Die Kurzfrom ist doch:
BMW wollte oder konnte nicht selbst die Koffer bauen. Zeit, Können, irgendwie nicht vorhanden?
Gilt für viele Bauteile, die Kompetenz ist nicht mehr erforderlich, also wird diese intern abgebaut. Schwupps, sinkt die Zahl der Mitarbeiter, steigt der Gewinn. So geht das seit Jahrzehnten.
BMW konnte dem Zulieferer nicht helfen, gute Koffer zu bauen.
Klar, wenn man es nicht kann, gibt man es weg. "buy or built" sagt der externe Berater und die internen Entscheider nicken.
BMW hat anstelle Langzeit-Erprobung von Bauteilen für die Serie (Startrelais, Fahrwerkspumpen, Koffer) Fototermine in der Wüste höher priorisiert.
Marketing-first-Strategie nenne ich das. Verkaufen ist ja auch besser angelegte Zeit im Sinne des Geldes als diese für Konstruktion / Test aufzuwenden.
BMW konnte den Zulieferer nicht überwachen und eine Wareneingangsprüfung gegen die eigenen Vorgaben zur bestellten Ware ausführen.
Klar, wie willst du prüfen, von dem du nicht ausreichend Expertise besitzt? Auf z.B: dem Lieferschein stehen "x Koffer", also wird gezählt und siehe da, TT hat x Koffer angeliefert, Haken dran.
BMW hat eher auf den Preis der mangelhaften Bauteile als auf deren Qualität und Konstruktion geachtet. Den Eindruck muss man in der Summe gewinnen. Das ist weit mehr als "reift beim Kunden", denn dazu müsste die Banane eine Banane sein. Sieht eher nach "schauen wir mal, was so wächst und wie wir damit weitermachen" aus. Bei den Koffern: Totalschaden, wobei auch die schlechten Startrelais in der Tonne gelandet sind und bei den Pumpen ist es nicht raus, ob die überarbeitet werden können.
In der Summe sieht es aus wie ein Versagen der Organisation "BMW Motorrad". Also Finanzen, F&E, Einkauf, Vertrieb, inkl. externe Berater und Zertifizierer. Allenfalls Office-Management und alle, die mit Produkt und Kunde nichts zu tun haben, sind da aussen vor.
So viele Bauteile nicht zu Ende getestet, das sieht nicht mehr nach Zufall aus.
Stellt sich die Frage: Wie soll das 2025 besser laufen?
Sollte es ein strukturelles Problem in einer Firma dieser Größe sein, wie binnen 12 Monaten beseitigen? Aber dafür gibt es die Big-Five im Consulting, die schreiben Ordner voll mit IST/SOLL und dann wird es schon wieder werden, oder eben nicht.
Eigentlich sind die ersten 2 Absätze schon Blödsinn.
Das Ganze nennt sich Fertigungstiefe und da hat jeder Hersteller gewaltig reduziert.
Nun lassen sich gewisse Dinge bei “Spezialisten“, schlicht effektiver herstellen.
Was übrigens nicht unbedingt weniger Mitarbeiter bedeutet.
Mal als Beispiel mein Arbeitgeber, Daimlertruck in Wörth.
Da bin ich jetzt gut 30 Jahre dabei und in der Zeit ging so einiges raus.
Allerdings ist die Zahl der Mitarbeiter nahezu konstant, immer so knapp 11.000
Manche Teile gehen dann auch mal raus, weil schlicht der Platz fehlt, um die immer komplexer
werdende Produktion, überhaupt noch durchführen zu können.
Tja dann Erprobung.
Die sind garantiert nicht so dämlich, ein Teil frei zu geben, wenn es nicht funzt.
Ich habe hier beide Stände, einmal erste und einmal geänderte Serie.
Beide lassen keine Wünsche offen und sind Top verarbeitet und absolut dicht.
Verbockt hat das dann der Zulieferer in der Serienfertigung, bei der er es schlicht nicht geschafft hat,
diese fehlerfrei umzusetzen.
Dann Thema Kontrolle.
Erstens ist es unmöglich jedes Teil das rein kommt, bzw. durchgeht, zu checken.
Zweitens gehen die Koffer ohne Montage, direkt durch zum Händler vor Ort.
Bleibt die Kommunikation und die Behebung des Problems.
Das ist dann wirklich an Blödheit nicht mehr zu überbieten.
Da liegt sicher einiges im Argen.
Und nicht nur da.
Auch jetzt zum Modelljahr 25, sind die nicht in der Lage, einen Konfigurator ohne Fehler online
zu stellen. Gerade erlebt, als ich mir meine 2. bestellt habe.
Da sind seit Anfang an, jede Menge Fehler drin.