Wir werden noch staunen...
...was in der nächsten Zeit alles passieren wird.
Hallo Allerseits,
das Thema Zuwanderung nach Westeuropa geht derzeit an fast keinem vorbei. Ich habe in meinem sozialen Umfeld seit Ende Juli sehr viele Gespräche geführt, und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich an keiner Diskussion im www zu beteiligen... nun kann ich es doch nicht lassen.
I.) Vorab:
Meine Gespräche in den letzten 10 Wochen fanden statt entsprechend des Freundeskreises mit Leuten im Alter von ca. 35 - 65 statt, keine Snobs, Neureiche oder Krawallbrüder sondern - wohl entsprechend der Besetzung hier im Forum - Menschen mit abgeschlossenen Berufsausbildungen im gehobenen Niveau, Meistern, Hochschulabsolventen (Ärzte, Rechtsanwälte, Richter, Ingenieure, Firmeninhabern), allesamt bisher nicht durch ausgefallen Ansichten auffällig. Die Haltung unserer Kanzlerin Merkel fand in diesem Kreis nicht die Rückendeckung, wie dies in den Tagen nach der Einladung der in Ungarn angekommenen Flüchtlingen als allgemeine Volksmeinung in Deutschland von den Medien dargestellt wurde, und zwar nicht annähernd.
Es mag sein, dass keiner eine wirkliche Lösung parat hatte, aber eines hatten fast alle.
ANGST, Angst, dass sich in sehr rascher Zeit Dinge hier bei uns in einem Ausmaß ändern werden, wie man sich das vor 2 Monaten (und auch jetzt noch) nicht vorstellen kann.
II.) Nach Merkels Einladung habe ich prognostiziert, dass die Willkommenstimmung in den Medien nicht lange anhalten wird. Nun denn, Zitate spare ich mir, jeder mag sich selbst ein Bild dazu machen, wer und wo überall (Print- und Onlinemedien; Fernsehsendungen, öffentliche Auftritte von Politikern) sich derzeit immer deutlicher kritisch äußert.
III.) Unsere Kanzlerin:
1.) Von Frau Merkel habe ich seit der "Einladung" und dem "Nicht mein Deutschland Satz" sowie "Asyl kennt keine Obergrenze (oder so ähnlich)" keine nennenswerte öffentliche Äußerung mehr vernommen, oder habe ich etwas entscheidendes verpasst?
2.) Ich nehme Frau Merkel nicht einmal ab, dass ihre damaligen Auftritte in der Öffentlichkeit, das Bad in der Menge der Einwanderer, die grinsenden Selfies ihre eigene wirkliche Grundhaltung war. In Regierungskreisen hatte man sich zuvor mit dem Thema Flüchtlingen tendenziell zurückgehalten. Nennenswerte Maßnahmen im Hinblick auf die Toten im Mittelmeer usw. wurden nicht ergriffen. Dann passierten 4 Dinge zeitlich sehr eng beieinanderliegend, ob die zeitliche Reihenfolge stimmt weiß ich nicht
a.) Ca. 50 Tote in dem Schleuser-Lkw
b.) Das Bild des toten Kindes am Strand (ich werde hier keine Links posten, aber wer hier tiefer einsteigen will kann mal nach den Begriffen "totes Kind am Strand wahre Geschichte" (oder ähnlich) googeln.
c.) Die Bilder aus Ungarn und der Umgang Ungarns mit den Zuwanderern.
d.) Die Bilder, wie in Deutschland die Zuwanderer von begeisterten Menschen am Bahnhof empfangen wurden.
Das fand große Aufmerksamkeit in den Medien... =>
DANN, und erst dann ist Frau Merkel auf den "Welcome in Germany" aufgesprungen, dies wohl im Glauben, die Mehrheit im Deutschland steht hinter hier.
Nun, da sie bemerkt, was sie angerichtet hat, ist es ruhig geworden, sehr ruhig.
3.) Merkel hat mit ihrer Einladung vorsätzlich gegen das geltende EU-Recht (
https://de.wikipedia.org/wiki/Dubliner_Übereinkommen ) verstoßen, und zurecht hat ihr dies Großbritannien sofort vorgeworfen
IV.) Mein privater Bezug zu dem Thema:
1.) Ich habe mich bisher nicht eingebracht, nichts unterstützt, aber auch nichts in anderer Hinsicht unternommen. Also ich letztens am Münchner Hauptbahnhof war und 4 (angeblich syrische) Männer mit ca. 17 Koffern am Bahnsteig standen und nicht mal wussten, in welche Richtung es zum richtigen nächsten Bahnsteig, habe ich gefragt, ihnen die Richtung gezeigt und auch ein paar hundert Meter 2 Koffer getragen. Die Männer waren freundliche, einer sagte, sie seien seit 5 Wochen unterwegs, ansonsten war eine Kommunikation kaum möglich (Sprachbarriere). Das hat aber nichts mit Flüchtlingen zu tun, das würde ich in jeder Situation bei ausreichend Zeit wieder machen, gleich ob da eine deutsche Familie mit zu viel Gepäck oder sonst wer steht.
