Massive Anhebung der Tierarztkosten / neue GOT ab November 2022

[Gast 55530]

Und bei Zahnärzten gilt die Gebührenordnung nur für die Abrechnung gegenüber den Krankenkassen.

Dann bringe ich mal etwas Licht in deine von Ahnungslosigkeit geprägte Meinung:
1. Mit gesetzlichen Krankenkassen wird gar nicht über eine Gebührenordnung, sondern mit dem Bewertungsmaßstab abgerechnet, das sogenannte Sachleistungsprinzip. Gerade jetzt im Oktober wurde eine Budgetierung rückwirkend zum Januar 23 eingeführt.
2. Bei privaten Leistungen ist der Punktwert der GOZ seit 1988 festgelegt, ich möchte mal denjenigen sehen, der heute noch für seinen Lohn von vor 35 Jahren arbeiten würde.

Wie würdet ihr das finden, wenn man euch am Ende des Jahres erzählt, ihr hättet zuviel gearbeitet und müsstet deshalb mal eben ein paar Monatslöhne zurückzahlen?

 

[Chiller]

In der Gebührenordnung steht drin, dass die Gebührensätze nicht unterschritten werden dürfen. Damit soll ein Preiskampf unter den Tierarztpraxen verhindert werden.

 

[Chiller]

Ach, was waren das noch für Zeiten als nach der BuGO 6-fach abgerechnet wurde. Ist aber aus den 70ern.
Wir vermischen jetzt aber human und veterinär ...

 

[finepixler]

Wir haben für unseren achtjährigen Mischling keine Kranken- oder OP-Versicherung abgeschlossen. Letztes Jahr dann Kreuzbandriss am Hinterlauf. OP hat 2,5K€ gekostet. Da mussten wir schon schlucken. Jetzt in diesem Alter und mit Vorschädigung ist der Abschluss einer Versicherung fast unmöglich, und wenn dann sehr teuer. Haustiere wachsen ans Herz und man trägt die Kosten mit, auch wenn es weh tut.

Die Gebührenerhöhung kann ich jedoch nachvollziehen.

 

[finepixler]

Und damit bin ich wieder raus, da kann ich nämlich auch dem Altmännerstammtisch hier vor Ort beim Bild-Zeitung besprechen zuhören.

Ach Du wieder mit Deinem Altmännerstammtisch.

 

[R.1300.GS]

Haustiere wachsen ans Herz und man trägt die Kosten mit, auch wenn es weh tut.

Haustiere sind wie Kinder. Und für Kinder tut man alles.

 

[QVIENNA]

Warum?
Mal im Ernst -- muss alles was machbar ist gemacht werden?

Zum Mitschreiben:

Haustiere sind Familienmitglieder.

UND im Gegensatz zu Menschen darf man Tiere auch von ihrem Leid erlösen. Kein Tierbesitzer im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte zögert Leid und unnötige Schmerzen hinaus.

Ich wünsche dir nicht, dass ein Familienmitglied in deinen Armen stirbt oder eines mit 700 Kilo erlöst wird und neben dir tot umfällt.

Und ja, ich kann auch verstehen, wenn jemand mit Tieren nichts am Hut hat. Aber dann wäre vielleicht trotzdem ein wenig Empathie angebracht.

 

[Hante]

...

Es ist halt ein emotionales Thema. Ich würde lieber meine Mopeds verkaufen, wenn ich den Tierarzt nicht bezahlen könnte, als meinem geliebten Tier nicht helfen zu lassen....

Genau das ist es. Ich bin ganz bei dir.

Mein Nachwuchs hat 3 Pferde.(Seit kurzem nur noch 2. Eines könnten wir nach einer Kolik nicht mehr retten...)
In der Familie gibt es zudem 3 Hunde. Ich habe nie wissen wollen was die Viecher kosten. Ich schätze aber, das andere davon ein Haus bauen.
Und ja, nach Rückfrage in der Familie, die Kosten sind in letzter Zeit stark angestiegen.

 

[rd07]

Es soll ja hier kein Wettbewerb stattfinden, wer mehr für seine Lieblinge bezahlt hat oder bezahlen muss. Fest steht aber, dass die Kosten für ärztliche Versorgung der Tiere oft unerklärlich stark gestiegen sind. Auch die Kosten für Tiernahrung und Tierbedarf sind extrem gestiegen. Es sind aber nicht die Kosten, warum ich in den nächsten Jahren kein Tier mehr haben will. Die Unabhängigkeit, die ich nun habe, will ich einige Zeit konsumieren. Habe Tiere immer gerne, besonders Katzen, vielleicht in ein paar Jahren wieder.

