Massive Anhebung der Tierarztkosten / neue GOT ab November 2022

[GS`ler]

Wie kommt Ihr eigentlich auf die Idee, dass die tiermedizinische Versorgen billiger ist, als die von Menschen?

Die ist auch nicht billiger. Bei einer Kolik (bei uns ein leichter Fall) hatten wir 413 € auf der Rechnung stehen. Geh mal mit leichten Magenbeschwerden zum Arzt. Der rechnet ganz sicher nicht 413 € gegenüber der Krankenkasse ab. Sofern eine schwere Kolik beim Pferd zu einer OP führt, bist Du ganz schnell bei 8.000 - 10.000 € für die Behandlung und Nachsorge. Das wird beim Menschen sicherlich zumindest nicht teurer werden. Das Problem bei Pferdekoliken ist aber die sehr schnelle Verschlechterung des Gesundheitszustandes, sofern doch eine schwere Kolik vorliegt (oder sich so entwickelt). Da gibt es dann ganz schnell einen Totalzusammenbruch des Kreislaufes. Der Darm eines Pferdes ist ellenlang und daher ist hier große Vorsicht geboten. Beim Menschen eher nicht.

 

[moubeli]

Die mögen zumindest nicht wirklich Tiere in der Landwirtschaft. Am liebsten doch gar kein Fleisch mehr. Und das Luxusgut Haustier scheint in die Denke auch irgendwie nicht zu passen.

Ach Gott, was würden manche nur ohne die Grünen machen, so ganz ohne Sündenbock für die ganze Sche*sse, die jahrzehntelang verbockt, schleifen gelassen und sonst was wurde. Aber schön, wenn man als Grünen-Hasser besser weiß, was Grüne mögen als diese selbst. Und damit bin ich wieder raus, da kann ich nämlich auch dem Altmännerstammtisch hier vor Ort beim Bild-Zeitung besprechen zuhören.

 

[GS`ler]

Ach Gott, was würden manche nur ohne die Grünen machen, so ganz ohne Sündenbock für die ganze Sche*sse, die jahrzehntelang verbockt, schleifen gelassen und sonst was wurde. Aber schön, wenn man als Grünen-Hasser besser weiß, was Grüne mögen als diese selbst. Und damit bin ich wieder raus, da kann ich nämlich auch dem Altmännerstammtisch hier vor Ort beim Bild-Zeitung besprechen zuhören.

Hast ja Recht. Wir lassen die Politik hier mal besser außen vor. Ich habe meine Meinung und Du Deine.

 

[moubeli]

Hast ja Recht. Wir lassen die Politik hier mal besser außen vor. Ich habe meine Meinung und Du Deine.

 

[GS`ler]

Wir haben bei allen s.g. "freien" Berufen eine Gebührenordnung, die die Verbraucher gegen Missbrauch schützt (Zahnärzte, Anwälte, etc.)

Ich habe sehr häufig beruflich mit unserem Rechtsanwalt zu tun. Da rechnet kaum einer nach der Gebührenordnung ab. Die gestalten Ihre Preise frei. Und keiner verklagt sie deswegen. Bei der GOT sieht das aber gänzlich anders aus. Und bei Zahnärzten gilt die Gebührenordnung nur für die Abrechnung gegenüber den Krankenkassen. Da aber nur noch max. 30 % von der Kasse gezahlt werden, werden die anderen 70 % auch frei vom Zahnarzt festgelegt. Und da gibt es enorme Unterschiede und ein Preisvergleich bei größeren Eingriffen lohn sich fast immer. Ein Schutz gegen Missbrauch kann ich da nicht wirklich erkennen.