2.) Ich habe einige Reisen in islamische Länder unternommen (1989 + 1990 Türkei; 2007 + 2009 Marokko, 1996 + 2013 Tunesien, 2008 Türkei und Iran), fast ausnahmslos als interessierter Selbstfahrer. Ich konnte ebenso fast ausnahmslos Gutes berichten, somit absolut keine Vorbehalte.
V.) Trends vor der Zuwanderungswelle:
1.) Das Thema Taliban und 11.09.2001 ist bekannt, dazu auch verschiedene Gewaltauswüchse Nigeria usw.
2.) Unabhängig hiervon findet seit ca. 40-45 Jahren eine Re-Islamisierung statt.
a.) Länder wie Afghanistan, Irak konnten damals bereist werden, Iran war früher auch einmal recht offen eingestellt.
b.) In Syrien war die Kopftuchtragequote unter den Frauen in den 70'er deutlich unter der bevor Assad begonnen hat, das Land zu zerstören.
c.) Als man vermeintlich in Afghanistan die Taliban im Griff hatte, glaubte man im Westen, so jetzt schicken wir dorthin mal unsere Demokratie, und alle werden glücklich - hat es funktioniert?
c.) In den an das Mittelmeer angrenzenden Ländern waren keine demokratischen Regierungen nach unserem Verständnis an der Macht. Es war nicht alles gut, aber es herrschte Ruhe. Nach dem arabischen Frühling (Sturz der Machthaber in Ägypten, Tunesien, Libyen usw.), glaubte man ein 2. Mal, dass man dort unser Demokratieverständnis installieren kann.
Man hat nicht bedacht, dass die korrupten System dort dies nicht zu lassen. Es gibt einfach zu viele Profiteure des Gesamtsystems, die immer noch die Hebel in der Hand haben. Vielmehr stieg die Unsicherheit und das Thema Gewalt noch an usw.
VI.) In Deutschland:
Menschen, die älter als ich sind, haben sich in Deutschland bis zu Beginn der 80'er Jahre insbesondere für die Freiheitsrechte eingesetzt, und dabei viel erreicht. Irgendwann waren zu viele zu satt und haben begonnen, alles hinzunehmen. In Bezug auf Vorschriften, Regeln, Einschränkungen usw. schreibe ich seit 15 Jahren in Foren (damals noch boxer-forum.de), dass die Schraube nur in eine Richtung geht, nach rechts. Man nimmt alles hin, ist halt so, wer Eier in der Hose hat fragt nicht sondern zahlt usw.,
siehe hier:
http://www.gs-forum.eu/motorrad-allgemein-101/bussgeld-frankreich-375-fuer-1-km-h-zu-schnell-118603/
VII.) Kein Vorwurf an einen einzelnen Zuwanderer...
aber was soll der Käse mit Integrationszwang und was weiß ich.
1.) Wenn ich aus meinem zerbombten Heimatland mit Erfolg geflüchtet wäre und hier zunächst mal irgendwie unterkomme und Essen erhalte, dann würde ich als erstes nichts, aber auch gar nichts anderes tun, als zu versuchen, meine restliche Familie hinterher zu holen bzw. diese dabei zu unterstützen.
2.) Als 2. würde ich versuchen, nach meiner Familie meine engen Freunde, die noch daheim sind, zu informieren usw.
3.) Schon mangels Sprachkenntnissen würde ich mich vor Ort hauptsächlich in meinem Kulturkreis, also im Kreis meiner anderen Familienangehörigen oder Landsleute usw. aufhalten. Natürlich gibt es Einzelfälle gelungener Integration, aber die 270.000 Menschen, die alleine im September in Deutschland angekommen sind, haben zunächst wahrlich anders zu tun.
VIII.) Arbeitsmarktperspektiven:
1.) Wir haben derzeit ca. 2.8 Mio Arbeitslose, 100000 weniger als vor einem Jahr. 600.000 offene Stellen sollen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet sein - im Facharbeiterbereich aufwärts.
2.) Die helfen nichts, weil es an den sprachlichen und beruflichen Fähigkeiten fehlt.
3.) Wie soll man sich integrieren, wenn es in der eigenen, das ganze bisherige Leben lang gelebten Kultur nicht vorgesehen ist, dass einem eine weibliche Vorgesetzte etwas anschafft (Ein Beispiel, kürzlich definitiv geschehen: Ein türkischer Vater eines fast volljährigen Gymnasiasten kam zum Elternsprechtag und sagte zur Lehrerin (3. Direktorin, 60 Jahre alt), er rede nicht mit ihr, sie solle einen Mann schicken; Antwort: "Sie reden mit mir oder sie können gehen"
IX.) Was bleibt in den Ländern wie Syrien?
1.) Von den obersten 10 % der sozialen Schicht dürften in den ersten 2 Jahren des Assad-Terrors ein erheblicher Teil geflüchtet sein.
