Ich habe beruflich gelegentlich mit der Frage zu tun, ob und wie Menschen neue Technologie ablehnen bzw. annehmen. Und ich nehme da oft was wahr, was ich nicht ganz nachvollziehen kann: So eine „Ganz oder gar nicht“-Haltung. Mal ein ganz simples Beispiel: Ich hatte mal ne Freundin, die war total sportlich. Mit der konnte man stundenlang durch die Straßen spazieren, machte ihr gar nichts aus. Aber wehe wenn sie Auto fuhr: Lieber fuhr sie zehnmal um den Block, als eine Parklücke zu akzeptieren, die weiter als 50 Meter von ihrem Ziel entfernt war. Warum kann jemand, der viel und gern läuft, es nicht akzeptieren, wenn er trotz Auto mal laufen muss?
Mit manchen Motorrad-Reizthemen ist es ähnlich: Ein Navi muss immer absolut perfekt funktionieren, sonst ist es der größte Mist. Mir geht es da etwas anders: Mein Navi macht manchmal Unsinn, aber in 95 Prozent aller Fälle macht es das, was es soll. Und wenn dort vor mir auf der Straße ein Kreisel ist statt der Kreuzung, die das Navi anzeigt? Ja und? Ich hab‘ ja Augen im Kopf.
Mit dem Keyless Go ist das auch so. Es kristallisiert sich heraus, dass es sinnvoll ist, den Transponder bei Nichtgebrauch zu deaktivieren, vermutlich durch einen Schalter. Was ist dagegen zu wissen? Kaum jemand steigt doch komplett unvorbereitet auf seinen Bock, man muss Klamotten anziehen und Gerödel verstauen. Dabei kann man ja auch mal gucken, ob man seinen Moppedschlüssel dabei hat, und ihn bei der Gelegenheit anschalten.
Wobei ich die Lösung mit dem Bewegungssensor eleganter fände. Oder beides.
Viele Grüße vom Sampleman