Uli G.
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- 28.03.2009
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- Hannover
- Modell
- '91 H-D Fatboy (~160Tsd km), '08 Fatbob, NSU Konsul II +Steib S350, Victoria V35 "Bergmeister"
Insgesamt etwas ungeschickt?Ich hatte während der BW-Zeit zwei Unfälle, einen im Dienst, einen auf der Heimfahrt. Der im Dienst war während der Grundausbildung im Sommer 1982 in Delmenhorst. Wir mussten über den Rödelpfad, und ich muss zugeben, dass Sport nie meine starke Seite war. Dann musste ich von einer Holzbrüstung in eine Sandgrube springen, danach hatte ich stechende Schmerzen im linken Fuß. Na ja, kennt man ja, wenn man sich mal den Fuß umgeknickt hat, tut das oft sehr fies weh. Dass ich zum Sani müsste, hatte ich gar nicht im Sinn, zumal uns die Vorgesetzten eingeschärft hatten, dass wir auf gar keinen Fall glauben sollten, wir könnten uns auf die Krankenstation verpissen und rumsimulieren. Also dachte ich, das wird schon wieder - wurde aber nicht. Also bin ich am nächsten oder übernächsten Tag doch zur San-Station gehumpelt. Ein überforderter und unterqualifizierter Stabsarzt blickte auf meinen Fuß, fand nix und schickte mich ohne Befund wieder weg. Danach hatte ich beim Zugführer erst recht den Ruf des Drückebergers weg. Das Problem: Von seiner Shikane gingen meine Schmerzen nicht weg. Also habe ich ein, zwei Tage später allen meinen Mut zusammengenommen und bin wieder auf die San-Station. Der Arzt guckte sich wieder meinen Fuß an - und bemerkte plötzlich kleine, punktförmige Blutergüsse. Das sind wohl Indizien für eine Fraktur, also ab zum Röntgen. Ergebnis: Drei Fußknochen gebrochen. Ich kriegte sofort einen Liegegips verpasst, sieben Tage stationär. Am nächsten Tag kam der überforderte Stabsarzt zur Visite, uns beiden war klar, dass er da einen kapitalen Bock geschossen hatte. Meine Grundausbildung war zu zwei Dritteln rum, und ich hatte tierischen Schiss, dass ich sie würde wiederholen müssen. Also hat er mir ein Attest geschrieben, dass ich nicht weiter als 500 Meter am Stück gehen dürfte (auf Krücken), ansonsten aber in der Lage sei, dem theoretischen Unterricht zu folgen. Danach wurde ich jeden Morgen um 8 Uhr vom Kompaniefahrer mit dem Auto abgeholt und zur Kantine gefahren, bekam Brötchen zum Frühstück wie die dienstälteren Soldaten auch. Eines Tages kam der Kompaniefahrer nicht. Nachdem ich da eine Weile dumm rumgesessen hatte, schnappte ich mir meine Krücken, humpelte zum Kompaniegebäude (das war innerhalb des 500-Meter-Radius) und fragte nach. Der Spieß sah mich, schiss mich zusammen, der Fahrer habe etwas anderes zu tun als mich in der Gegend herumzufahren und befahl mir, zu Fuß zur Kantine zu laufen. Ich verwies auf mein Attest, er sagte, das sei ihm egal, das sei ein Befehl. Auf dem halben Weg brach der Gehgips, danach bekam ich wieder einen Liegegips und hatte wieder 7 Tage stationär. An diesem Tag habe ich beschlossen, dass jetzt genug sei mit der Herrschaft der Dummheit über die Intelligenz, und ab dem Tag habe ich diese versoffenen Schwachmaten ins Aus laufen lassen, wo es nur ging und mich verpisst, wo es eben möglich war. In meiner Stammeinheit habe ich geschlagene zwei Wochen damit verbracht, die Saaldeko für den Offiziersball zu koordinieren, später habe ich die Bataillonsbücherei verwaltet - und wer mir dumm kam, konnte sehen, woher er seine Scheiß-Dienstvorschriften bekam.
Ziemlich heftig war dann ein Wege-Unfall ein halbes Jahr vor Schluss, bei dem ich mir unter anderem zwei Wirbel und mein Handgelenk brach. Danach haben die Spinner mich nicht etwa entlassen, nein, ich durfte meine Tage abreißen bis zum Schluss.
Also -anfänglich zumindest, was körperliche Betätigungen anging?
Uli