Mal einen durchziehen

[finepixler]

Hier mal eine aktuelle, nicht repräsentative Umfrage des Spiegel:

Und mal zwei Meinungen:

 

[ex-5]

Und Du glaubst tatsächlich, dass das Cannabis, welches bisher durch kriminelle Dealer vertickt wurde, zuvor auf Inhaltsstoffe, Reinheitsgrad, Mengen etc. in einem Labor geprüft wurden? Nicht Dein Ernst, oder? Und ob die zahlreichen Schnapsberennereien hier bei uns im Kahlgrund ihren Stoff in einem Labor prüfen lassen?

Bitte meinen Beitrag richtig lesen.... Nein, natürlich nicht. Aber jetzt wird es gesetzlich geregelt, muss ergo auch die Möglichkeit geben, dass zu kontrollieren. Denn ein Abweichen von den Regeln aus dem CanG ist nach wie vor verfolgbar.

13 von 16 Bundesländern haben auf eine Anfrage hin, wer denn in Zukunft kontrolliert, mit "wissen wir nicht" reagiert, 3 Bundesländer haben sich gar nicht geäußert.

Wie auch viele andere Dinge, wie z.B. Alkohol, Glücksspiel, Smartphones, soziale Medien, dieses Forum hier, Melatonin Kaudragees von Wick, usw.

Ja, und vielleicht ist genau diese ständige Steigerung von negativen Einflüssen auf die Menschen der Grund für eine eher nicht so positive Entwicklung. Alle Süchte haben eins gemeinsam... Sie wirken sich früher oder später negativ aus. Ich rede nicht von Konsum, ich rede von Sucht.

Aber spätestens wenn durch Süchte Geld eingenommen oder Wählerstimmen generiert werden, setzt der politische Verstand offensichtlich aus.

Drogenprävention fängt bei der Erziehung durch die Eltern an und wird in späteren Jahren in die öffentliche Hand übergeben. Das war schon immer so und wird sich auch bei Cannabis nicht ändern. Wie erfolgreich das in der Praxis ist, sieht man ja z.B. eben beim Alkohol oder Nikotin. Sucht ist immer ein inidividuelles Problem.

Ich weiß nicht genau, wie Du das Thema Familie und Erziehung siehst, generell pflichte ich Dir bei. Es ist aber auch Fakt, dass Eltern immer weniger Zeit für Erziehung und soziale Integrität haben. Und wenn Cannabis sozial durch die Eltern akzeptiert wird, dann geht diese Akzeptanz m.M. nach auch auf die Folgegeneration über. Es entsteht eine Normalität, wie wir sie leider bei Tabak, Alkohol, Gewinnspielen, etc. entwickelt haben.

Bitte mach Dir die Mühe und lese meinen Beitrag mal richtig durch. Ich stelle ja selber die Frage, ob ein Umdenken von Nöten ist. Aber wer meint, dass das jetzige CanG dafür geeignet ist, der ist meiner Meinung nach auf dem Holzweg.

 

[ex-5]

Ein Verbot und strafrechtliche Verfolgung der Konsumenten hat zu einer stetigen Zunahme geführt.

Woraus schließt man das? Steigen die Zahlen der Konsumenten nicht, wenn es legal ist oder werden sie einfach nicht mehr valide erhoben?

Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast

 

[sneaky_p]

Das heißt genau, was da steht. Verbot und strafrechtliche Verfolgung verbessert nichts, sondern macht es nur schlimmer.

 

[Frangenboxer]

Das nicht das gute Zeug glaub mir

Mein Frau ist Tschechin......

 

[Uli G.]

Und ob die zahlreichen Schnapsberennereien hier bei uns im Kahlgrund ihren Stoff in einem Labor prüfen lassen?

Die zahlreichen Schnapsbrennereien werden regelmäßig überprüft (wenn sie eine Brenngenehmigung haben und legal brennen), und glaub mir, die unterschreiten alle den max. zul.n Methanolgehalt in ihren Produkten. Täten sie es nicht, wären sie die Brenngenehmigung schneller los als sie eine Brennblase auf Temperatur bringen könnten (und die Genehmigungen sind vielfach seit Generationen in der Fa.ilie). Im Bodenseewerk haben wir Produkte der örtlichen Brenner regelmäßig geprüft, bevor sich da eingedeckt wurde, und mir ist in Jahrzehnten kein Ausreißer untergekommen.

 

[CSS]

Fakt ist, dass die bisherige Politik in Sachen Cannabis insbesondere im Bereich Jugendschutz und Prävention krachend gescheitert ist. Das belegen die Zahlen der vergangenen Jahre eindeutig.
Ein Verbot und strafrechtliche Verfolgung der Konsumenten hat zu einer stetigen Zunahme geführt. Also Augen zu und weiter so?

Glaube nicht das die strafrechtliche Verfolgung Ursache des vermehrten Konsumes ist.
Was laueft grundsaetzlich verkehrt in einer Gesellschaft in der das Leben fuer eine wachsende Zahl von Buergern erst durch den Konsum von Alkohol und Drogen ertraeglicher zu sein scheint?
Eine grundsaeztliche Frage fuer unsere Wohlstandsgesellschaften.