 

[Christian Achberger]

Und ja, ich kann auch verstehen, wenn jemand mit Tieren nichts am Hut hat. Aber dann wäre vielleicht trotzdem ein wenig Empathie angebracht.

Ich habe das nicht ausschließlich auf Tiere bezogen!
Es gehört zu meinem Beruf Menschen und deren Angehörige auch im Sterben zu begleiten - soviel zur Empathie
Die Frage aber stellt sich auch im Umgang mit Menschen und Familienangehörigen und für mich selbst!
Muss alles gemacht werden?
Was heißt es denn, für sein Kind alles zu tun?

 

[QVIENNA]

Es soll ja hier kein Wettbewerb stattfinden, wer mehr für seine Lieblinge bezahlt hat oder bezahlen muss. Fest steht aber, dass die Kosten für ärztliche Versorgung der Tiere oft unerklärlich stark gestiegen sind. Auch die Kosten für Tiernahrung und Tierbedarf sind extrem gestiegen. Es sind aber nicht die Kosten, warum ich in den nächsten Jahren kein Tier mehr haben will. Die Unabhängigkeit, die ich nun habe, will ich einige Zeit konsumieren. Habe Tiere immer gerne, besonders Katzen, vielleicht in ein paar Jahren wieder.

Die Freiheit/Unabhängigkeit ist tatsächlich ein großes Thema. Den Hund nimmt man mit oder lässt ihn bei den Eltern oder Hundesitter, wenn es keinen Sinn macht, ihn mitzunehmen. Beim Pferd haben wir 4 Leute, die sich um ihn kümmern, es ist täglich jemand im Stall. Für die Kaninchen haben wir auch spezielle Sitter … Aber es bedarf alles einer guten Planung und Organisation.

Wir können das vollkommen nachvollziehen, wenn jemand lieber „frei“ ist und diese Verpflichtungen nicht möchte. Deshalb vorher gut überlegen, ein Zurück gibt’s dann nicht mehr

 

[gstrecker]

Hi, anfang des Jahres war ich mit Kater Athos 15 Jahre alt bei unserer Tierärztin wo wir seit Geburt von Ihm sind.
Ich habe für ein Blutcheck und einmal Analdrüsen ausdrücken knapp 400 Euro dafür bezahlt.
Davor weil regelmäßig immer etwas über 100 Euro.

Ein Grosses Blutbild beim Menschen kostet etwas über 100 Euro. Nur mal angemerkt.

Da wir drei Katzen haben informierte ich mich bzgl Versicherungen.
Über 10 Jahre alt: geht nicht mehr.
Für unter 10 so knapp 40 Euro pro Monat mit Selbstbehalt etc.

Wir legen jetzt jeden Monat 100 Euro auf ein Tagesgeldkonto für unser Kinderersatz.

 

[QVIENNA]

Ich habe das nicht auf Tiere bezogen!
Es gehört zu meinem Beruf Menschen und deren Angehörige auch im Sterben zu begleiten - soviel zur Empathie
Die Frage aber stellt sich auch im Umgang mit Menschen und Familienangehörigen und für mich selbst!
Muss alles gemacht werden?
Was heißt es denn, für sein Kind alles zu tun?

Ok, now I understand. Solange es Hoffnung und eine annehmbare Prognose gibt, wird man es bei Mensch und Tier machen. Bei Tieren hat man den Vorteil, dass man entsprechend reagieren kann, um Leid und Schmerz zu beenden.
Beim Menschen gibt’s auch die sogenannte „Patientenverfügung“.

 

[Christian Achberger]

Nein es geht um Liebe und Achtsamkeit;
was ist gut für den anderen oder dem Gegenüber!

 

[Biker-Gina]

Es ist echt schon krass, was mittlerweile für die Behandlung der Haustiere bezahlt werden muss.
Mein drittes und letztes Pferd habe ich 1996 an meine Reitbeteiligung schweren Herzens verkauft. Das hatte ich damals mit 2 Jahren gekauft und selbst ausgebildet und eingeritten.
Mehrere Katzen und eine Hündin hatte ich auch, sie starb mit 15.
Vielleicht hatte ich Glück, dass keines meiner Tiere in der ganzen Zeit außer den obligatorischen Impfungen und den Wurmkuren krank war.

