Hier mal ein kurzer Erfahrungsbericht für die Interessierten unter Euch...
Hab das Video vom Alex im Winter 2023 auch gesehen und war sofort angefixt davon. Die RdGA in diversen Abwandlungen tangiere ich pro Jahr öfters, also wusste ich was auf einen zukommen kann.
Da ich kein Camper und ParkbankSchläfer bin, hab ich mir im Vorfeld 2 Hotels gebucht mit 24/7 Check-In und Check-Out.
An einem Sonntag Nachmittag Mitte Juni gings entspannt vom Schwarzen Wald durch die Schweiz über den Lac de l'Hongrin nach Thonon ins allseits bekannte B+B-Hotel. War natürlich nicht der einzige GS-ler dort...
In der Umgebung getankt und noch was zu Essen geholt, dann früh ins Bett. Es sollte ja bei Sonnenaufgang losgehen.
Um 06:02 bin ich losgedüst. 06:08 war ich am Km-Zero. Dann begann das Abenteuer.
Auf leergefegten Straßen ging es das ewig lange Tal hoch zu den ersten kleineren Pässen, die durchaus ihren Reiz hatten. Immer dem gpx-Track folgend von Moppedhotel.de (Danke an dieser Stelle dafür) kassierte ich Pass um Pass bei bestem Bikerwetter. Mit der Zeit wurde der Verkehr etwas dichter, aber ist in der Region da unten eigentlich eh nie lästig. Mit immer wieder tollen Ausblicken und netten Photo-Stopps kam ich dem Mittelmeer immer näher. Zwischendrin mal noch kurz einmal voll getankt.
Allerdings darf man sich am Nachmittag von der noch zu fahrenden Restwegstrecke nicht entmutigen lassen. Mein letzter geplanter Stopp war an der Notre Dame de la Menour. Da wollte ich mir nochmal die Beine vertreten. Die Uhr zeigte mittlerweile 19:32 an. Ich war gut im Zeitplan. Im Menton hatte ich ebenfalls ein 24/7 gebucht. Somit gab es keinen Zeitdruck. Falls die Konzentration nachgelassen hätte, wäre eine längere Pause auch keine Thema gewesen. Hauptsache bei Ankunft eine Dusche und ein Bett! Für denn Fall, dass der Check-In noch vor 21:00 stattfinden konnte, hatte ich sogar noch einen Tiefgaragenplatz in Aussicht.
Und dann war ich wieder unten am Mittelmeer beim Km-Zero an der Promenade. Pünktlich zum Sonnenuntergang, welche gerade irgendwo hinter den Seealpen die nächste Erdumrundung in Angriff nahm...
Mann was war das für ein tolles Gefühl. Hätte nicht gedacht, dass es so eine lockere Fahrt darunter und so ein Genuss sein würde. Durch das Video von Alex musste man ja auch mit diversen, zum Teil auch unschönen Komplikationen rechnen... - diese mal nicht!
Gesperrt war kein Pass (mehr). Auch wenn ich ca. 20 Baustellen-Ampel-Stopps auf der Strecke hatte, hat es doch noch für mehr als 100 Fotos und diverse Stopps gereicht.
Hier noch ein paar Bildle:
Wetter hat zum guten Gelingen natürlich beigetragen ;-)
am Sonntagnachmittag oberhalb von Aigle
B+B - Tankstelle und Futtertempel in der Nähe
06:02 - Abfahrt
06:08 - Km-Zero
Am Roseland
nette Urlauberin wollte mich Knipsen...
der übliche Trubel am Iseran - meine GS habe ich schon öfters vor dem Schild positioniert. Zum anstehen war mir die Zeit zu schade...
am Galibrier
Izoard - mit bereits umgestalteter Passhöhe - wem's gefällt....
durchs Tal zum Cayolle
Immer präsent - Baustellen-Ampeln :-(
die Seealpen am späten Nachmittag - einfach klasse
Pflichtstopp am Turini
Notre Dame de la Menour
20:20, die GS am Ziel - glücklich
rechtzeitig zum Sundowner :-)
Etwas entspannter gings dann in den kommenden 2 Tagen zurück nach Hause über Cols wie den Lombarde, Agnello, Essechie, Maira-Stura, nochmals Galibrier und abends zu meinem absoluten Favourite Col de la Madeleine...
Anschließend dann noch Cormet d' Areches.
Von da dann rüber in die Schweiz. Grimsel, Susten...
Zusammen wurden es dann in 4 Tagen 2286km, 51km/h Schnitt und das ganze bei 4,6l/100km.
Ich mag die GS ;-)
Fazit:
Die Challenge ist aus meiner Sicht für einen einigermaßen fitten Biker Genuss pur und problemlos in einem Tag zu schaffen. Für Drohnenpiloten, Eis-Esser und Kaffeetrinker wird's aber knapp.
Eine Adventure für nur einen Tankstopp ist für die Planung von Vorteil. Schließlich kann es da unten sein, dass man 100km keine Tanke an der Strecke hat.
Ob der eine oder andere das schwachsinnig oder unverantwortlich findet, da steh ich drüber.
Mir hat's gefallen! Das Fahren in den frühen Morgenstunden sowie am Abend hat auch seinen Reiz.
Werde das ganze mal wieder machen, mit der einen oder anderen Routenoptimierung... muss ja nicht immer die Originalstrecke sein...