Da hast mich aber gründlich mißverstanden und diese Umfrage auch.
Nicht die Intoleranz soll gerechtfertigt werden, diese Umfrage zeigt, dass wir Deutsche tendenziell viel toleranter sind als wir selber glauben und auch toleranter als die, denen wir unsere Toleranz darbieten.
Wie ich schon sagte: ein "bisschen tolerant" geht nicht. Also auch nicht mehr oder weniger tolerant. Was hat die Frage, ob ein Türke in der Türkei tolerant ist damit zu tun, wie tolerant ICH (oder jeder andere) ist? Oder, was haben 28% intolerante deutsche damit zu tun
Hier wird ja schon eine Verallgemeinerung versucht, oder eine Rechtfertigung, nach dem Motto "ein bisschen Intoleranz hier ist OK, weil insgesamt sind wir ja "relativ tolerant"" - oder nicht?
Das die Deutsche Bevölkerung im Schnitt schon weit gekommen ist auf dem Weg der liberalen Betrachtung der Mitmenschen im In- und Ausland ist ja absolut richtig, und das ist auch toll. Aber wie gesagt: ein bisschen (in)tolerant geht nicht. Entweder ganz oder gar nicht. Wie Schwanger, halt
Nichts, beide versuchen in ihrer Heimat ihre kulturelle Eigenständigkeit und Identität bewahren, das ist doch nicht schlimm, sondern normal.
Hm, frag' mal die ganzen Türken in Deutschland, was ihre "Heimat" ist...
Was Heimat überhaupt ist. Wie gesagt, alles südlich des Harzes ist für mich gelebter Wahnsinn.
Ich kenne keine "deutsche" Kultur, keine "westliche Heimat". Ich kenne Dagebüll, ich kenne den Blick aus meinen Fenster, wo ich heute schon weiss wer Sonntag zum Essen kommt. Schon 200km südlich ist alles ganz anders, und das ist auch toll so.
Aber diese angebliche "Identifikation mit Kultur" ist nicht statisch, sondern veränderlich, auch das ist gut. Die Landschaft bleibt, die Menschen verändern sich. Für mich definiert sich Heimat aus den klimatischen und geografischen Bedingungen. Bei ständigem Nebel ist es doch kein Wunder, wenn ein zweistündiger Frühshoppen mit einem Wortschatz von 3 Worten ("Moin", "jou", "Proust") auskommt.
Und wenn dann eine ein Minarett aufstellt, ja meinetwegen.
Was ich hingegen nicht toleriere, ist Intoleranz. Und das ist dann auch das eigentliche Problem, wenn bspw. Frauenrechte mit Füßen getreten werden. Und SOLCHE Sachen muss man dann auch wieder diskutieren und kritisieren dürfen!
Aber selbst die kath. Kirche ist doch im höchsten Maße Frauenfeindlich (und Männerfeindlich)...