Bei Reifenhändlern und den Kosten für Montage muß man schon etwas unterscheiden.
Bei meinem Reifenhändler (seit Ende der 40iger Jahre als Reifenhändler ansässig) kostete bislang die Neumontage eines Reifens inkl. Auswuchten 10 Euro. Diesen Preis verlangt er auch von mir als Stammkunden, wenn ich zwischendrin mal Reifen wechseln lasse, weil ich beispielsweise meine TKC, Heidenau auf meine GS aufziehen lasse, wobei ich die Reifen allerdings auch bei ihm gekauft habe. Reifen die nicht bei ihm gekauft sind, montiert er nicht. Grundsätzlich nicht.
Bei ihm sind die Reifen teuer als im Internet, dafür habe ich einen Service der über den Reifenkauf hinausgeht. So hatte er sich beispielsweise um die Einzelfreigabe eines Reifens beim Hersteller gekümmert, für die es in der Kombination Maschine/Reifentyp und -größe bislang keine Freigaben gab und die der TÜV Hessen auch nicht eintragen wollte. Das hätte mir kein ATU, Pit-Stop, Mehmet Reifenservice oder sonstiger Reifenwechsler gemacht. Bei Reklamationen gehe ich davon aus, daß er genauso geschäftstüchtig und kompetent meine Interessen vertritt, auch wenn ich Reklamationen bislang nicht hatte. Liegt aber möglicherweise auch an meinem Händler. Das ist der Service und die Sicherheit die ich eben auch bezahle. Und wie bereits gesagt, ich tue es gerne, auch aus den bereits weiter vorne genannten Gründen heraus.
Seit etwa Mitte der 90iger Jahre und mit Aufkommen des Internethandels -möglicherweise spielt auch etwas die durch Agenda 2000 verschärfte Arbeitslage eine Rolle- sind Reifenservices wie Pilze aus dem Boden geschossen (meine Beobachtung und meine Einschätzung der Lage). Die notwendigen Investitionen sind relativ gering und das Erlernen der notwendigen Kenntnisse zum Reifenwechsel relativ einfach. Mein Sohn mit zwei linken Händen (deswegen ist er mittlerweile kaufmännisch tätig), hatte in seinen Ferien bei einem Kumpel von mir gerabeitet und dort PKW-Reifen gewechselt. Etwas Anleitung, ein bißchen Übung, den Rest machen die Maschinen. Das geht gut solange die Reifen nicht zu unwuchtig, keine LKW-Reifen aufzuziehen sind oder sonstige Dinge außerhalb des Protokolls zu machen sind. Und genauso machen das viele Reifenservices. Nicht jeder montiert und wuchtet beispielsweise Motorradreifen.
Was die genannten Preise von 20 Euro/Rad anbelangt, so denke ich, daß viele dieser Betriebe das Geld gerne mitnehmen und in Anbetracht der Löhne die gezahlt werden (vermutlich weniger als 8,50 Euro/ Stunde), dabei auch noch verdienen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß bei denen der kalkulatorische Stundensatz bei 80 Euro oder mehr liegt. Also hätte ich grundsätzlich erst einmal kein schlechtes Gewissen dort meine im I-Net gekauften Reifen montieren zu lassen. Auch die verdienen noch, zumindest der Chef.
Daß ich es dennoch nicht tue, hat andere Gründe. U. a. auch der, daß ich meine Haare auch nicht für 9,50 Euro schneiden lasse.
Gruß Tom