Mir würde es schon reichen wenn man sich um das Opfer genauso leidenschaftlich kümmern würde wie um den Täter.
Das dem nicht so ist, kann man schon daran erkennen das sich in Deutschland ein privater Verein (weißer Ring) um die Opfer kümmert.
Genau so sehe ich das auch.
Justizirrtum außen vor gelassen und angenommen sie haben den richtigen Kerl erwischt, dann wandert er aufgrund Schuldunfähigkeit erst einmal für gewisse Zeit in die Geschlossene. Gut so, denn nur dort kann ihm geholfen werden und er hat keine Möglichkeit weiteren Schaden an Unschuldigen anzurichten. Mit etwas Glück wird die Schuld danach noch gesühnt und er geht für (eine eher kurze Zeit) in den Bau. Egal wie, für die Kosten kommt immer die Allgemeinheit auf. Lernt er nichts dazu dann wiederholt sich die Geschichte in ein paar Jahren in gleicher oder ähnlicher Form wieder.
Anders bei dem/den Opfer(n). Wer ersetzt dem Gestürzten das kaputte Motorrad oder das beschädigte Auto?
Wer kümmert sich nach der Erstversorgung um den Geschädigten wenn er selbst nicht mehr Mobil ist weil er bei dem Unfall z.B. ein Bein verloren hat oder andersweitig behindert ist? Oder gar querschnittsgelähmt? Wer bezahlt die Bestattungskosten wenn der Worst-Case eingetreten ist und er dabei zu Tode kam? Vom Schuldigen ist meist nichts zu erwarten, denn in der Geschlossenen oder im Knast verdient er kein Geld, bzw. nicht so viel als dass man damit einen dauerhaft Pflegebedürftigen ordnungsgemäß versorgen könnte.
Die Arbeit und der finanzielle Aufwand bleibt viel zu oft an den Angehörigen hängen, von den psychischen Belastungen rede ich erst gar nicht.
Die Täter werden in den entsprechenden Anstalten untergebracht, dort ist alles geregelt. Die (meist unschuldigen) Opfer dagegen dürfen sich nicht nur um die Behebung des Schadens selbst kümmern sondern sich auch noch z.B. mit den Krankenkassen um Reha-Maßnahmen streiten.
In unserer Rechtssprechung passt etwas nicht! Ich bin der Meinung dass darin der Ruf nach Lynchjustiz begründet liegt, nicht in irgendeinem alten oder etwas neueren Testament welches in der heutigen Zeit nicht mehr für die Beseitigung von derlei Problemen angewendet werden kann bzw. darf.
Der Täterschutz ist m.M.n. ausreichend und angemessen für einen Rechtsstaat (sofern ich D als einen solchen bezeichnen mag), jedoch ist der Opferschutz unzureichend. Es kann nicht sein dass der Täter eine "Rundumversorgung" erhält inkl. psychischer Betreuung, das Opfer dagegen sich um nahezu alles selber kümmern muss (sofern es überhaupt noch möglich ist) inkl. der Beseitigung finanzieller Schäden die aus einer solchen Tat direkt und indirekt resultieren.