Plötzlicher Ausfall der Hinterradbremse

Diskutiere Plötzlicher Ausfall der Hinterradbremse im R 1150 GS und R 1150 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo liebe Q-Treiber, nachdem ich meine 1150er BJ 2000 nun etwas über 2,5 Jahre fahre, hier mein erster „richtiger“ Forums-Beitrag (neben meiner...
xtremehunter

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Hallo liebe Q-Treiber,

nachdem ich meine 1150er BJ 2000 nun etwas über 2,5 Jahre fahre, hier mein erster „richtiger“ Forums-Beitrag (neben meiner Vorstellung) da heute das erste Problem aufgetaucht ist:

Ich wollte das schöne Wetter ausnutzen und habe eine kleine Runde (ca 100 km) gedreht. In einer 90 grad rechts-Kurve ist mir dann die Hinterradbremse komplett ausgefallen, die zuvor Ihren Dienst 100%ig und unauffällig verrichtete.

Kurz alles am Straßenrand angesehen, keine Undichtigkeiten auf die Schnelle zu finden.
Da die Heimat nah war, fuhr ich weiter. Beim Neustart und anfahren kam auch keine Fehlermeldung vom ABS.
Während der Fahrt kam die Bremswirkung plötzlich wieder, aber verschwand auch genau so plötzlich. Ca 10x „Pumpen“ am Bremspedal brachte eine leichte Bremswirkung, die wieder verflog.
Zuhause angekommen, genauer hingesehen. Immer noch keine Undichtigkeiten zu sehen. Nun werde ich Montag einen Termin in der Werkstatt vereinbaren und bin gespannt, was das Problem ist.
Vllt. hat einer von euch ja eine Idee, was es sein könnte? Die Bremsflüssigkeit wurde vor ca einem Jahr gewechselt (auch in der Werkstatt, da ich an den Bremsen nicht selber Hand anlegen möchte)
Wenn ich die Diagnose des Patienten erfahre, melde ich mich!
Auf den Schrecken aber jetzt erst mal ein Bier!
Grüße und ein schönes WE!
Michael
 
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RogerWilco

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Servus,

aus der Ferne schwer zu beurteilen.

Aber in einem hydraulischen Bremssystem sind Kolben mit Dichtungen in Bremszylindern / Sätteln sowie Leitungen und eine Flüssigkeit involviert.

Theorie:
Altersbedingt und mal davon ausgehend, dass keine Luft im System ist und das System mit Bremsflüssigkeit befüllt ist, würde ich den Fussbremszylinder bzw. dessen Kolben als nächstes in Verdacht haben.
Das würde dazu führen, dass der Weg des Fussbremshebels nicht zu einem Druck auf die Flüssigkeit durch den kleinen Kolben führt, da die Flüssigkeit an der Dichtung vorbei streicht. Entsprechend kommt kein Druck am Bremssattel an und die Wirkung ist eben gering bis nicht vorhanden.

Test:
Bremssattel abbauen und sehen, ob sich die Kolben überhaupt bewegen, wenn der Fußbremshebel betätigt wird.
 
elfer-schwob

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Falls Deine "kleine Runde" engagiert war und über Berg und Tal geführt hatte, bemühe mal die Suche nach "Bremsausfall hinten".
zB hier:
Hinterrad Bremsausfall am Großglockner R1100GS 99/ABS


Allermeist ist es schlichtweg falsches Bremsen (vorne zu wenig/hinten zuviel), was zum Kochen der Bremsflüssigkeit mit promptem Ausfall der Bremse hinten führt.

Das ABS spielt bei Deiner GS - zum Glück - bei diesem Symptom keine Rolle.
 
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t509

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Hallo Micha,
hast Du noch die alten Gummibremsleitungen? Vielleicht ist auch das ein Ansatz.

Gruß
Markus
 
xtremehunter

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Hallo zusammen -

erstmal danke für eure Antworten!

Nachdem ich die GS noch mal ein paar KM bewegt habe (bewusst ohne Nutzung der Hinterradbremse) wurde diese trotzdem so heiß, dass man den Bremssattel nicht anfassen konnte.

Wie ich in meinem vorherigen Beitrag erwähnt habe, möchte ich an meinen Bremsen selber keine Hand anlegen.

