Außerdem halte ich es für verfassungsrechtlich bedenklich, wenn man die Motorradfahrer am Wochenende ausschließt und ihnen auch gleich noch die Erlaubnis entzieht sich dort an den Parkplätzen aufzuhalten.
Die Sperrung ist wirklich grenzwertig, vor allem vor dem Hintergrund, dass es erstens nur eine Alternativroute gibt und dass man zweitens einfach mal 50 km Umweg fahren soll. Das finde ich nicht in Ordnung, und vielleicht braucht es mal einen motorradfahrenden, mediengeilen Verwaltungsjuristen, der diese schikanöse Vorschrift einfach mal von einem Gericht kassieren lässt.
Aber an anderer Stelle ist Besserung in Sicht. Das Motorrad-Parkverbot an der Applauskurve ist offenbar wieder aufgehoben worden, zumindest steht da kein entsprechendes Schild mehr. Das war vor drei Jahren noch anders. Damals kam ich mit meiner TDM aus Richtung Innsbruck und sah in der Applauskurve drei Motorradfahrer in Dainese-Einteilern stehen, aber ohne Moppeds. Also fuhr ich auf den Parkplatz, um eine Pause zu machen. Die drei sagten mir, mein Motorrad dürfe hier nicht stehen, das könne Ärger geben. Sie hätten ihre Maschinen ein paar Meter weiter unten in irgendeiner Ecke am Straßenrand stehen. Kaum hatte ich meinen Helm runter und die Handschuhe aus, kam ein Polizei-Bulli an, und die Exekutiv-Fachkraft darin wies mich darauf hin, dass ich hier nicht stehen dürfe. Er wies mich weiterhin darauf hin, dass ich beim Wegfahren auf die durchgezogene Linie achten müsse, was bedeutete, dass ich nicht in Richtung München fahren konnte, sondern in Richtung Innsbruck fahren musste. Ich sah ihn entgeistert an, merkte, dass das sein Ernst war und fragte ihn, ob er mir nicht das Überfahren der Linie gestatten könne. Das hat er verneint. Die drei Kollegen in den Papageienstramplern haben mir dann geraten, dass die Linie in etwa einem Kilometer an einer Stelle unterbrochen sei, da könne ich wenden.
Also, solche Aktionen steigern ganz enorm das Vertrauen eines Steuerzahlers in die von ihm finanzierte Exekutive...
Aber wie gesagt: Ist drei Jahre her. Dann ist mir noch was aufgefallen: Wenn man über Garmisch fahren will, kommt man auf der B2 bei Eschenlohe durch zwei kurze, direkt hintereinander liegende Tunnel. Diese Tunnel waren früher für Motorräder gesperrt. Angeblich hatte mal ein Motorradfahrer den Freistaat verklagt, nachdem er im Tunnel auf die Fresse gefallen war, weil der Asphalt so glitschig war. Danach hatte man, anstatt den Schaden ander Straße zu beheben, die Straße einfach für Motorradfahrer gesperrt. Diese Sperre habe ich am Osterwochenende auch nicht mehr gesehen. Es wird nur noch vor rutschiger Fahrbahn gewarnt.
Ehrlich gesagt wundert es mich manchmal schon etwas, dass der größte Motorradhersteller Deutschlands sein Heimat-Bundesland lobbymäßig nicht besser im Griff hat.
Sampleman