Öltemperatur-Messung

[Andi#87]

Stand der Motor z.B. nachts, ist morgens das ganze Öl aus den (Gleit-)Lagern herausgelaufen und hat sich mit allem weiteren herausgetropften Öl in der Ölwanne gesammelt (Trockensumpf ähnlich).

Das ist so nicht korrekt. Wer sich den Ölkreislauf der GS anschaut, wird feststellen, dass an keiner Stelle irgendwo ein Kontakt zur Luft im Motor besteht. Also laufen die Ölkanäle nicht leer, sondern das Restöl verbleibt dort und nach der ersten Umdrehung der Ölpumpe ist sofort Öl und Druck für den hydrodynamischen Schmierkeil da.

 

[Mechanikus]

Ich werfe hier mal was Anderes in die Runde: Ein Mitarbeiter eines Kolbenherstellers sagte mir, dass die Kolben, wenn sie kalt sind, gar nicht rund und zylindrisch sind, sondern leicht oval. Das hinge mit der unterschiedlichen Materialausdehnung am Kolben zusammen und der Kolben hätte erst bei Betriebstemperatur seine korrekte Form.

Was mich dazu veranlasst, einen Motor, egal welche Marke, schonend warm zu fahren.

Jürgen

 

[DerTurboprop]

Ich werfe hier mal was Anderes in die Runde: Ein Mitarbeiter eines Kolbenherstellers sagte mir, dass die Kolben, wenn sie kalt sind, gar nicht rund und zylindrisch sind, sondern leicht oval. Das hinge mit der unterschiedlichen Materialausdehnung am Kolben zusammen und der Kolben hätte erst bei Betriebstemperatur seine korrekte Form.

Was mich dazu veranlasst, einen Motor, egal welche Marke, schonend warm zu fahren.

Jürgen

Das ist 100% richtig und von niemandem der sich damit befasst hat oder dem man ein Vermessungsprotokoll unter die Nase hält, zu bestreiten.
Er ist sogar nicht nur "nicht rund" sondern auch nicht zylindrisch.
Denn der Kolben ist aufgrund deutlich mehr Material am Kolbenboden oben deutlich kleiner als am Kolbenhemd.
Folglich ist der Kolben konisch.

Das alles bezieht sich auf den kalten Zustand.

 

[DerTurboprop]

Das ist so nicht korrekt. Wer sich den Ölkreislauf der GS anschaut, wird feststellen, dass an keiner Stelle irgendwo ein Kontakt zur Luft im Motor besteht. Also laufen die Ölkanäle nicht leer, sondern das Restöl verbleibt dort und nach der ersten Umdrehung der Ölpumpe ist sofort Öl und Druck für den hydrodynamischen Schmierkeil da.

natürlich läuft das Öl an vielen stellen zurück, immerhin haben wir eine Nassumpf-Druckumlaufschmierung.

Es wird aber natürlich auch gezielt Öl in den Leitungen von und zur Pumpe oder auch den Kettenspannern gehalten.
Das funktioniert für den Regelmäßigen betrieb auch recht gut.
Man kann sicher aber sicher sein das für längere Standzeiten keine nennenswerte Abdichtung vorhanden ist.

 

[levoni]

Das liest sich sehr theoretisch ... ich glaub diese Begründungen und technischen Zusammenhänge nicht. Trotzdem fahr ich Motorrad, Reifen und Fahrer warm.

Das liest sich mehr als praktisch und ist auch keine Glaubensfrage.

 

[NilsP_83]

Wer sich den Ölkreislauf der GS anschaut, wird feststellen, dass an keiner Stelle irgendwo ein Kontakt zur Luft im Motor besteht

Wie ist das denn gemeint? Das Öl im Motor hat keinen Kontakt mit der Luft, Außenluft? Verstehe die Aussage nicht.

 

[lederkombi]

Wie ist das denn gemeint? Das Öl im Motor hat keinen Kontakt mit der Luft, Außenluft? Verstehe die Aussage nicht.

Er meint damit, dass das Öl nicht in die Wanne zurück kann, weil durch die Kapilarwirkung das Öl in den Kanälen gefangen bleibt (anstatt einfach der Schwerkraft zu folgen.

Eigentlich haben alle recht. Viel Öl bleibt eben schon in den Kanälen gefangen, aber eben nicht überall. Und je wärmer die Umgebung, je freier die Flächen (also z.B. Kolbenunterseite etc.), desto rascher läuft das Öl zurück. Muss aber nicht immer die Wanne sein, es gibt genügend "Taschen" innerhalb des Motors. Aber der Schwerkraft folgt es letztlich immer. Ausnahme: Es wird durch die Kapilarkräfte an Ort gehalten.

Und ich würde nie ohne Not einen kalten Motor in die Drehzahlen jagen wollen. Jede Umdrehung der Kurbelwelle bedeutet letztlich Verschleiss. Wieviel es dann ist, bestimmt eben schon ob der Motor warm oder kalt ist. Als Beispiel kann obiges Erwähnen der kalten Kolbenform dienen.