 

[GS`ler]

Ich habe zwar kein Haustier, habe aber vor paar Wochen einen Beitrag im Radio über das Thema gehört.
Da unter anderem wurde der Rat gegeben, dass man bitte auch ganz genau bei der Krankenversicherung für seine Haustiere nachfragen soll, welche Kosten abgedeckt sind. Da wurde es sonst stellweise böse Überraschungen geben.
Gruß
Jochen

Ja, das muss man genau hinschauen. Wir haben für unser Pferd eine OP-Versicherung. Eine volle Krankenversicherung ist nicht bezahlbar. Die OP-Versicherung hilft absolut, wenn mal wirklich was "Großes" anliegt. Das geht dann schnell in die zigtausende. Hier ist aber (wie auch damals bei unserem Hunde) eine Narkose (Hund) oder eine Sedierung (Pferd) immer zwingend. Beides nicht immer erforderlich und gerade bei alten Hunden (Narkose) auch schnell sehr problematisch. Unsere OP-Versicherung ist übrigens natürlich auch um 60 % gestiegen. Was mit Blick auf die neue GOT ja auch nachvollziehbar ist. Dann noch Stallmiete um 40 % rauf u.s.w. Viele werden sich das in Summe dann nicht mehr leisten können. Schade, Pferde werden dann wohl absoluter Luxus und nur noch was für die Reichen.

 

[rd07]

Für unseren Kater haben wir für Tage Klinikaufenthalt, 4 Tage, (Ultraschall, Zwangsfütterung, Medi, Onkologe, Einschläferung) Euro 1400,-- bezahlt. Dazu noch die Dauermedikation in den letzten 4 Monaten noch zusätzlich Euro 600,-- Und ab 2019 nur mehr Spezialfutter pro kleine Dose Euro 3,90.
Das ist schon recht teuer und ich werde mir sicher keine Rassekatze mehr halten. In ein paar Jahren vielleicht ein älteres, ausgesetztes 08/15 Kätzchen aus dem Tierheim. Die Teuerung betrifft vor allem die alten Menschen. Und trotzdem, bei jedem TA-Besuch war der Wartesaal voll und Termine rar. Nach dem Motto, die Kühe müssen gemolken werden, solange sie leben.

 

[Jonni]

Ich habe sehr häufig beruflich mit unserem Rechtsanwalt zu tun. Da rechnet kaum einer nach der Gebührenordnung ab. Die gestalten Ihre Preise frei.

Das ist falsch. Die Abrechnung der anwaltlichen Gebühren erfolgt nach den Bestimmungen des RVG. Will der Anwalt darüber hinausgehen, bedarf es einer Gebührenvereinbarung bei Aufnahme des Mandates. Die hierin vereinbarten höheren Gebühren werden übrigens von den Rechtsschutzversicherungen nicht ersetzt. Diese zahlen nur die (geringeren) Gebühren nach dem RVG. Auf der Differenz bleibt der Versicherte selbst "hängen".

CU
Jonni

 

[Chiller]

Als Privatpatient weiß ich, was Ärzte und Zahnärzte abrechnen, was ja Kassenpatienten in aller Regel verborgen bleibt.
Dass diese Vollkaskomentalität jetzt auch für die Tiere eingeführt wird, ist ein natürlicher Prozess, den wir wahrscheinlich den Lobbyisten der Versicherer zu verdanken haben. Es ist das Geschäft mit der Angst, eine hohe Rechnung zu bekommen, die richtig weh tut. Da werden die Leute lieber eine Versicherung abschließen. Egal, ob Zahnzusatz oder Tierarztkosten.
Die Gebührensätze sind übrigens zum Teil erschreckend gering. Wenn mein Arzt mit mir 15 min telefoniert, bekommt er dafür gut 10 Euro. Wenn er das eine Stunde lang mit 4 Patienten macht, hat er 40 Euro in der Stunde verdient. Davon zahlt er Miete, Gehälter und sonstige Kosten. Bei Tierärzten kommt auf dem Land häufig noch eine lange Anfahrt hinzu. Eine Freundin hat ihre Katze, die aus dem Fenster gefallen ist, für 3.500 Euro reparieren lassen. Klar, dafür hätte es mehrere neue gegeben.

 

[Uli G.]

