Technologieoffenheit

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finepixler

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Aktuell schwächeln ja bekannterweise die Verkaufszahlen der BEV in Deutschland, wohl hauptsächlich weil die Koalition die Förderung letztes Jahr kurzfristig eingestellt hat. War heute bei einem Mazda-Händler und habe mir mal die Modellpalette angeschaut. Dieser Hersteller bietet viele verschiedene Motorenkonzepte an: Benziner als Sauger, Benziner PlugIn-Hybrid, Benziner MildHybrid, BEV, BEV mit Wankelmotor als eine Art Generator, Turbodiesel. Keine Downsizingmotoren mit Turbo. Ganz neu ein Mazda 3 Sauger mit 2,5l Hubraum und 140PS. 🤔

Wirtschaftlich scheint Mazda weltweit steigende Absatzzahlen und Gewinne vorweisen zu können. Ist dies die Strategie der Technologieoffenheit die von Parteien gefordert wird, die am Verbrenner-Aus rütteln wollen? Könnte so ein kleiner, in Deutschland eher unscheinbarer Hersteller der lachende Dritte sein, während VW, Ford & Co. dem Abgrund entgegentorkeln? Oder ein letztes Zucken vor der Kapitulation vor dem endgültigen Durchmarsch der Elektromobilität?
 
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FF-GS

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Noch baut VW ja downgesizte Turbo-Verbrenner und ich bin mit diesen sehr zufrieden, sie machen genau das, wofür sie gebaut sind, sparsam fahrnen und lange halten (sinnhaften Umgang vorausgesetzt).

Ein größerer, schlapper Saugbeziner mit zwangsläufig höherer Reibarbeit durch größerer Bauteile und höherer Drehzahlen (80er Jahre Konzept) ...wozu sollte man sich sowas kaufen?
 
lomax

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2,5 liter und 140 PS (4-Zyl.-Boxer) hatte seinerzeit mit Lancia Gamma Coupe von 1979 :unsure:

Der "downgesizete" Opel Adam mit 1 Liter 3-Zyl. und 116 PS fährt klasse und hat ein ungeahntes Turbo- Drehmoment / Durchzug. Ich bin begeistert.
 
SQ18

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Wirtschaftlich scheint Mazda weltweit steigende Absatzzahlen und Gewinne vorweisen zu können.
[...]
Könnte so ein kleiner, in Deutschland eher unscheinbarer Hersteller der lachende Dritte sein, während VW, Ford & Co. dem Abgrund entgegentorkeln?
Mazda will aktuell mit Nissan / Mitsubishi unter einen Schirm flüchten um den Herausforderungen chinesische Hersteller, etc. entgegen treten zu können.
Aber weltweit gesehen ist es IMHO momentan ein Blödsinn nur auf BEV zu setzen, aber die Märkte in Asien werden die nächsten Jahrzehnte alles bestimmen und was dort gefordert wird bestimmt wohl die Entwicklung - wer richtig wettet wird man sehen.
Ob die Menschen dort zukünftig noch Produkte aus Europa, Nordamerika, Japan kaufen oder uns im besten Fall die kalte Schulter zeigen?
Noch ist Toyota vorne, morgen vielleicht ein BYD?
Wenn ich einen Markt sehe mit Mrd Konsumenten und Absatzzahlen bei Toyota von AFAIK 10Mio/anno wird das echt spannend die nächsten Jahrzehnte.

Mögliche Fusion: Honda, Nissan und Mitsubishi planen Bildung einer der größten Autogruppen
 
KaTeeM is a schee...

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Ne schwatte, ne orange und ganz arg fehlt die weiße...
Nicht, dass ich das anzweifeln möchte, was ihr in #2 und #3 schreibst, doch da bin ich noch ein bisschen skeptischer:

Ich fahre jetzt auch seit einem Jahr so einen downgesizten 1,5 L Benziner von BMW und finde den Motor mittlerweile eigentlich echt schlimm. Wenig (angenehme) Leistung bei einem (in meinen Augen) hohen Verbrauch von 6,5 L im Stadt- und Überlandbetrieb und das bei einem rasseligen Nähmaschinen-Klang. Ich habe den Wagen nur noch, weil er macht, was er soll, aber "Spaß" ist auch was anderes. :zwinkern:
Ok, dafür steht ja auch die dicke in der Garage...