 

[QVIENNA]

Mit Philosophie kommt man bei medizinischen Entscheidungen nicht weiter.
#achberger

 

[sampleman]

Zum Preisbeispiel mit der Pferdekolik: Natürlich ist das teuer, und es ist sicherlich (sogar) für einen Pferdebesitzer problematisch, wenn die Arztkosten für sein Pferd von jetzt auf gleich um 60% steigen.

Andererseits ist ein Tierarzt ein Akademiker mit langer Berufsausbildung und einem hohen Investitionsbedarf an Spezial-Equipment. Und wenn man mal vergleicht, was ein Handwerker aufruft, der dir deinen verstopften Abfluss sauber macht, oder ein Schlüsseldienst, dann relativiert sich das wieder ein bisschen, finde ich.

Unser Kater Elvis musste vor ca. 8 Jahren mal mit einem Hernienriss (Zwerchfell) für ein paar Tage in die Tierklinik, inklusive OP und allem Pipapo. Hat 1.400 Euro gekostet - und selten habe ich über einen Geldbetrag so wenig nachgedacht wie da, als ich den Kreditkartenbeleg unterschrieb.

Eins muss man nämlich auch mal sagen: Ein Schuberth E2 mit passendem Kommunikationssystem kostet laut UVP genausoviel.

 

[Schlemihl]

Ich hab jetzt meinen dritten Hund … der erste war ein Foxterrier… was hab ich viel Geld für die Behandlungen verschiedenen Krankheiten von ihm bezahlt. Immer wieder gerne hab ich es gemacht, damals hatte ich noch nicht soviel Geld und musste mir einen Kredit aufnehmen als er Katzen Seuche bekam… fast gestorben ist er damals… als er übern Berg war und ich den kleinen Kerl beim Tierarzt nach tagelangen Aufenthalt abgeholt habe… so geheult hab ich vor Freude. Als er damals so krank wurde war er gerade 1 Jahr alt . 14 Jahre ist er geworden und 2008 ist er dann gestorben… Immer wieder würde ich es so machen und wenn mein Cooper krank würde und es würde teurer als die Versicherung übernehmen würde? Ohne zu zögern… Kohle raus und hoffen dass er gesund wird…

 

[Rex Krämer]

Warum?
Mal im Ernst -- muss alles was machbar ist gemacht werden?

Aus Gründen, die ich hier jetzt nicht näher erläutern will, habe ich mich vor vielen Jahren mit angeborenen Herzfehlern und deren Behandlung beschäftigt. In diesem Zusammenhang habe ich auch einige medizinische Vorträge an der Uniklinik in Heidelberg besucht.
Einen dieser Vorträge eröffnete Professor Ulmer mit dem Zitat“ Eine Operation wird nicht alleine dadurch sinnvoll nur weil sie technisch machbar ist“.
Jeder weiß, was damit gemeint ist, aber erkläre das mal einem Angehörigen oder Haustierbesitzer.
Das Zitat stammt übrigens nicht von einem Arzt sondern von einem englischen Panzergeneral. Es läßt sich aber in vielen Lebens- oder Arbeitsbereichen anwenden.
Gruß Hans-Georg

 

[gstrecker]

Aus Gründen, die ich hier jetzt nicht näher erläutern will, habe ich mich vor vielen Jahren mit angeborenen Herzfehlern und deren Behandlung beschäftigt. In diesem Zusammenhang habe ich auch einige medizinische Vorträge an der Uniklinik in Heidelberg besucht.
Einen dieser Vorträge eröffnete Professor Ulmer mit dem Zitat“ Eine Operation wird nicht alleine dadurch sinnvoll nur weil sie technisch machbar ist“.
Jeder weiß, was damit gemeint ist, aber erkläre das mal einem Angehörigen oder Haustierbesitzer.
Das Zitat stammt übrigens nicht von einem Arzt sondern von einem englischen Panzergeneral. Es läßt sich aber in vielen Lebens- oder Arbeitsbereichen anwenden.
Gruß Hans-Georg

Ich würde mir bei einer Krebsdiagnose die mit OP, Chemotherapie und Bestrahlung behandelt werden soll bei einen Tier wirklich Gedanken drüber machen ob es sinnvoll ist.