haus. (Wenn bis dahin nicht ein asiatisches Modell genau so gut unterwegs ist.
Mein Konzept für Elektrofahrzeug sieht ganz einfach aus:
Ich habe meine Kunden alle nach Entfernung aufgelistet und festgestellt, dass sich die meisten meiner deutschen Kunden im Umkreis von 200km befinden. Und das sind auch die, wo ich an einem Tag hinfahre und abends wieder zurück. Wenn ich also während einer 2-3-stündigen Besprechung den Akku laden kann, komme ich in jedem Fall wieder heim. Bei Kunden, wo ich mehr als 200km Anfahrt habe, mache ich meist eine Übernachtung, besuche dann noch einen anderen Kunden und fahre erst am folgenden Tag nach Hause. Mit Komplettladung über Nacht sind also auch solche Touren möglich. Und im Notfall ist ja immer auch noch der Diesel da, der dann zum Zweitwagen degradiert würde. Aber wenn es ein Tesla wird, dann brauch ich den Diesel auch als Back-Up nicht mehr. Zu Hause kann das Efz (Elektrofahrzeug) an die Solaranlage und ist damit dann auch richtig umweltfreundlich. Weil ich mit meiner PV-Anlage zu Hause seit 10 Jahren gute Erfahrungen gesammelt habe und jetzt über eine 2. Anlage auf der Firma nachdenke, könnte diese Anlage dann so groß werden, dass Efz und Stapler geladen werden können. Nur bei dem Stapler brauche ich dann ein anderes Batteriekonzept, weil der tagsüber ja bewegt wird und wenn er nachts laden soll, dann ist keine Sonne da. Also Wechsel-Akku oder Stromzwischenspeicher.
Ich finde schon, dass Elektromobilität der richtige Weg ist. Es wird nur zu viel gebremst und zu wenig investiert.
Und grade eben habe ich gesehen, dass der Diesel wieder unter 1 Euro verkauft wird. Das bremst die alternativen Entwicklungen auch wieder, weil die Kleingeister jetzt wieder sagen, dass Elektroantrieb zu teuer ist. Ich sage im Umkehrschluss, fossile Energie ist viel zu billig. Aber so war es schon immer in der Geschichte der Menschen: Brot und Spiele fürs Volk, damit die Mächtigen in Ruhe regieren können.
Egal, ich gehe trotzdem meinen eigenen Weg.
Gruß
Chris