Grundsätzlich bin ich aber auch für eine Technologie-Offenheit und würde es begrüßen, wenn nicht nur die E-Mobilität als einzig Seeligmachende Technologie betrachtet würde, sondern auch sparsame und umweltfreundlichere Verbrennungsmotoren, die auch andere Stoffe als Benzin in Vortrieb umwandeln können.
 
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finepixler

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Also wir hatten mal einen downgesizten 3 Zylinder / 1.0l Turbomotor in einem Ford. Scheckheftgepflegt bei Ford, immer top gepflegt. Bei 170tkm auf der BAB hatte dann plötzlich die Öldruckleuchte aufgeleuchtet und dann ging gar nix mehr. Sudden Death ohne Vorankündigung. Wirtschaftlicher Totalschaden nach Auskunft meiner Ford-Werkstatt. Zumindest bei Ford soll das nicht selten vorkommen. Von Downsizing-Motoren bin ich geheilt. Mal davon abgesehen war dieser Motor auch nicht sonderlich sparsam, trotz sensiblem Gasfuß.
 
SQ18

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Zumindest bei Ford soll das nicht selten vorkommen.
Auch die größeren Motoren haben nach meiner Beobachtung sehr häufig Motorschäden - im Gegensatz zu den vergleichbaren VW Dieseln - 1,5l Diesel z.B.
Die wollen laut Werkstatt aber auch penibel gewartet werden, auf keinen Fall mal ein falsches Öl, usw.
Ich denke da ist bei Ford in der Entwicklung irgendwas "ungut" gelaufen die letzten Jahre.
 
Ironbutt

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Als lebenlanger Petrolhead, sowohl was Autos wie auch Motorräder angeht, habe ich vor 2 Jahren ein BEV für meine Frau gekauft (war ihr Wunsch). Ein Jahr darauf mein Auto gegen ein BEV von Mercedes eingetauscht. Sofern sich nicht etwas dramatisches ändert, bleibe ich dabei. Elektrische Autos sind vom Antrieb (Beschleunigung, Leistung) wie auch Komfort sensationell, und die Wartungskosten deutlich tiefer. Auch europaweite Reisen sind kein Problem. Hätte mir das jemand vor 3 Jahren gesagt, hätte ich abgewunken.

Etwas anderes ist es bei Motorrädern - da bleibe ich wohl dem Benzin treu. v.a. für Langstrecke.
 
gstrecker

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Ich hatte im Sommer für knapp 3 Monate den neuen Passat mit den 150 PS Benzin Motor.
Der Spritverbrauch lag im Schnitt bei knapp 6 Litern. Mit einen Diesel komme ich momentan bei gleichen Fahrstil auf 5.5 liter. Da der Benziner knapp 5000 Euro billiger ist wie der Diesel ein Rechenspiel.

Aber jetzt die Kritik: kaum Drehmoment. Ab 140 km/h eine Klangkulisse zum Abgewöhnen. Er fängt an zu Dröhnen und wird parallel zur Geschwindigkeit immer lauter.
Da ist der Diesel der bedeutend angenehmerer Motor. Obwohl der VW Diesel jetzt auch nicht der leiseste ist.
 
sampleman

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Ich nehme "Technologieoffenheit" mittlerweile vor allem als Kampfbegriff derer wahr, die sich nicht bewegen wollen. Eigentlich war das von der EU angestrebte Verbrennerverbot ab 2035 ja vor allem als Orientierungpunkt für die Industrie gedacht, Ich habe mir das so ähnlich vorgestellt wie eine anstehende Einführung einer neuen Abgasnorm: Ab einem Stichtag X dürfen Fahrzeuge, die diese Norm nicht erfüllen, nicht mehr (neu) verkauft werden, und deshalb plant jeder Hersteller so, dass seine Palette zum Stichtag umgestellt ist - idealerweise schon weit vorher.

Insofern bin ich irritiert, dass hierzulande alle möglichen Hersteller ihre Investitionen in Stromer überdenken, kürzen und verlagern, während etwa in China inzwischen schon 60% aller neuen Autos BEV sind. Vor 100 Jahren wurde Mercedes-Benz gegründet, eine nennenswerte Pkw-Produktion in China ohne westliche Lizenzen gibt es vielleicht seit 20 Jahren. Dieser lange Erfahrungsvorsprung wird Mercedes nichts nützen, wenn in zehn Jahren nur noch ganz andere Autos verkauft werden dürfen.