Also ab zur Werkstatt - dort wurde der Bremssattel zerlegt ,gereinigt und versucht, wieder funktionsfähig zu machen. Leider waren alle Rettungsversuche des alten Sattels nicht zufriedenstellend, es musste ein neuer her.

Gestern hab ich die GS wieder abgeholt, und direkt eine Runde gedreht.

Alles wieder in Ordnung!

Allen ein schönes WE
Grüße Micha


IMG_4372.jpeg
 
xtremehunter

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Hallo Micha,
hast Du noch die alten Gummibremsleitungen? Vielleicht ist auch das ein Ansatz.

Gruß
Markus
Nein, die Gummileitungen wurden schon beim Neukauf 2000 vom Vorbesitzer direkt gegen Stahlflex gewechselt.
 
FraFi

FraFi

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Die Werkstatt wird’s richten. Ich tippe auf die Bremskolben, die klemmen.
GSrüsse
Frank
 
hydrantenfritz

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Ja, so hab ich den Text des Micha auch verstanden..
 
gerd_

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Hi
Ist die Bremse tatsächlich ausgefallen oder wurde "nur" der Leerweg des Bremshebels sehr hoch und die Wirkung gering?
gerd
 
xtremehunter

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Dem Bild und der Sattelbeschriftung zufolge hat sie es schon gerichtet. Dürfte wohl ein ziemlich teurer Akt gewesen sein?
Richtig - die Werkstatt hat das Problem behoben. Als erstes wurde versucht, den klemmenden Sattel zu überholen. Leider ohne zufriedenstellenden Erfolg, der Sattel verklemmte sich wieder auf der Probefahrt und es wurde empfohlen, den Bremssattel zu ersetzen. Nach Rücksprache mit der Werkstatt, ob ein gebrauchter Sattel oder ein (teurer) neuer eingebaut werden sollte, entschied ich mich für einen neuen Sattel (Kostenpunkt für das Teil waren um die 300 Euro).

Sozusagen habe ich mich selber für den "teuren Akt" entschieden, ich hätte ja auch einen (preiswerteren) gebrauchten nehmen können. Die Werkstatt kam mir aber entgegen, diese nahm die Reparatur-Arbeiten des alten Sattels auf Ihre Kappe, sodass ich "nur" den Einbau des neuen Sattels an Aufwand bezahlen musste.

Und ja, die Sattelbeschriftung ist anders, statt -Brembo- nun -BMW-.

Hi
Ist die Bremse tatsächlich ausgefallen oder wurde "nur" der Leerweg des Bremshebels sehr hoch und die Wirkung gering?
gerd
Die Bremse verrichtete Ihren Dienst -zuvor- völlig unauffällig und fiel dann plötzlich und unerwartet vor einer Kurve aus. Ich konnte das Bremspedal komplett durchtreten, ohne dass ich eine Wirkung feststellen konnte.

Nachdem ich angehalten habe und die Maschine auf dem Hauptständer aufgebockt hatte, konnte ich das Hinterrad mit der linken Hand drehen und das Bremspedal mit der rechten Hand bis zum Anschlag durchdrücken, das Rad konnte ich ohne Wiederstand weiter drehen.

Auf der kurzen Heimfahrt mit ausgefallener Bremse konnte ich jedoch (nach ca. 10 x "Pumpen" mit dem Bremspedal) eine ganz kurze, leichte Verzögerung spüren. Diese verflog aber auch sofort wieder.

Ich hoffe, dass so was nicht nochmal passiert und vor allem, dass so etwas NIE an der Vorderrad-Bremse passiert - da würde es evtl. nicht nur mit einem kurzen "Schrecken" enden.

Vielen Dank nochmals für die informativen Antworten!
 
gerd_

gerd_

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Hi
Da kann ich nuir beschreiben was passiert wenn der Servo einer I-ABS G1 ausfällt:
Beim Fusshebel kann ich es nicht sagen aber bei der Handbremse:
1 Man hat den Eindruck den Hebel leer durchziehen zu können
2 Es besteht 0 Bremswirkung.

