Für mich ist das eine sehr vernünftige Erklärung zu dem Lufteintritt.
Nur in einem Punkt bin ich nicht einverstanden:
"Wenn BMW das schafft, dass man damit zwischen den Service-Intervallen keine Probleme mehr hat, ist aus BMW-Sicht alles erledigt. Die Bremse ist schließlich auch weicher immer noch voll funktionsfähig, "
1) Das Serviceintervall sollte kein Maßstab für das Verhindern des Lufteintags ins Bremssystem sein. Nicht jeder macht den Service nach Intervallplan. In den Fällen müsste zwischendurch doch wieder entlüftet werden.
2) Die Bremse bremst zwar noch, wenn Luft im System ist. Sie funktioniert, aber sie ist nicht "voll funktionsfähig".
Der Druckpunkt ist weicher und tiefer. Am Fußbremshebel ist das sehr deutlich zu spüren, am Handbremshebel ist das in abgeschwächter Form aber auch so. Die Integralbremse kann den Druck am Hinterrad durch den Lufteintrag nicht so schnell aufbauen wie vorgesehen. Nach dem Entlüften merkt man erst wieder, wie gut die Bremse bei Betätigung der Hebel reagiert.
Jetzt wird es wohl schwierig. Wäre das Thema Luft in der Bremse ein Mangel, der Leben gefährdet, dann hätte das KBA sicherlich reagieren müssen. Formal ist der Fahrzeugführer für die Prüfung verantwortlich, ob das Fahrzeug in einem fahrtüchtigen Zustand ist. Auch bei Ausfall des ABS wäre das Fahrzeug fahrtüchtig. Dass die Bremse weicher ist, sollte man merken. Wenn man dann mit der Hinterradbremse nicht mehr ausreichend bremsen kann, ist man in der Pficht, nicht mehr zu fahren oder das Tempo einzudrosseln. BMW hat Serviceintervalle vorgeschrieben, bei deren Beachtung (1mal jährlich oder alle 10.000 km) im Regelfall davon auszugehen ist, dass alles technisch bis zum nächsten Serviceintervall in Ordnung ist, eine Garantie ist das aber keine. Wenn z. B. Bremsbeläge aufgrund mehrere Renstreckeneinsätze vorher fällig werden, ist BMW nicht mehr verantwortlich. Wer sich nicht an die vorgeschriebenen Service-Intervalle halten möchte, trägt damit das Risiko selbst. Grundsätzlich kann eine Bremse immer weich werden, bei meinen alten Moppeds war das auch immer wieder der Fall, mit Stahlfelx konnte das geändert werden. Wenn man eine Undichtigkeit hat, dann ist irgendwann der Ausgleichbehälter leer, die Bremsleitung wird dann Luft sehen. Voll funktionsfähig trifft es vielleicht schon. Wenn du dich bei weichem Druckpunkt voll auf die Bremse stellst, und das ABS immer noch anspricht, ist die Bremswirkung doch ausreichend, die Funktionsfähigkeit "Bremsen" gegeben. Wenn das nicht mehr funktioniert, dann hätten wir ein Problem, auf welches der Fahrzeugführer reagieren muss. Ich glaube kaum, dass BMW eine Zusage erteilt hat, wie sich die Bremskraft zwischen Vorder- und Hinterrad bei Betätigen des Handhebels aufteilt. Da dürfte auch nicht stehen, dass man nur diesen verwenden darf. Man mag zwar die Erwartung hegen, das das nicht sein dürfte, aber BMW hat zunächst einmal aus Unternehmersicht vorausichtlich ab demnächst mit dem Software-Update alles getan, dass die Bremse im vorgeschriebenen Serviceintervall nicht mehr so viel weicher wird, dass sich jemand beschweren kann. Die Erwartung, sie hätten etwas tun müssen, dass es auch z. B. 30.000 km hält, dürfte keine juristische Grundlage haben.
Nur meine Sicht der Dinge (ich arbeite nicht in der Fahrzeugbranche).
Gruß
Klaus