Radarfalle Italien

[BMWMichel]

Tja in den 80 ern gabs noch keine 80km/h auf Landstraßen, diese blödsinnige Volksabstimmung,
gabs erst viel später.

 

[Andi#87]

Bis vor etlichen Jahren hatten wir unser "Doloquartier" kurz hinter Bozen in Pineta und mussten bis nach Auer über die SS12. Es war bisher schon immer so, dass für die Locals die Verordnungen eher eine lose Blattsammlung unverbindlicher Empfehlungen waren. Sowohl was die Geschwindigkeit angeht, als auch das Überholen im Überholverbot und/oder über die durchgezogene Linie.

Leider geht sich der Dolourlaub nächstes jahr nicht aus, es würde mich brennend interessieren, wie/ob die Locals ihr Fahrverhalten angepasst haben.

Zumal: Sowohl in Südtirol, als auch im Trentino, die allermeisten Pässe 60 oder 50km/h sind (Südrampe Manghen). Da wird der Urlaub, zumindest Fahrtechnisch eher unspaßig. Mal schauen, ob und wie viele Motorradurlauber sich nun von den härteren Strafen abhalten lassen, dort ihr Geld auszugeben.

 

[qtreiber]

Geplant ist, dass ich Juni 2025 dort bin. Wie fast immer in Tiers vor dem Nigerpass.

Der Manghen von Süden kommend im August 2023 - nichts los:

 

[Andi#87]

Natürlich nix los, aber dropsdem Begrenzung auf 50km/h. Wäre/wird bestimmt ne gute Einnahmequelle

 

[ELTORNADO]

Naja.
Mit 250 über eine Bundesstrasse und erwischt werden und dann über den Rechtsstaat aufregen, ich weiß nicht so recht.....

Du scheinst übersehen zu haben, dass das dort erlaubt ist. Wenn das der Fall ist, dann plötzlich ein 100er Schild kommt ohne jede Vorwarnung, dann kann man nicht 100-200 Meter danach blitzen. In anderen Ländern, wo es ein Tempolimit gibt, werden Geschwindigkeitsreduktionen meistens vorab angekündigt, in Belgien bspw. stehen dann Schilder wie "in 300 Meter 90kmh". Verstehe sowieso nicht, wieso das bei uns nicht der Fall ist. Wenn ich 300 fahren darf, kann man nicht erwarten, dass ich bei nem 120er Schild innerhalb von 200 Metern 180kmh runtergebremst habe.

 

[Ragnar_Borg]

Wenn ich 300 fahren darf, kann man nicht erwarten, dass ich bei nem 120er Schild innerhalb von 200 Metern 180kmh runtergebremst habe

Sorry, aber die Begrenzung gilt doch ab dem Schild. Warum passt man seine Geschwindigkeit nicht so an, dass man ab dem Schild (taucht ja auch nicht aus dem Nichts auf), die zulässige Höchstgeschwindigkeit einhalten kann? Und ja, ich habe in meinem Lebein schon mehr als eine Knolle für zu schnelles Fahren bezahlt.

 

[Klausmong]

Du scheinst übersehen zu haben, dass das dort erlaubt ist. Wenn das der Fall ist, dann plötzlich ein 100er Schild kommt ohne jede Vorwarnung, dann kann man nicht 100-200 Meter danach blitzen.

Mir war nicht bewußt das man in Deutschland 300 auf einer Bundesstrasse fahren darf.

 

[Pepsi]

Mir war nicht bewußt das man in Deutschland 300 auf einer Bundesstrasse fahren darf.

Nicht auf jeder, nur wenn es aussieht wie auf der Autobahn...der Vollständigkeit halber erwähnt...

 

[sigmali]

Mir war nicht bewußt das man in Deutschland 300 auf einer Bundesstrasse fahren darf.