Beides aber sind nur Eindrücke.
1 geschieht weil im Modulator eine Strecke überwunden werden muss, bevor die Übertragung von Handbremse zu Regelkreis mechanisch greift (der Nehmerkolben des Geberkreises setzt mechanisch auf dem Geberkolben des Regelkreises auf)
2. Die aufzubringenden Kräfte sind immens, weil die Servounterstützung fehlt und der Modulator auf diese abgestimmt ist.
4V1 ABS III (I-ABS G1) Funktion

Ob das bei Dir so ist oder ein anderer Defekt vorliegt kann ich nicht beurteilen, mir aber vorstellen, dass es Dir letztlich egal ist weshalb Du an einen Baum knallst.
gerd
 
xtremehunter

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Wie gesagt, die Hinterrad-Bremse wurde repariert und die GS ist ab sofort wieder voll "Einsatzbereit" ☺

Ich wollte mit dem letzten Satz in meinem vorherigen Beitrag lediglich verdeutlichen, dass der Ausfall der Vorderrad-Bremse deutlich fataler gewesen wäre, und womöglich an einem Baum Enden könnte, so wie Gerd es beschrieben hat.

Vielen Dank für die Ausführung mit der I-ABS Bremse, meine hat jedoch kein I-ABS, sondern das ABS 2.

Bzgl. dem ABS 2 habe ich eine Frage - mir hat ein anderer 1150er Fahrer empfohlen, die GS auch regelmäßig in dem Regelbereich des ABS zu bremsen, damit das ABS arbeitet. Dies sei gesund für das System. Jetzt frage ich mich, ob er damit das I-ABS oder das ältere ABS 2 meinte.
Mit der Hinterradbremse geht das Bremsen in den ABS-Regelbereich ja flott wenn man es provoziert, aber für die Vorderradbremse fahre ich dafür extra auf einem Feldweg.
Frage: Ist es wirklich empfehlenswert, das ABS 2 regelmäßig zu benutzen und regeln zu lassen? Wie handhabt Ihr das, bremst Ihr eure ABS 2 GSen regelmäßig in den Regelbereich?
 
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henzel

henzel

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Hallo Micha,

ja, ich mache das bewusst 2-3 mal in der Saison. Weiterhin längstens alle 2 Jahre Bremsflüssigkeitswechsel.
Hatte mit etwas über 287000km noch nie Probleme mit Bremsen oder ABS.

Wünsche allzeit Gute Fahrt
Uwe
 
elfer-schwob

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Frage: Ist es wirklich empfehlenswert, das ABS 2 regelmäßig zu benutzen und regeln zu lassen? Wie handhabt Ihr das, bremst Ihr eure ABS 2 GSen regelmäßig in den Regelbereich?
Absolut!

Die ABS-II-Blöcke, die nie ihrer Arbeit nachkommen müssen, oxidieren und fallen in Fehlermodus, der oft nur teuer und von Monopolbetrieben behoben werden kann.

Vo. u. hi. sind mechanisch 2 verschiedene Sektionen. Daher wollen auch beide beschäftigt sein.

Wird bei mir tatsächl. bei jeder Fahrt mindestens 1mal willkürlich ausgeführt. Und vor allem sollte man das Verhalten beim Regeln kennen!

Vorne besser NICHT auf trockener, griffiger Straße testen (der Übergang zw. dem Regeln und Überschlag kann förmlich schlagartig erfolgen.) Dafür einfach einen längeren, geschotterten Feld-/Waldweg oder Parkplatz wählen.
Das Vertrauen ins System steigt mit der Praxis und das anfangs mulmige Gefühl, auf unbefestigtem Terrain mit voller Pratze reinzulangen, schwindet und bringt auch bei >80 km/h Spaß und Sicherheit.
Aber immer im Hinterkopf behalten: Das ist kein Kurven-ABS! Klappt nur sicher auf der Geraden!

Bei Nässe ist der ABS-Test die einfachste Möglichkeit, die Griffigkeit der Straße zu testen (auch vorne!)
Da geht nämlich vielviel mehr, als man eigentl. glaubt.

Der Ausfall der hi. Bremse in Deinem Fall könnte schon wegen des klemmenden Sattels zustande gekommen sein.
Das Durchfallen des Hebels war aber m. E. nicht Ursache, sondern Folge:

Die während der Fahrt unbemerkt nicht ganz lösende Bremse überhitzt in kurzer Zeit den Sattel, was zum Kochen der Brflkt. führt. Und das Pedal durchfallen läßt.
Wie oben schon verlinkt, kann man dieses Symptom bei jeder längeren Paßabfahrt mutwillig provozieren, indem man hinten immer falsch und stark mitbremst.
Aber nach Abkühlen ist alles wieder im Lack...
 
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