Elektroautos, das zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, sind zuverlässig und alltagstauglich. Die Batterien halten offenbar länger als gedacht. Was wir meines Erachtens brauchen, das sind drei Dinge: Erstens ein klares Commitment, dass Pkw in Zukunft batterieelektrisch fahren (wir haben uns auch vom Dampfantrieb und von Zweitaktersprit verabschiedet), zweitens der Wille, die besten Batterien zu entwickeln und in Großserie zu bauen und drittens gemeinsame Anstrengungen für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Was daran etwas kitzelig ist, ist eins: Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit, ein E-Auto aufzuladen, ist dann, wenn es ohnehin rumsteht, also zuhause oder tagsüber auf der Arbeit. Das wird jeder E-Auto-Fahrer machen, der irgendwie die Möglichkeit dazu hat. Was bedeutet, dass die allermeisten E-Autos selten oder nie unterwegs aufgeladen werden müssen. Das ist dann anders als bei Benzintankstellen. Ein Verbrenner muss immer an der Tankstelle betankt werden, selbst wenn er nur auf Kurzstrecken eingesetzt wird. Das bedeutet: Wenn sich eine wünschenswert dichte E-Ladeinfrastruktur aus sich selbst finanzieren soll (wie es heute das Tankstellennetz tut), dann muss es dabei auf einen Großteil des Umsatzes verzichten, denn der findet nachts in zigtausenden Garagen statt. Man stelle sich mal vor, wie sich unser Tankstellennetz entwickelt hätte, wenn jeder von uns, der in einer Garage parkt, darin ein Benzinfass hat, im dem sich Sprit zu einem günstigen Preis befindet und das regelmäßig aufgefüllt wird.

Man fragt sich, ob es eigentlich Aufgabe des Staates ist, eine Ladeinfrastuktur zu errichten. Der Staat baut und betreibt schließlich auch keine Tankstellen. Andererseits ist damit nicht genügend Geld zu verdienen, deshalb kann man nicht auf die Kraft des Marktes vertrauen. Bis 2035 sind es noch zehn Jahre, bis dahin erwarte ich E-Autos, die mit einer Akkuladung ohne Schleichfahrt 500 km weit fahren können und die in 20 Minuten von "leer" auf "voll" gebracht werden können. Und wenn unsere Autoindustrie so was nicht bringt, dann wird es halt ein Asiate. Die wissen inzwischen auch, dass Langnasen groß und dick sind und bauen ihre Autos entsprechend. Und wenn ich ganz sicher wäre, dass ich in (spätestens) zehn Jahren ein BEV fahren werde, würde ich mich beizeiten darum kümmern, dass ich eine Wallbox an meinen Parkplatz bekomme.

Die Politik hat in den letzten Jahren versucht, den Umstieg auf E-Autos durch üppige Subventionen zu beschleunigen in der Hoffnung, dass die Geschichte ein Selbstläufer wird. Sie könnte natürlich auch im Gegenzug auf Sanktionen setzen: Drastische Erhöhung der Abgaben auf Benzin, Fahrverbote, Schikanen für Verbrenner bei der Zulassung, Steuererhöhungen. Und das ist halt der Unterschied zwischen Deutschland und China: In Deutschland traut sich die Politik nicht, den Bürgern so was anzudrohen, weil sie sonst die nächste Wahl verlieren. In China gibt es keine (freien) Wahlen. Wenn du dir heute in Peking ein Auto kaufst, kannst du ein E-Auto quasi sofort zulassen und nutzen. Bei einem Verbrenner werden die Zulassungstermine verlost, du musst ggfs. monatelang warten. Da würde ich mir auch einen Stromer kaufen.
 
Ironbutt

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BMW R1250 GS Adventure (2021)
Subventionen sind praktisch immer ein negatives Eigentor, egal in welchem Bereich (genauso wie staatliche künstliche Hürden und Verbote). Wenn die Lösung die Kunden nicht überzeugt, dann verzerren Subventionen nur den Markt und führen zu Fehlanreizen - Beispiel dazu gibt es mehr als genug, nicht nur in Deutschland.
Für mich waren BEV lange uninteressant, bis ich selbst mal einen gefahren bin. Das hat mich überzeugt, nicht Subventionen.
 
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