Für unseren Kater haben wir für Tage Klinikaufenthalt, 4 Tage, (Ultraschall, Zwangsfütterung, Medi, Onkologe, Einschläferung) Euro 1400,-- bezahlt. Dazu noch die Dauermedikation in den letzten 4 Monaten noch zusätzlich Eur`o 600,-- Und ab 2019 nur mehr Spezialfutter pro kleine Dose Euro 3,90.
Das ist schon recht teuer und ich werde mir sicher keine Rassekatze mehr halten. In ein paar Jahren vielleicht ein älteres, ausgesetztes 08/15 Kätzchen aus dem Tierheim.

Die "ausgesetzten" kosten mindestens das gleiche, wie Rassekatzen, letztere sind nur in der Anschaffung teurer.
Ich habe gerade ca. 800€ für Zahnbehandlungen bei unseren beiden Burmesen gezahlt, gefolgt von ca. 300€ für die Bekämpfung eines schweren Infektes bei einem der beiden Schätzchen. Ist halt so (beide einschläfern wäre günstiger gewesen ).
Was den von @GS`ler angeblich fehlenden Wettbewerb angeht:
Der ist doch nach wie vor vorhanden!
Gutes Geld, immer wieder, falls erforderlich, für gute Leistungen, kein gutes Geld, bzw. nur einmalig, für schlechte Leistung. Spricht sich in der Katzenszene extrem schnell rum und trennt die Spreu vom Weizen.
Was aber bei der Preisdiskussion bisher völlig außer Acht gelassen wurde, sind die-sehr teuren!- Errungenschaften der Humanmedizin, die seit Jahren Einzug auch in der Tiermedizin gefunden haben. Schnelle Röntgengeräte (mit minimaler Strahlenbelastung), CT, MRT, Blutuntersuchungsgeräte, die innerhalb weniger Minuten ein Blutbild liefern, usf. Daran sind in der Vergangenheit kleine Praxen gescheitert, weil sie die Kosten nicht stemmen konnten, was zu Konzentration =》Tierkliniken führte.
Zur Umgehung der 50€/Tier (bei z.B. Haltung mehrerer Pferde) gibt es m.W. immer noch Schlupflöcher (die Regelung finden auch nicht alle -Groß--Tierärzte gut).

Uli

 

[R.1300.GS]

Eine Freundin hat ihre Katze, die aus dem Fenster gefallen ist, für 3.500 Euro reparieren lassen. Klar, dafür hätte es mehrere neue gegeben.

Das ist aber ziemlich herzlos so zu denken!

 

[Uli G.]

Eine Freundin hat ihre Katze, die aus dem Fenster gefallen ist, für 3.500 Euro reparieren lassen. Klar, dafür hätte es mehrere neue gegeben.

Das ist aber ziemlich herzlos so zu denken!

Geiz ist geil .
Wird sich bei manchen Tierhaltern schon durchsetzen (bzw.: Hat sich schon lange durchgesetzt, wenn ich an die zur Urlaubszeit ausgesetzten Tiere denke ).

Uli

 

[QVIENNA]

Hast ja Recht. Wir lassen die Politik hier mal besser außen vor. Ich habe meine Meinung und Du Deine.

Ich lasse als Anregung hier, dass Meinung schon mit Ahnung korrelieren sollte, um in einer Diskussion ernstgenommen zu werden.

 

[bswoolf]

Für unseren Kater haben wir für Tage Klinikaufenthalt, 4 Tage, (Ultraschall, Zwangsfütterung, Medi, Onkologe, Einschläferung) Euro 1400,-- bezahlt. Dazu noch die Dauermedikation in den letzten 4 Monaten noch zusätzlich Euro 600,-- Und ab 2019 nur mehr Spezialfutter pro kleine Dose Euro 3,90.
Das ist schon recht teuer und ich werde mir sicher keine Rassekatze mehr halten. In ein paar Jahren vielleicht ein älteres, ausgesetztes 08/15 Kätzchen aus dem Tierheim. Die Teuerung betrifft vor allem die alten Menschen. Und trotzdem, bei jedem TA-Besuch war der Wartesaal voll und Termine rar. Nach dem Motto, die Kühe müssen gemolken werden, solange sie leben.