2.) Nun kommt der Rest - der kann. Glaubt man den Beträgen, die für die Schleuser / Person bezahlt werden müssen (2500.- € aufwärts), dann kommen derzeit diejenigen hierher, die in der Lage sind, pro Person ein durchschnittliches Jahreseinkommen (wohlgemerkt vor der Zerstörung!) für die Flucht zu investieren. In Deutschland beläuft sich das durchschnittliche Jahreseinkommen zum Vergleich auf ca. 45.000 US-Dollar. Ich weiß, dass man das nicht so einfach rückrechnen kann, aber ungefähr ist das so wie wenn hier einer seinen schuldenfreies kleines Haus für 200.000.- € verkauft, nur um mit der Familien im Zielland anzukommen.
3.) Redet man nun davon, dass auch viele Fachkräfte, Ärzte usw. hierher kommen, die hier benötigt werden (Thema Alterspyramide (wer mal spielen will:
https://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide/#!y=2050), so frage ich mich, welche Menschen in den betroffenen Ländern denn diese jemals wieder aufbauen sollen, wenn niemand mehr dort ist, der mehr als der Durchschnitt leisten kann und will. Öffnen wir weiterhin die Tore ohne zu versuchen, die Probleme in den Ländern zu lösen, aus denen die Flüchtlinge kommen, sind wir dafür verantwortlich, dass diese Länder vollends ausbluten und dort der Terror überhand nimmt.
4.) Syrien kann bald überall sein, von Irak redet schon gar keiner mehr, an die Schreckensmeldungen bzgl. ISIS haben wir uns auch schon gewöhnt (ich könnte kotzen, wenn ich ISIS Kämpfer und Hinrichtungen durch ISIS lese; Kämpfer ist ein positiv belegter Begriff nach meinem Sprachverständnis, und eine Hinrichtung ist (unabhängig, ob man dafür oder dagegen ist
der Vollzug eines Urteils in einem Land mit Gesetzen und Gerichtsverfahren, somit wohl kaum das was ISIS macht. Alle an das Mittelmeer südlich oder östlich angrenzenden Länder können 2016 oder 2017 "Syrien" sein, je weiter westlich gelegen mit um so geringer Wahrscheinlichkeit.
5.) Ich habe bisher noch nie wahrgenommen, dass die Leute vorübergehend flüchten und zurück möchten, wenn alles wieder ruhig ist. Lassen wir mal offen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass dort jemals wieder Ruhe einkehrt.
Soweit ist die Themen Asylberechtigung, Duldung, vorübergehendes Abschiebungshindernis usw. verstanden habe (https://www.google.de/search?q=asyl...X&ved=0CDUQsARqFQoTCL26iPirosgCFUm0FAodGmsKMg) dürften die wenigsten der derzeit ankommenden Menschen den Status Asylberechtigter haben, sondern eher alles im Bereich Abschiebungshindernis, Duldung usw. anzusiedeln sein.
X.) Vorhersehbarkeit:
Nun doch ein Link (Juni 2015!): Vereinte Nationen: Weltweit so viele Flüchtlinge wie noch nie |.ZEIT ONLINE
XI.) Was ist zu tun.
1.) Natürlich muss man mit denen, die schon da sind, menschlich umgehen. Man kann keinen Zaun um Bayern, Deutschland der die EU machen, um davor 10000ènde im Winter ausharren zu lassen. Schon zivilrechtlich heißt das unterlassene Hilfeleistung, zudem wären Seuchen wie die Cholera usw. die Folge, Probleme, die sich eben ergeben bei schlimmen hygenischen Zuständen.
2.) Ansonsten muss die gesamte EU zusammenhalten, um zu versuchen, in den Ländern, aus denen geflüchtet wird, mittelfristig wieder für Zustände zu sorgen, damit das Leben dort lebenswert und sicher ist. Denn mit den heutigen Maßstäben der Menschlichkeit ist es in nicht möglich, einen Flüchtlingsstrom, der schon unterwegs ist, zu bremsen. Denn dies wäre nur mit großer Gewalt möglich, und dies wäre gegen unbewaffnete Menschen nicht möglich. Dazu muss man in diesen Ländern den gemäßigten Islam (in der jeweiligen Ausrichtung; ich bin kein Religionforscher) unterstützen, damit diese Ländern mit der gewohnten Kultur und Religion wieder zur Ruhe kommen.
3.) Gelingt dies nicht, wird uns unsere schöne heile westliche EU-Welt dermaßen um die Ohren fliegen, wie man sich das in den schlimmsten Gedanken nicht vorstellen kann.
Danke für die Aufmerksamkeit an diejenigen, die es bis hierher geschafft haben.
Nachtrag: Diese beiden Meldungen kannte ich bei Abfassung nicht:
ARD-Deutschlandtrend: Angst vor dem Flüchtlingsstrom wächst
Merkels Flüchtlingspolitik bei ?Anne Will?
Nachtrag 2:
Siehe leider da zum Thema Cholera:
Griechische Insel Kos: Mann mit Cholera-Verdacht eingeliefert
Nachtrag 3:
Soeben im Radio gehört, Zitat:
Wer nach allen Seiten hin offen ist, ist nicht ganz dicht
Ferner, auch in Österreich geht die Angst um, offiziell!
http://www.focus.de/politik/ausland...terreich-sorgt-fuer-aufregung_id_4974666.html