Mobilität kostet. Budget aufstellen, dann mögliche Kandidaten in eine Matrix und eine Bewertung machen. Die heutigen Autos sind vielleicht besser, als mancher und auch ich glaube! Wertanlage ala Ferrari California ist unwahrscheinlich mit heutigen Autos. Wobei lieber ein Auto als Briefmarkensammeln, das Auto kann man immerhin fahren oder sich reinsetzen und Musik hören :-)
Es sind schon große Audi/BMW kaputt gegangen (wirtschaftliche Totalschäden ausserhalb der Garantie) bei überschaubaren Laufleistungen , von denen das niemand erwartet hatte. Das waren keine Mini-Motoren, dennoch gab es ZR / Steuerkettendramen, Kurbelwellen-Lager an VW-Busmotoren hatten Stress mit lockeren Schrauben, etc. etc. etc.
Pauschal also nicht zu beantworten, ob downsized besser oder schlechter ist.
Fortschritt bringt einen m.E. nach schon weiter. Mit einem "robusten Golf I oder II" will doch keiner wirklich fahren und glauben, dass das besser wäre? Kein Hubraum, keine Aufladung, keine Leistung, überschaubares Gewicht, damit als Paket in Ordnung. Komfort? Ja, es zieht nicht wie am Bahnhof und die Heizung funktioniert, aber sonst?
Es gibt vermutlich kein perfektes Auto. Das "Langzeitauto" zu finden ist wie die Suche nach dem heiligen Gral. "Es fährt mehrere 100tkm"- Auto" war früher ein Taxi, die waren aber auch selten kalt.
Ich würde vieles nicht kaufen, was heute mit Wasserölen und downsizing im Verbrauch optimiert wurde. ich würde aber auch keinen T5 mit dem "tollen Motor" oder einen 123/124er Benz haben wollen und sicher gibt es noch 1000 andere Autos von 1990-heute, die einen Reiz haben aber nur wenige, die no-brainer sind.
Früher kauften manche Autos, fuhren diese bis sie auseinander gefallen sind. Es war die günstigste Art?
Das geht auch mit aktuellen Benziner/Dieseln eine solche Herangehensweise, aber die vielen km sind nicht sicher, dabei kosten die Autos mehr. Ein Abo mit Risiko beim Vermieter entspannt, günstig ist das nicht. Bleibt die Kutsche liegen: das finanzielle Problem des Vermieters.
Wer viel fährt, der sollte eher was elektrisches nehmen mit wenigen Steuergeräten und OTA Updates. Der Tesla spart vielleicht kein Geld, aber Ärger schon, da weniger komplexe Konstruktion?
Bessere Materialien, Fertigungspräzision hilft bei Verbrennern . Ewig haltbar ist schwierig, ganz viel früher gab es Korrosionsprobleme, bei 100tkm waren viele Motoren am Ende. Jetzt muss man in Erwägung ziehen, ob die Teilkasko den Schaden am Glas-Cockpit/Instrumenten als "Glas-Schaden" bezahlen wird. Ich mag kein Glascockpit nebst Aus/Einbau bezahlen wollen, so es das überhaupt später noch als E-Teil gibt.
Es gab auch eine Zeit, da haben die Hersteller versucht, so gute Autos wie irgend möglich zu bauen und manchen ist das ganz gut gelungen. Anderen eher nicht.
Subjektiv, meine Auffassung mit meinen Vintage-Autos:
- der Tritec Kompressormotor in meinem JCW-Cooper hält besser als die Direkteinspritzer/Turbos, obwohl er 211PS aus 1,6l Hubraum zieht. Der braucht mehr Benzin, dafür kein Stress mit der Steuerkette, hat kein AGR, keine Direkteinspritzung, HD-Pumpe. Für Vielfahrer /Ganzjahresfahrer dennoch ungeeignet, ein Sommerauto, da Cabrio. Der geschlossene Wagen hat Stress mit eindringendem Wasser, obwohl der Wagen aus England kommt.
- der 1.6 Direkteinspritzer in meinem A2 hat einen 110PS-Graugussblock, braucht bei aktuell 230tkm immer noch kein nennenswertes Öl im Jahresintervall. Das Auto ist nix für jeden, die Werkstatt hält den Golf-IV Motor in der Variante des A2 für eine "Mondfähre". Wer aber weiss, was er tut, der hat einen Minivan, der Raum bietet und keinen Platz braucht, kaum Kosten produziert. Auf der Langstrecke trotzdem kein ideales Auto. Ein Stadtwagen / Mittelstrecke. Neu würde ich den nicht kaufen, da gibt es doch besseres.
- der 2.6l V6 in meinem Audi C4 wurde für 500tkm konstruiert, der Wagen für 30 Jahre. 2 Steuergeräte, 1x ABS, 1x Motorsteuerung, da geht wenig kaputt.
Der Wagen ist so bequem und leise, da gehen auch lange Fahrten. Ist aber eben kein Auto mit heute angesagtem Verbrauch, damit für Pizza-Flitzer ungeeignet.
Ein Citroen SM (seine Majestät oder SadoMaso) braucht alle 15tkm einen Getriebeölwechsel, ist insgesamt mal ein "Supercar" gewesen. Meine Meinung ist: Das Auto treibt selbst den ambitionierten Schrauber zum Psychologen. Dicke Brieftasche sollte der Besitzer haben und leidensfähig sollte er sein.
Der Wagen ist schlechter als jeder aktuelle down-sized Wagen, allerdings auch in den 60ern konstruiert. Batterie hinter dem Vorderrad, also sicher nicht "herausragend clever konstruiert" , vieles war aber fortschrittlich. So einen Wagen würde ich nicht geschenkt haben wollen, Maserati-Motor hin oder her. Hab keine Zeit für sowas, dann schon eher Pullmann600 mit hydraulischer Verstellung der Rücksitzbank, hydraulischen Fensterhebern, der ist einfacher in Betrieb zu halten.
Zwei glückliche Momente im Leben eines Oldtimerfan: Kauf, Verkauf