Nun ja der ADAC mag ja in Verruf gekommen sein, aber es gibt auch andere Institutionen: 2/3 aller "liegenbleiben" "kann nicht mehr weiter" beruhen eben auf elektronischen Problemen. Das ist beim PKW genauso wie beim Motorrad.
Das halte ich für ein Gerücht.
Laut aktueller ADAC-Pannenstatistik ist für 39 Prozent aller "Liegenbleiben"-Pannen eine tote Batterie verantwortlich, das ist die größte einzelne Pannenursache. Darauf folgen mit 13,9% "allgemeine Pannen", also Schäden an Karosserie, Fahrwerk, Lenkung und Bremsen. Richtig elektronisch sind 13,5% aller Pannen, bei denen die Motorelektronik betroffen ist. Diese Schäden, so sagt der ADAC, werden häufig durch Marderbisse verursacht. Generator, Anlasser, Beleuchtung, Verkabelung sind nur zu 10,9 Prozent beteiligt.
Hier die gesamte Aufstellung:
Zu der Grafik sind ein paar Sachen zu sagen: Kaputte Batterien gibt es bei allen Motorrädern, da hatte schon die 1100 eine unrühmliche Historie. Und ein Einspritz-Mopped mit über 1000 Kubik und ohne Batterie ist in der Regel ein Fall für die Pannenhilfe. Elektronikausfälle durch Marderbisse kommen bei Motorrädern eher selten vor. Und überhaupt hat der ADAC die Pannenursachen für Motorräder gar nicht erhoben. Sie sind sicherlich prozentual nicht die gleichen. Bei Pkw sind Reifenschäden nur zu 6,2 Prozent am Pannengeschehen beteiligt. ich nehme an, das liegt daran, dass Autoreifen mehr aushalten als Motorradreifen, vor allem aber daran, dass die meisten Autofahrer ein Reserverad dabeihaben;-)
Als ich den ADAC mit meiner R1100GS das letzte Mal brauchte, hatte sich die Kupplung verabschiedet. Der ADAC-Mann stellte das Spiel am Kupplungszug neu ein und sagte mir hinterher: "Sehen Sie, hier oben müssen Sie 7 Millimeter Spiel haben, da unten 12 Millimeter." Ich schaute ihn ganz perplex an und sagte: "Haben Sie die Werte auf der Herfahrt in ihrem Bordcomputer recherchiert oder haben Sie etwa sowas alles im Kopf?" Da hat er gelacht und gsagt: "Nein, aber ich habe genau so eine bei mir daheim in der Garage."