Da hat Serpel vollkommen recht, nur was gefällt und in die Zeit passt (man muss es nur oft genug sagen oder zu hören und zu lesen bekommen und irgendwann glaubt man das es so ist) wir für die Masse dosiert aufbereitet. Da hinterfragt doch keiner oder weiss was die Zusätze bedeuten.
Nur mal so, in 2019 werden 86 Windkraftanlagen fertiggestellt. Keine 1.400 wie benötigt um bis 2022 den Energieanteil der KKW auszugleichen.
In den Medien wird und wurde in letzter Zeit des Öfteten ein deutlich höherer Grünstromanteil von bis zu 40% der Nettostromproduktion genannt. Bei der Berechnung dieser Zahl wurde die grüne Stromproduktion aber nicht durch die gesamte Stromproduktion, sondern nur durch die Endenergie an der Steckdose geteilt (wie auch oben bemerkt). Dieser Wert liegt um die Leitungsverluste, den Eigenverbrauch der Kraftwerke (auch wie oben bemerkt aber nicht erklärt warum das nicht aufgeführt wird, und schon stellen sich bessere Werte dar) die Verluste beim Durchfluss durch Pumpspeicherwerke und vor allem um die Nettoexporte in erheblichem Maße unter der Stromproduktion. Er übertreibt den Stromanteil von Erneuerbaren Energien schon deshalb, weil der Nenner um die Nettoexporte (immerhin 50 TWh) verkürzt wird. Ähnliches gilt für den Strom aus Pumpspeicherkraftwerken, der häufig beim Strom aus erneuerbaren Quellen mit eingerechnet wird, obwohl es damit zu einer Doppelzählung und sogar – falls es nicht nur grüner Strom ist, und davon ist auszugehen, da wir den meisten Strom aus Länderen mit Kohle- und Kernkraftwerken beziehen und der durchgeschleust wird – zu einer Art »Grünwäsche« von Strom aus fossilen Quellen kommt.
Man kann mit Stolz sagen, wir sind auf dem richten Weg, aber noch lange nicht soweit.
In Norwegen wird Strom wegen der vielen Talsperren praktisch CO2-frei produziert. In Frankreich liegt nach den Angaben der Europäischen Umweltagentur, wegen des Atomstroms durch die 58 KKW, die Intensität des CO2-Ausstoßes unter 100 g/kWh, in Deutschland wegen fehlender Energie aus KKW bei ca. 500 g/kWh und in Polen durch die EU annerkannten Kohlekraftwerke bei ca. 700 g/kWh. Frankreich hat sich deshalb auf die Produktion von Elektroautos spezialisiert und sich in Brüssel mit den Grünen verbündet und darum gerungen, dass die Standards enorm anspruchsvoll gesetzt wurden. Dabei wird nun freilich der deutschen Automobilindustrie mit ihren eher großvolumigen Fahrzeugen die Luft abgeschnürt.
Wenn es ums Geld geht, ist und wird die Leidensbereitschaft der Bevölkerung bei der Energiewende begrenzt. Neue Generationen von Politikern und Wählern werden sich neu optimieren und sich nicht durch die Beschlüsse der heute regierenden Kräfte gebunden fühlen. Schweden, das nach dem Unglück des Kernkraftwerks Three Mile Island in der Nähe von Harrisburg im Jahr 1979 das erste Land war, das aus der Kernkraft aussteigen wollte, hat ja inzwischen nach Jahren der Erfahrung mit EE (Co2 neutralität, Dunkelflauten, Netzsicherheit und all das was ich hier schon aufgeführt habe) eine Kehrtwende um 180 Grad gemacht, indem schon im Jahr 2016 ein parteiübergreifender Kompromiss gefunden wurde, nach dem man alle zehn Kernkraftwerke erhalten, bei Bedarf reparieren und notfalls sogar durch neue ersetzen möchte.
Der Protest der Bevölkerung gegenüber einer weiteren »Verspargelung« der Landschaft (siehe Ver-nunftkraft e.V.), die bis jetzt stetig wachsenden und enorm ansteigenden Strompreise bis 2025 und der Widerstand der in der Automobilindustrie beschäftigten Menschen werden ein Übriges tun, um den Doppelausstieg aus Kohle und Kernkraft zu verschieben.