Äh, eine EKH wir auch nicht billiger behandelt. Am Mittwoch ist Zahn OP angesagt. In der TiHo wegen Narkoserisiko bei herzkrankem Kater. Ich rechne auch mal mit knappen Tausender.
Und die TiHo in Hannover ist noch relativ human mit den Preisen. Herzschalls ist günstiger als bei einigen dubiosen Tierkliniken.
Für das was in unserem Tierheimkater an Tierarztkosten steckt hätten wir uns auch eine kleine Rassekatzenzucht zulegen können.

 

[Christian Achberger]

Warum?
Mal im Ernst -- muss alles was machbar ist gemacht werden?

 

[hydrantenfritz]

Ich werde mich mal ausklinken...die Kurve krieg ich nicht...

 

[Larsi]

Warum?
Mal im Ernst -- muss alles was machbar ist gemacht werden?

Weil es schwierig ist die Grenze zu ziehen und man ja auch nicht als herzlos gelten möchte ...

Das ist aber ziemlich herzlos so zu denken!

 

[Boxertyson]

Mein Boxer Lasse hatte letztes Jahr um die gleiche Zeit eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Er hat innerhalb von 8 Wochen 6 kg abgenommen, und ich ca. 4.000 €, nur für Untersuchungen. Keine OP, keine Narkose, keine Übernachtung beim Tierarzt. Er hat am Anfang mehrere Infusionen mit Kochsalzlösung gebraucht, die erste hat der Tierarzt gemacht, mal eben nur dafür 80 €. Die nächsten sechs haben wir dann zu Hause durchgeführt. Beim Tierarzt haben sie etwas sparsam geguckt, aber meine Frau kann das beruflich. Zu Hause war es für ihn auch nicht so unangenehm. Zum Glück hat er das gut überstanden. Allerdings ist er immer noch etwas mager, nach einem Jahr hat er 3 kg wieder drauf, und das, obwohl er jeden Tag 2. kg Diätfutter bekommt, ist auch nicht ganz billig.

Obwohl ich als selbständiger Versicherungskaufmann vom Vertrieb von Versicherungsprodukten lebe, halte ich von Tierkrankenversicherungen nicht viel. Lasse ist mein vierter Boxer, was die im laufe der Jahrzehnte an Tierarztkosten verursacht haben, ist schon gewaltig. Trotzdem hätte ich für eine Tierkrankenversicherung in den ganzen Jahren mehr bezahlt.

Es ist halt ein emotionales Thema. Ich würde lieber meine Mopeds verkaufen, wenn ich den Tierarzt nicht bezahlen könnte, als meinem geliebten Tier nicht helfen zu lassen. Aber auf der anderen Seite schliessen die Menschen lieber eine Krankenversicherung für das Tier (oder eine total überflüssige Versicherung für das neuste I-Phone) ab, als sich selber vernünftig abzusichern.

Wenn schon eine Krankenversicherung für das Tier, dann auch nur eine reine OP-Versicherung, und das auch nur wenn ich Sorge hätte, die Kosten nicht tragen zu können.

 

[Chiller]

Man muss sich immer die Frage stellen ... ist es anschließend noch ein Hunde-/ Katzenleben, oder befriedige ich mit einer Behandlung nur den eigenen Egoismus, nicht loslassen zu können.

 

[Gast 55530]

In diesem Bericht fiel übrigens die Aussage, dass es Tierärzten verboten ist (von wem wurde nicht gesagt) Behandlungen kostenlos durchzuführen.

Wahrscheinlich gibt es ein Gesetz zur Ausübung der Tierheilkunde.
Bei anderen ärztlichen Berufen steht es so drin.