servus allerseits,
die letzten monate war ich mehr in der analogen denn in der digitalen welt unterwegs. daher freut es mich zu sehen, dass hier alles beim alten geblieben ist: kleine nettigkeiten hier, eine stichelei dort, aber schliesslich alles wieder friedlich ;-)
im folgenden ein paar fotos und erfahrungen zur t7.
auf ca 2000 km alpenstrassen - ca 350 km schotter - hat sich meine modifizierte tenere bewähren müssen.
es gab keine defekte oder ausfälle, und trotz der sitzhöhe konnte ich sie auch in trialartigen passagen in der senkrechten halten. was nicht ausschliesslich meiner beinlänge, sondern eher glücklichen umständen geschuldet ist ;-)
mit dem höheren fahrwerk von tractive suspensions - diese holländische firma baut zb. auch für touratech die fahrwerke - ist die t7 besser für schnelles fahren in offenem gelände geeignet als für alpine klettersteige.
dennoch konnte ich ihr ein paar zügige schotterwege und rampen in den skigebieten bieten. bei meinen 85 kg plus ausrüstung habe ich es nicht geschafft, die federung bis zum anschlag zu bringen. höhere beladung und lebensverneinende fahrweise stehen aktuell nicht zur disposition...
verbrauch lag bei angezeigten 3,8 litern, ein trocken gefahrener benzintank in sichtweite einer bergabgelegenen tankstelle ergab 17,1 liter tankvermögen, zügiges nachtanken dank einer bohrung im einfüllstutzen sei dank.
mit gewogenen 182 kg bei vollem tank ohne werkzeug ist meine t7 zwar erstaunlich leicht geworden, aber durch die (sitz)höhe immer noch mit hohem schwerpunkt gesegnet.
daran ändern auch li-ion-akku, abgebaute beifahrer-rasten, titan komplettanlage ohne kat, kurzes, schmales heck, minimal beleuchtung, schmalere felgen, abs und eine bremsscheibe weg und sonstige massnahmen nichts. und schon gar nicht die um 7 cm aufgepolsterte rallye sitzbank.
dafür ist der kniewinkel bequem, und man kommt wunderbar leicht vom sitzen ins stehen, was jemandem wie mir, der ansonsten gerne mal faul im sessel sitzt, sehr entgegen kommt.
als kleine mängel sehe ich persönlich
-die etwas ruppige gasannahme beim lastwechsel, wenn ich nicht aufpasse. das liesse sich bestimmt per software ändern und mag mit einer mageren motorrabstimmung zusammenhängen.
-der eingeschränkte wendekreis im vergl. zb mit einer bmw 12XXgs
-rostende stellen an tankunterseite, ebenso korrosion an den speichen der original räder und bremsscheiben
-zerbrechliche plastikanbauteile, das kann ktm besser
-magelhaftes bordwerkzeug: keine schlüssel zum einstellen der kettenspannung, rad-und zündkerzenwechsel.
-der lenkerschalter zum bedienen des menüs sollte in der linken amatur sitzen, so nah am gasgriff fällt mir die bedienung schwer. ist aber sicher gewöhnungssache.
gut an der t7 finde ich
-den motor
-den motor
weil er so unspektakulär von ganz unten rund läuft und sich schaltfaul aber auch dynamisch bewegen lässt.
so gerne ich "ready to race" mag - ktm baut sicher mit die besten serienfahrwerke - aber mir persönlich liegt es nicht, im 3. gang zurch eine ortschaft zu ruckeln, wenn das auch weicher geht. diesen charakter mochte/mag ich auch immer noch an meiner alten 1100-er gs.
-den sound, sowohl serie als auch mit der sc-racing titananlage, die zwar etwas kerniger aber nicht lauter ist und in etwa wie der akra slip-on klingt. leistungsmässig ebenbürtig vom gefühl her.
(in der aktuellen "enduro" werden gerade an der t7 leistungsvarianten und anderes tuning beschrieben)
-die stabile strassenlage und die gleichzeitig gute handlichkeit
-den verbrauch im bummelmodus, auch sonst kaum mehr als 4,2 - 4,5 liter.
mein persönliches urteil über meine eigene umgebaute maschine:
passt mir wie ein handschuh, ist aber eine herausforderung zu fahren, wenn es eng und langsam und trialartig wird. aber genauso wollte ich sie haben.
von den einst 190cm körpergrösse sind mir mit nun bald 60 lebensjahren 188 geblieben, und dort, wo ich die verlorenen 2 cm gerne hätte, sind sie leider auch nicht erschienen ;-)
ein einfach und leicht zu fahrendes moped ist toll: du setzt dich drauf - und alles passt.
mir macht es jedoch mehr freude und ich finde es interessanter, mich einer herausforderung zu stellen: es muss ein stückweit unbequem, andersartig, biestig sein, sonst verliere ich rasch die lust daran.
ich halte die t7 "out of the box" für ein sehr gelungenes moped, mit dem man sofort spass haben kann beim kurven räubern, im gelände und auf der reise. toll gemacht yamaha!
meine t7 werde ich im grossen und ganzen so lassen wie sie ist, bis auf ein paar farbtupfer vielleicht und einen niedrigeren lenker.
eine andere ist bereits in planung, der über die trübe jahreszeit eine grosser tank angepasst werden soll.
und was mir sonst so nach an blödsinn einfallen wird ;-)
nicoles desert sled war wie letztes jahr mit von der partie, sie haben sich beide wacker geschlagen. auch im 3. jahr hat diese duc nicht von ihrer faszination verloren, ist in meinen augen eine sehr schön gemachte und robuste maschine. naturgemäss kann sie in echtem endurogelände nicht ganz schritt halten, ohne dass man sie harten schlägen aussetzt. das tut dann schon weh, eine zarte frauenhand tut ihr deutlich besser.
für die evtl. interessierten:
die an-und abfahrt wurde mit dem deseo transport im schlepptau von nicoles bus gemacht: in diese "rostwurstbude", wie ich sie nenne, passen bequem 2 mopeds, auch boxer.
am ziel angekommen ist schnell ein bett angerichtet, die heckklappe bietet entsprechende aussicht bzw einsicht.
ich mag lieber gerne "nur" mit dem moped verreisen, aber meine blume hat mich bezirzt und ich konnte einfach nicht nein sagen ;-)
salut und viele grüsse,
wolfram