Siehe § 3 Abs. 3 Nr. 2c StVO


für Personenkraftwagen sowie für andere Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 t
100 km/h.
Diese Geschwindigkeitsbeschränkung gilt nicht auf Autobahnen (Zeichen 330.1) sowie auf anderen Straßen mit Fahrbahnen für eine Richtung, die durch Mittelstreifen oder sonstige bauliche Einrichtungen getrennt sind. Sie gilt ferner nicht auf Straßen, die mindestens zwei durch Fahrstreifenbegrenzung (Zeichen 295) oder durch Leitlinien (Zeichen 340) markierte Fahrstreifen für jede Richtung haben.

 

[sigmali]

Die deutschen Autofahrer sind bekanntermaßen "vernunft- und verstandgesteuerte" Fahrzeugführer. Verkehrsvorschriften werden variabel und situationsangepasst ausgelegt und beachtet. Sieht man gerne an elektronisch geregelten Schilderbrücken (Vollgas bis zum Stillstand im Stau), oder wie hier bei Biberach. Und vermutlich schreien viele "Willkür und Abzocke".

Über 450 Raser in zwei Stunden - Polizei kontrolliert auf B30 bei Hochdorf

 

[Marebalticum]

In den Dolomiten, wie auch an anderen beliebten Tourismuszielen, gibt es ein zunehmendes Problem, in unserem Fall, zu viele Motorradfahrer strömen gleichzeitig in die Region. Im Beispiel, man schaue sich das Schauspiel auf den Paßhöhen mal an. Die bisherigen Maßnahmen zur Regelung dieses Andrangs waren weitgehend ineffektiv und blieben oft bloße Symbolpolitik, ich nenne sie geistige Blähungen. Es wird noch eine Weile dauern, bis auch der letzte Motorradfahrer erkennt, dass er nicht mehr erwünscht ist. Das wird zwar nicht öffentlich gesagt, aber fleißig in den Kommunalparlamenten diskutiert. Gleichzeitig gewinnen die Steckdosenradler stetig an Beliebtheit. Sie sind in der Regel älter, ruhiger und verbringen ihre Zeit vor Ort vergleichsweise sesshaft und fahren nicht wie wir über zig Pässe. Zudem bringen sie oft eine solide Kaufkraft mit, was sie zu einer willkommenen Zielgruppe macht. Motorradfahrer haben heutzutage auch genügend Taler in der Tasche, aber sie kommen halt auch mal an schönen Tagen in die Dolos und sind abends ohne groß Geld ausgegeben zu haben wieder weg.

 

[sigmali]

Es wird noch eine Weile dauern, bis auch der letzte Motorradfahrer erkennt, dass er nicht mehr erwünscht ist. Das wird zwar nicht öffentlich gesagt, aber fleißig in den Kommunalparlamenten diskutiert.

Ganz so drastisch sehe ich es (noch) nicht.
Aber dass eine Änderung im Verhalten sinnvoll wäre, schon.

Gedankenspiel:

Norwegen. Grandiose Landschaft. Oft schlechtes Wetter. Strikte Regeln. Krasse (aber vmtl eher seltene) Sanktionen. Folge: (einige) Motorradfahrer kommen trotzdem gerne, passen sich an und genießen die Landschaft.

Italien/Dolomiten: Grandiose Landschaft. Oft tolles Wetter.
Bisher: Regeln, die niemand interessieren, unklare, variable Sanktionen. Folge: Bunte Motorrad-Mischung an Heizern, Reisende Blümchenpflücker

Künftig ?: strikte Regeln. Krasse Sanktionen. Folge:
Motorradfahrer, die bisher zum Heizen kamen und keine Augen für die Landschaft hatten passen sich an oder bleiben weg. Die Alternativen werden aber weniger.

Der Rest macht es wie die Reisenden in Norwegen?

 

[sigmali]

Ich kann mir vorstellen, dass sich mittelfristig einiges ändert in den Dolomiten. Ich war schon ca. 10 Jahre nicht mehr dort. Die Mischung Motorradfahrer, Fahrradfahren, Omnibus, Camper, Autos und die z.T. hirnlosen kolonnenspringenden Überholvorgänge (99,9 Prozent bei unklare Verkehrslagen) von aufschliessenden Motorradfahrern wollte ich mir nicht mehr antun. Schöne Dolomiten hin oder her.

Die Bevölkerung kann ich sehr gut verstehen. Und die Rettungsdienste auch.

