ok-jetzt mal sachlich....
du brauchst neu:
motor:
2 ventildeckeldichtungen (ventilspiel checken)
1 ölfilter und öl (ölwechsel)
2 zündkerzen (austauschen)
1 luftfilterelement (austauschen)
1 ölwannendichtung (austauschen/wanne reinigen vom ölschlamm)
vergaser:
Reinigung incl.Düsen säubern)
2 schwimmer
2 schwimmernadeln
2 schiebermembranen
2 dichtung schwimmerkammer
2 gummimuffe zylinder zu vergaser
fahrwerk:
gabelservice mit austausch dichtringe
2 dichtringe
1 gabelöl
federbein auf ölaustritt beobachten-sieht man meist erst nach´n paar kilometern probefahrt.
tank:
benzinhähne dicht?
schwergängig-dann austauschen.
rost im tank? dann innenbeschichten lassen.
tank dicht?
räder:
1 satz tl-reifen
Radlager ok und gefettet oder braun und ranzig-dann austauschen.
bremsscheibe ok und keine groben riefen(Fingernagelprobe)?
bremsen:
1 stahlflex vorn
1 dot 4 bremsflüssigkeit
1 reinigung hbz am lenker
1 reinigung bremszange(n) sprich kolben ausbauen auf rostfraß prüfen und säubern, staubmanschette und dichtring kolben erneuern.
trommelbremsbeläge auf ölverschmutzung und stärke prüfen ggf. austauschen.
kardan:
ruckdämpfer ok?
kardangehäuse dicht?
innenantrieb dicht und nicht verölt?
Elektrik und Züge prüfen/schmieren etc...etc...(Batterie!!)
kostenfrage:
ca. 1000-1500€ material-je nach bedarf.
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wenn du das alles bewerkstelligen kannst-und es kommt evtl. noch die eine oder andere sache-dann würde ich 2500-3200€ ankauf dafür geben.
wenn du das nicht kannst-finger weg-du ärgerst dich bloß und wirst nie fertig...
Die R 100 GS ist bei guter pflege und regelmäßigem service so zuverlässig und genußvoll wie jedes andere moderne motorrad!
Moin zusammen,
da würde ich zum größten Teil mitgehen. Wobei ich das auch schon für das absolute Maximum halte.
Zündkerzen, Zündkabel und Lufi würde ich nur bei Bedarf tauschen. Motordichtungen über die ersten Fahrten beobachten. Genauso Gabelsimmeringe und Federbein. Beim Kraftstoffsystem hängt es sehr davon ab, wie sie eingelagert wurde. Einfach nach der letzten Fahrt in der Garage vergessen oder Benzin komplett raus aus dem gesamten System. Dann sollten Tank und auch die Vergaser bis auf die Membranen und die Gummiringe keine Probleme haben. Meist quillt selbst die Korkdichtung der Schwimmerkammer wieder auf und dichtet ab. Bremsleitung scheint noch die Originale zu sein. Die sollte mal getauscht werden. Hauptbremszylinder würde ich erst nur auf Funktion und Dichtigkeit prüfen. Gleiches gilt auch für die Bremszange. Wozu die Kolben tauschen? Wenn aus denen nicht gerade ein Stück ausgebrochen ist, passiert den Bakelitkolben nichts. Nicht klar ist mir was du mit "Kardangehäuse dicht" meinst. Hier sollte man schauen, ob die Faltenbälge nicht porös sind. Ein schlechtes Zeichen wäre, wenn vor allem am hinteren Balg Ölaustritt festzustellen ist. Das heisst meist, dass der Simmering auf der Abtriebswelle des Getriebes hin ist. Beim Getrieb auf ungewöhnliche Geräusche achten. Klar sind natürlich die üblichen Dinge. Reifen sind auf jeden Fall zu alt. Bremsbeläge und Scheibe prüfen und in der Bremstrommel auch mal einen Blick auf den Simmerring des Tellerrades werfen. Der hält lange, aber nicht ewig. Und Öl auf den Bremsbacken ist nicht optimal
. Die Batterie ist mit Sicherheit hin.
Die Nachfrage regelt den Preis. Bei der aktuellen Marktlage würde ich sagen, dass du bei einem Kaufpreis von 2500-3200€ sehr gut weggekommen bist. Um die 5000€ sind leider zur Zeit realistischer. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Preise mal wieder wesentlich Fallen werden. Sie waren auch schon mal höher.
Vergleich zu modernen Maschinen: Ich fahre mein R100GS (Bj 89) seit 18 Jahren. Sie ist mein Altagsfahrzeug solange nicht die Gefahr droht, dass es glatt sein könnte. Sie hat aktuell etwa 155TKm auf der Uhr. Bei ein bisschen Pflege sind die Dinger zuverlässig. Sie hat mich bis auf einmal (da war die Mitnehmerverzahnung der Kupplungsreibscheibe runterrasiert) immer nach Hause gebracht. Natürlich geht auch mal was kaputt. Es müssen mal Dichtungen erneuert werden oder es ist auch mal der Lichtmaschinenrotor hin. Aber alles mit geringem Aufwand machbar. Mal sehen wieviele der 12er-GSen nach 30 Jahren noch so zuverlässig laufen.
Vor zwei oder drei Jahren hab ich mal beim Freundlichen eine Probefahrt mit einer aktuellen 1250GS gemacht mit der Erwartung, dass ich bei 30 Jahren zusätzlicher Entwickung ein WOW-Erlebnis haben würde. Ich war am Ende bitter enttäuscht. Klar, die Bremsen und der Durchzug oben raus, kein Vergleich. Aber vom Fahrwerk (Okay, meins ist nicht mehr ganz original) und Fahrspass hätte ich mir doch mehr versprochen. Das war nicht besser als bei meiner alten Dame. So bin ich bei meinem alten Schätzchen geblieben. Mit dem Wissen, dass ich im Zweifelsfall mit Bordmitteln selbst am Strassenrand das Getriebe aus und eingebaut bekomme. Hilft natürlich nur, wenn meine eine neue Kupplungsreibscheibe bei sich hat
Aktuell bräuchte meine mal ´nen neuen Hauptständer. Der ist unten so dünn geschliffen, dass er bereits Löcher hat.
Grüße
Ingmar