Das ist einer der Punkte, die mich sehr stören in der Diskussion. Da wird von den Befürwortern anderen Leuten immer vorgegeben, mit was sie klarkommen müssen.
Ich gebe nix vor, aber ich bin - auch beruflich - relativ gut im Bewerten und Berechnen von tatsächlichen Bedarfen...
Und natürlich gibt es Extreme ("fahren fast nie" bis "mache jedes Jahr 5 Weltumrundungen") - aber die breite Masse fährt halt irgendwas zwischen 30 und 80km am Tag.
Und für die, die jeden Tag 500km oder mehr fahren MÜSSEN gibt es auch entspannt funktionierende Lösungen, da wird's dann halt ein Audi mit fettem Akku oder sowas.
Dieses "ich muss 1500km am Stück mit einer Ladung fahren können" ist halt eine genauso unsinnige Vorstellung wie ein E-Smart mit im Winter vielleicht 90km Reichweite für einen Aussendienstler funktionieren würde.
Immer wieder die Frage: wieviel fährst DU denn realistisch so am Tag? Und bitte ehrlich antworten...
Und wenn andere Darstellungen und Sichtweisen in dieser Form kommentiert wurden, zeigt es nur, dass man an einer ernsthaften inhaltlichen Debatte überhaupt nicht interessiert ist.
Das Problem sind die praxisfernen Aussagen von Ahnungslosen. Und ja, da bin ich dann quasi das andere Extrem, weil es einfach nur nervt, dauernd gegen dummes Zeug argumentieren zu müssen.
Nehmen wir das Beispiel mit dem Plugin: klar, wenn ich in einem ungünstigen Augenblick ein Foto vom "Durchschnittsverbrauch" mache, dann ist der natürlich hoch - genau wie beim Benziner nach dem Kaltstart da andere Werte stehen, als nach 200km Landstrasse.
Und wenn ich will, dann klopp ich auch 30kWh durch - aber hier mal der versprochene Screenshot vom März:
Letzte Fahrt waren 31km, Durchschnitts-Verbrauch 10,37kWh/100km.
Bei insgesamt im März gefahrenen knapp 1200km sind das UNTER 14kWh/100km gewesen - selbst wenn ich da 15% Ladeverluste draufrechne, bleib ich noch unter den von mir geschätzten 16kWh.
Wie da 30 oder gar 50 zusammenkommen sollen, erschliesst sich mir tatsächlich nicht.
Ich bin sehr offen für den Einsatz eines E-Autos, allein schon, weil ich zu viel Strom produziere und dieser wunderbar in einem Elektroauto genutzt werden könnte.
Aber aktuell gibt es noch zu viele Punkte, die mich stören. Sobald die Preise stimmen, bidirektionales Laden möglich ist und ich ein E-Auto fahren kann wie ein normales Auto, ohne mich auf der Autobahn hinter LKWs Klemmen zu müssen damit ich irgendwo ankomme, werde ich in diese Richtung investieren.
Bidirektionales Laden gibt es ja schon, aber natürlich noch nicht grundsätzlich (die Karre muss das können, die Wallbox muss das können...)
Und hinter LKW klemm ich mich nur, wenn ich telefoniere und dabei in Unterlagen blättere, aber da nervt der Spurhalteassistent dann auch dauernd, dass ich doch das Lenkrad nicht loslassen soll :-D
EDIT: nein, in Unterlagen blättere ich dabei NICHT, aber wenn ich mich auf's Gespräch konzentrieren will/muss, dann ist das für kurze Gespräche tatsächlich eine Lösung - wenn ich wirklich irgendwas nachschlagen muss, dann halt ich bei nächster Gelegenheit an oder rufe einfach später zurück...
Und ich tue mich auch schwer, mir von anderen Leuten ( oder den technischen Gegebenheiten) vorschreiben zu lassen, wie häufig und wie lange ich auf Urlaubsreisen Pause machen muss.
Bis zu einem gewissen Punkt verstehe ich Dich da, auch ich musste erst eine gewisse Reife erlangen, eben nicht 900km quasi am Stück (Pinkelpause und McDrive und weiter, notfalls noch tanken) am Stück abreissen zu wollen, sondern zwischendrin tatsächlich mal eine halbe Stunde wirkliche Pause zu machen ;-)