 

[Andi#87]

Abwarten. Auch in Italien wird die Regierung irgendwann neu gewählt/werden die Karten neu gemischt. Die Tourismuslobby sollte man nicht unterschätzen

 

[1050]

italiener halt
ein Bekanter von mir wurde in Italien ,, geblitzt" obwohl er gar nicht dort war. Der bekam einen bußgeld bescheid das er in Mailand geblitzt wurde Kennzeichen war ,,richtig"( man konnte auch am Foto erkennen das er es nicht ist) nur die Automarke stimmte nicht.
Da nützte nicht mal ein einspruch per Anwalt was. es stellte sich zwar rauss das das kennzeichen falsch gelesen wurde. Also 3 buchstaben für die Stadt 1 buchstabe plus zahlen. die italiener lassen 2 buchstaben für die Stadt, 2 buchstaben plus zahlen.
Da mein bekannter nicht einsah die Strafe zuzahlen weil nicht da gewesen und auch nicht sein Auto, blieb es dabei und er konnte 10jahre nicht nach Italien fahren, sonst hätten sie ihn bei einer verkehrskontrolle abkassiert mit gebühren und zinsen

 

[Juescho]

Ich war schon ca. 10 Jahre nicht mehr dort. Die Mischung ... wollte ich mir nicht mehr antun.

Genau aus den von Dir sehr gut beschriebenen Gründen fahre ich da seit fast 20 Jahren nicht mehr hin. Was mich immer wieder erstaunt ist wie diese Region nach wie vor "geflutet" wird, wo es doch bei gleicher Entfernung von zuhause schöne(re) Ziele gibt ... teilweise in der nahen Nachbarschaft.

 

[qtreiber]

U. a. als Andi im Juni 2021 (19. ?) auf einer kleinen Tagesrunde in Südtirol dabei war, wenn ich richtig liege sind wir auch an diesem Tag über den Manghen und nahezu überall ohne großen Verkehr, Staus oder Schlange fahren durchgekommen.(?) Ich wüsste nicht, dass wir einen Reisebus oder eine Motorradgruppe überholt haben. Einige Pkws sind normal.

Logischerweise würde ich nicht in der Hochsaison an einem Samstag oder Sonntag u. a. die Sella-Runde fahren. Den z. B. Galibier und viele andere, größere Pässe auch nicht.

 

[Christian S]

Hallo in die Runde,

Da es inzwischen kreuz und quer durch alle Länder geht...

Reisen lohnt sich immer, nicht nur mit dem Motorrad.

Hauptstraßen zur Hauptsaison und zu den Stoßzeiten meiden, sondern außerhalb nutzen.

Ansonsten gibt es überall wunderbare Nebenstraßen, auf denen kaum kontrolliert wird.

Ich bin viel unterwegs und dabei nicht einmal extrem aufmerksam bzgl. irgendwelcher Schilder, da viel spontan und "on the road" navigieren.

Trotzdem habe ich fast nie ein Ticket, und wenn, dann wegen weniger als 10 km/h zu schnell.

Richtig ist natürlich, dass wir in Deutschland tendenziell die günstigsten Tarife haben.

Nur deshalb immer daheim zu bleiben ist für mich nicht die Lösung.

 

[Marebalticum]

Die Bevölkerung kann ich sehr gut verstehen. Und die Rettungsdienste auch.

Die Bevölkerung kann ich ebenfalls gut verstehen. Was die Rettungsdienste betrifft, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, in den Dolomiten gibt es relativ wenige schwere Unfälle. Das liegt jedoch nicht an übermäßiger Regulierung, sondern daran, dass man auf Serpentinenstraßen schlicht nicht besonders schnell fahren kann. Die meisten schweren Unfälle passieren ohnehin auf langen, weiten Kurven, wo sich manche Fahrer leider überschätzen. Allerdings ist in den Dolos die Tendenz steigend, warum, keine Ahnung? Das ist aber ein anderes Thema, an der Regulierung kann es nicht liegen, dann müssten ja die Zahlen sinken. Sie steigen nur im Finanzsäckel der Kommunen.