Nach einer 2-jährigen Weiterbildungsmaßnahme mit viel Arbeit zu Hause hatte ich plötzlich ganz viel Zeit - und somit auch gleich ein paar Ideen, wie ich die verbringen könnte. Mein erstes Moped musste her - CBR 600 F von Honda. Bestellt, angemeldet, abgeholt, super Wetter. Nach 6 Jahren ohne Fahrpraxis etwas wackelig nach Hause gefahren, aber wird schon. Hatte ja ein cooles Moped. Natürlich bei meinem Dad (früher NSU und BMW) den coolen Biker raushängen lassen, was gequatscht und ab zum nächsten Kumpel. Nach gut einem Kilometer fängt die Kiste an unruhig zu werden und geht aus. Zum Glück kurz vor der Fußgängerzone. Also mit Restschwung auf den Gehweg, abgestiegen und erstmal so getan, als ob das geplant war. Nach 5 Minuten ging mir das Licht auf - Benzinhahn. Um meinen alten Herrn zu beeindrucken, hatte ich den natürlich zugedreht, als ich dort parkte, aber beim Losfahren natürlich vergessen, ihn wieder aufzudrehen.
Gut, passiert nie wieder, weiter zum Kumpel. 3 Tage später waren die 1.000 km voll, die CBR zum Händler und als Leihmoped ´ne Pan European bekommen. Ich fühle mich wie Captain Kirk und cruise gleich wieder zum Kumpel, ihn mal schocken "Guck mal, hab die CBR eingetauscht". Stell den Hobel auf den Seitenständer und latsche ganz lässig zur Tür - aber keiner da. Okay, also wieder zurück. Das Seitenständer-Problem hatten wir ja schon ein paar Mal... kurze Zeit später lag die Pan auf der linken Seite und ich drunter. Langsam rausgekrabbelt und erst mal die Lage gecheckt, ob mich jemand beobachtet hat - hat zum Glück keiner gesehen. Nächstes Problem: Wie den geschätzt 1000 kg Brocken aufheben. Irgendwie habe ich das aber geschafft, auch wenn ich mich die nächsten 10 Tage kaum bewegen konnte. Die Pan stand wieder auf dem Seitenständer und hatte zum Glück außer etwas Staub am Koffer nix abbekommen. Puuhhh - Durchatmen, draufsetzen, beide Füße auf die Erde, starten - nix. Was´n nu kaputt? Hat die irgendeinen Sensor, der einen Unfall registriert und den Start verhindert? 30 Minuten vergehen, in denen ich abwechselnd die Entscheidung, ein Motorrad zu kaufen verfluche und überlege, wie ich das dem Händler beibringe. Während ich so trübsinnig vor mich hinstarre bemerke ich dann erst, dass ich beim Aufheben wohl den Notaus betätigt habe. Schalter umgelegt, die PAN springt an und ich bin der glücklichste Mensch im Dorf. Die Überlegung, ob Motorradfahren das Richtige für mich ist, hat sich dann noch ca. 2 Wochen in meinem Hirn gehalten - wurde dann aber endgültig mit "Ja" beantwortet.
Wäre mein Kumpel zu Hause gewesen - das würde der mir heute noch erzählen, wie er gelacht hätte; umgekehrt aber auch. Hoffe nur dass der nicht auf die Idee kommt im GS-Forum zu lesen
Gruß
Sven