Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, zu diesem Thread nichts zu schreiben. Aber ich kann es mir nicht verkneifen, auch auf die Gefahr hin, dass meine Anmerkung belächelt wird.
Seit über 26 Jahren bin ich bei der Feuerwehr (freiwillig). In der Zeit habe ich schon viele Unfälle gesehen und wir konnten schon viele Menschen aus ihren Notsituationen retten. Leider sind wir auch schon zu spät gekommen. Noch vor gar nicht langer Zeit haben wir eine Frau aus ihrem kopfüber liegenden Auto herausgeschnitten. Wir konnten noch mit ihr sprechen und waren guter Hoffnung, dass sie es schaffen würde. Nach ein paar Stunden haben wir erfahren, dass sie den Flug mit dem Hubschrauber in die Klinik nicht überlebt hat. Den Unfallgegner hatte die Presse schon als schlimmen Verkehrsrowdie ausgemacht. Erst später stellte sich heraus, dass er wahrscheinlich einen Schwächeanfall erlitten hat.
Jetzt hat hier ein junger Mann einen schweren Unfall und es wird sich darüber gestritten, wer für die Kosten aufkommen soll, mit welchen Strafen er rechnen muss und so weiter. Von den gegenseitigen Beschimpfungen mal abgesehen.
Wenn ich das lese und mir die Bilder von verschiedenen Unfällen vor Augen führe, fehlt mir jedes Verständnis. Die meisten sind sicher noch nie direkt mit solchen Unfällen in Berührung gekommen.
Auch ich rege mich über die Raser auf, die knieschleifenderweise die Straße als Rennstrecke missbrauchen. Darunter können dann wieder alle leiden.
Ich weiß nicht, ob andere Feuerwehrleute, Rettungsassistenen, Ärzte oder Polizisten diesen Thread lesen, aber ich kann mir vorstellen, dass es denen ähnlich geht. Jedesmal, wenn im Piepser die Meldung steht "VU Person eingeklemmt" fährt man mit der Hoffnung raus, dass es diesmal nicht so schlimm ist.
Ich würde es begrüßen, wenn es bei solchen Themen etwas gemäßigter und sachlicher zugehen würde.