Nee, vergiss das mal. Der "schnelle" Überholer könnte ja, nach erfolgreichem "Überholvorgang" 5min früher am Entladepunkt ankommen, seine Nacht wär gerettet (die Dinger schließen manchmal, völlig realitätsfern, schon um 22:00, gar früher ... (Die "Kapitäne der Straße" sind leider von Zeit-/Sachzwängen gebeutelt, die, in der Hauptsache, sie zu vertreten, bzw. daraus entstehenden Übertretungen der STVO bezahlen haben, nicht aber die eigentlichen Verursacher, die Disponenten der Speditionen, die Zeitpläne erstellen).
In §5 Absatz 2 steht eindeutig:
(2) Überholen darf nur, wer übersehen kann, dass während des ganzen Überholvorgangs jede Behinderung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist.
Überholen darf ferner nur, wer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als der zu Überholende fährt.
Das schließt LKW "Überholvorgänge" (wenn mann sie den überhaupt so nennen mag) per se aus.
Weiterhin schließt es, von 130km/h Schnarchnasen auf der linken Fahrspur absolvierte (vermeintliche) "Überholvorgänge" aus, wenn in der Mitte nur 110-120km/h gefahren wird (nur wenig schneller als die LKW, nach Tacho, also allenfalls echte 106-116km/h, eher weniger, der zulässigen Abweichung der Tachos nach unten geschuldet. Immer nach unten!, niemals nach oben).
Weiterhin gilt:
§5
(4)
Wer zum Überholen ausscheren will, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist. Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere zu den zu Fuß Gehenden und zu den Rad Fahrenden, eingehalten werden. Wer überholt, muss sich so bald wie möglich wieder nach rechts einordnen. Wer überholt, darf dabei denjenigen, der überholt wird, nicht behindern.
(4a)
Das Ausscheren zum Überholen und das Wiedereinordnen sind rechtzeitig und deutlich anzukündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen.
Da gab's, früher (ich hab den Lappen 1969 erworben) die ganz klare Aussage: "Wer die Spur wechseln will, hat seine Geschwindigkeit an die anzupassen, die in der Spur gefahren wird, in die er wechseln will!"
Ergo, ganz simpel: Nicht hinter dem LKW her daddeln und dann irgendwann nach links rüber ziehen, weil "mir war grad so" (etwas, was ich häufig erlebe: Da zockelt ein Fzg meilenweit hinter dem LKW rechts her - Nein, kein Prob der Perspektive- um dann kurz vor mir nach link auszuscheren, nat.ohne Blinker, ohne die Geschwindigkeit zu erhöhen ...), der Abstand grad nicht gefällt, ...
Abstand halten, den rückwärtigen Verkehr beobachten (den auf der linken Spur, wo eigentlich nur die Raser mit 200++++km/h unterwegs sind, und ev. Sampleman, mit etwas mehr als 130km/h
). Wenn Lücke groß genug!, links blinken, nach links ausscheren und!!! -ganz wichtig- den rechten Fuß mal heftig absenken (ggfs. auch noch vorher die Kupplung treten, einen Gang runter schalten, Kupplung sanft kommen lassen, den rechten Fuß absenken!!!, um die Beschlunigungsmöglichkeiten des Fzgs auszunutzen -eine, m.E. häufig dem Nutzer des Fzgs unbekannte Fähigkeit desselben
).
Die bittere Realirät ist:
Ich schere aus, weil mir grad so ist.
Ohne zu blinken (Sonderzubehör "Blinker" -in Paket Sicherheitszubehör ohne einen einzigen € Aufpreis vorhanden-), ohne auf ev.vorhandenen, schenelleren Verkehr in der linkeren Fahrspur zu achten -was gehen mich die Raser an ...-
Oder:
Ich träum hier grad so nett vor mich hin (als schlechtes Sample dienend)-Man was gehen mich andere an, die vllt shneller sein wollen? Am Horizont ist noch ein LKW zu sehen, an dem muß ich auch noch vorbei, so in der nächsten Viertelstunde, ...
Grüße
Uli