 

[sneaky_p]

Das hat auch nichts mit unserer Wohlstandsgesellschaft zu tun. Es ist vielleicht für manche Menschen nicht begreiflich, aber Rauschmittel jeglicher Art werden seit Menschengedenken in allen Gesellschaften verwendet. Auch Cannabis war früher schonmal gesellschaftlich akzeptiert. Mein Opa hat das schon als Knaster in seiner Piepe geraucht. Vor hundert Jahren hat kein Hahn danach gekräht.
Eine Gesellschaft ohne Drogen hat es niemals gegeben und es wird sie auch nie geben.

 

[ginfizz]

Mein: Aber 2.000 Drogentote in der BRD zu 74.000 Alkoholtoten

Ich hab lediglich öffentlich zugängliche Zahlen präsentiert. Ich habe nicht bewertet noch für oder gegen was argumentiert.

Eigentlich hätte ich ob der Masse an Alkoholtoten einen Aufschrei, auch hier!, erwartet.
Aber..... Stillschweigen.
Das ist für mich die Kernfrage. Wieso stürzen sich alle auf Cannabis und blenden das weitaus größere Alkoholproblem aus?

Beispielsweise, wie hier von einem bayerischen, christlichen Politiker zu sehen

In was für einer komfortablen Situation befindet sich doch der christliche Politiker wenn er dann von Oben herab, moralisch auf die Bubaz-Kiffer blicken kann.
100m Schutzkreis für Schule und Kindergarten, Spielplatz.
100m, da lacht doch der Alkoholiker und sagt: Ihr lächerlichen Bubatz-Jünger, ihr müsst leider draußen bleiben.

Die geschätzte Droge Alkohol, da wacht die Gesellschaft mit einem Argusauge darüber, dass diese Droge nicht auf die Stufe der Bubatz-Kiffer absinkt.

Aber real? Droge ist Droge. Da kann sich ein Christ noch so winden wie er will!

Und Zynisch, da könnt sich der Alkoholiker auch beschweren wieso man sich jetzt so um die Bubatz-Kiffer kümmert und das gesellschaftlich weitaus größer Drogen-Problem völlig ausblendet.

Merke!
Alkohol = Gute Droge
Bubatz = schlechte Droge

 

[ex-5]

Das heißt genau, was da steht. Verbot und strafrechtliche Verfolgung verbessert nichts, sondern macht es nur schlimmer.

Wenn man dieser Argumentation folgt, müsste man da nicht alle Betäubungsmittel frei geben?

 

[gstrecker]

Wenn man dieser Argumentation folgt, müsste man da nicht alle Betäubungsmittel frei geben?

Nö, Aspirin ist ja auch freverkäuflich in der Apo, oxycodon unterliegt halt dem BTM Vorschriften.

 

[ex-5]

Nö, Aspirin ist ja auch freverkäuflich in der Apo, oxycodon unterliegt halt dem BTM Vorschriften.

Ich rede nicht von Medikamenten, ich meine Amphetamine, Heroin, Kokain, MDMA, Crystal, etc. als Betäubungsmittel.

 

[sneaky_p]

Die Frage ist berechtigt und wird auch diskutiert. Es gibt Länder, in denen man es so macht. Die ersten Erfahrungen sind überwiegend positiv.

 

[Thomas211]

Die Frage ist berechtigt und wird auch diskutiert. Es gibt Länder, in denen man es so macht. Die ersten Erfahrungen sind überwiegend positiv.

Welches Land hat alles freigegeben? Und welche positiven Erfahrungen?

 

[sneaky_p]

Ich finde es erstaunlich, wie meinungsfest manche unterwegs sind, ohne sich anscheinend mal die Mühe gemacht zu haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Die Drogenpolitik war lange genug geleitet von Stursinn. Es ist Zeit für etwas mehr Rationalität und Vernunft.

 

[Thomas211]

Die Frage ist berechtigt und wird auch diskutiert. Es gibt Länder, in denen man es so macht. Die ersten Erfahrungen sind überwiegend positiv.

Ich finde es erstaunlich, wie meinungsfest manche unterwegs sind, ohne sich anscheinend mal die Mühe gemacht zu haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Die Drogenpolitik war lange genug geleitet von Stursinn. Es ist Zeit für etwas mehr Rationalität und Vernunft.

Ich warte auf ne Antwort? Welches Land?

 

[ex-5]

@sneaky_p :

Ob Du es glaubst oder nicht, aber ich sitze da seit Jahren ziemlich nahe dran und sehe auch die Auswirkungen. Auch im eigenen Umfeld.

Und nochmals... Es gibt Dinge zu überdenken, da bin ich ja bei Dir. Aber muss man nicht in kleinen Schritten vorangehen, um sich selber die Chance auf Korrekturen einzuräumen?

 

[sneaky_p]

Ich warte auf ne Antwort? Welches Land?

google.de

 

[Thomas211]

google.de

Komm du hast vorgelegt mit Freigabe von Drogen und positiven Erfahrungen. Also erzähl doch mal genauer.

 

[Macom]

Immerhin gibts jetzt mal ne einheitliche Regelung diesbezüglich in Deutschland.

Ich führe mal als Beispiel für vorher einen 18-jährigen an, der bei einer Kontrolle (nicht bekifft) mit einem Gramm Gras aufgegriffen wird (egal ob im Auto oder zu Fuß).
Berlin: wird eingezogen und das wars
Bayern: Einleitung eines Strafverfahrens das i. d. R. auch vor Gericht endet, Mitteilung an die Führerscheinstelle, Anordnung einer MPU und Einzug des Führerscheins