...weshalb jemand Stolle fährt ist mir vollkommen egal.
Als Poser geht er mir..... vorbei, auf Split sind sie genauso tauglich wie Strassenreifen
und das "Gelände" darf bei 260 kg nicht so sehr ausgeprägt sein oder sollte wenigstes steinigen Untergrund haben.
gerd
Straßenreifen gehen durchaus auch mal offroad.....solange es trocken ist.
Aber selbst ein Feldweg mit Morgentau auf den Grashalmen kann damit zur schwer zu meisternden Aufgabe werden.
Jeder, der mal bei einer der GS-Trophy/Challenge-Veranstaltungen dabei war und die Offroad-Prüfungen absolviert hat,
kann ein Lied davon singen.
Da ich bei Tourenplanungen im Voraus nicht weiß, wie das Wetter in der Reisezeit tatsächlich ausschaut,
kommt auf jeden Fall immer ein Stollenreifen drauf. Wir fahren aber auch überwiegend abseits des Asphalts.
Stolle mit rund 1 Bar Luftdruck gibt Grip ohne Ende an einer GS.
Dabei ist es eigentlich egal, ob 3 oder 5 Zentner Leergewicht, solange der Fahrer weiß, was er macht,
nicht zu langsam wird oder gar ablegt und wieder aufheben muss.
In unserem Freundeskreis werden die Maschinen zum Endurorevier getrailert und dann haben wir vor Ort
auch mit Stollenreifen viel Spaß. Einerseits ist man offroad ohnehin nicht dauernd schnell, zweitens kann man
Kurven auch auf Asphalt super driften, wenn man sich an das früh einsetzende Wegdriften des Hinterrades gewöhnt hat
und den doch sehr breiten und gutmütigen Driftbereich der Stollenreifen auszunutzen weiß.
Viel Leistung und hohe Tempi sind dagegen nix für die Art von Gummi,
die wir als Stollenreifen bezeichnen.
Eine spaßige Landstraßentour von Nürnberg nach Stuttgart hin und zurück (rund 450km)
mit HP2 und nagelneuer Pirelli-Cross-Bereifung fraß den Reifensatz ratzeputz auf. Der war total am Ende.
Da braucht man nichts beschönigen, es war geplanter Reifensatzmord, so etwas auch nur zu versuchen.
Aber nach ein paar Dutzend Kilometern Einfahrzeit hat der Reifensatz dann auch auf Asphalt richtig Spaß gemacht.
Man muss sich aber darauf einlassen wollen und können....
Softenduroreifen wie Heidenau K60, Metzeler Sahara und bedingt auch TKC80
halten dann doch deutlich länger und verhalten sich auch "normaler".
Wer nicht ständig auf der letzten Rille pfeift und eher entspannt unterwegs ist,
hat mit einem TKC80 oder K60 einen Universal-Gummi drauf
und kann damit bei Bedarf auch mal links und rechts der Teerbandes reinschnuppern.
Mit der Erfahrung wächst natürlich der Anspruch und bei einigen Revieren wird bei uns dann doch
deutlich gröberes Stollenmaterial aufgezogen, die Lebensdauer spielt dabei keine große Rolle, eher der Grip.
Übrigens: Entgegen einiger Unkenrufe halte ich den Michelin Desert für einen sehr gelungenen Kompromiss
von langer Lebensdauer, Durchschlagfestigkeit und Grip abseits der befestigten Straßen.
Viele halten diesen bei Nässe für unfahrbar, kann ich bei 4 Sätzen auf 3 verschiedenen Bikes nicht bestätigen.
Lieben Gruß - Ray