Danke Eckart.
Das mit der Schieblehre war schon knifflig, weil die Scheibe am Rand noch einen dünnen Streifen ausweist, wo sie nicht abgenutzt, d.h. die vollen 5 mm hat. Ich habe die Schieblehre mehrfach verschieden angesetzt, um den dickeren Rand zu umgehen, da meine Lehre im Inneren eine Ausspahrung hat, konnte ich ziemlich genau messen, das dünnste Maß, das ich ermittelt habe ist 4,7mm.
Deine Erklärungen mit der ungleichmäßigen Verteilung der Bremskraft kann ich nachvollziehen, und sie mögen zu einem gewissen Teil bei mir auch zutreffen. Was aber m.M.n. nicht "normal" ist, ist die Tatsache, dass die Bremse nach drei bis fünf starken Bremsungen diese hohen Temperaturen erreicht. Habe auch einen laienhaften Test hierzu durchgeführt:
Sehr lange Bergabgerade hier bei uns in Wilhelmshöhe. Zweimal runter gefahren mit absolut kalten Bremsen. Beim erstenmal 5 starke Bremsungen aus Tempo 70 bis fast 0 nur Vorderbremse. Ergebnis: Vordere Bremse und Scheibe werden lauhwarm.
Wieder hochgefahren, unter selben Bedingungen 5 mal nur hinten gebremst. Ergebnis: Scheibe knallheiß, Sattel sehr warm!
Mir scheint, die Scheibe wird überdurchschnittlich schnell heiß und kann irgendwie die Wärme nicht so schnell ableiten. Durch die Riefenbildung haben wir (unter dem Miskroskop betrachtet) so etwas ähnliches wie eine Berg-und-Tal-Landschaft im Profil der Scheibe. Wenn jetzt die Beläge beim Bremsen anliegen, schleifen sie hauptsächlich auf den "Bergspitzen", also liegen an weniger Material an, wie bei einer glatten Scheibe. Da ich aber bis zum Stillstand bremse, benötige ich mehr Kraft, d.h. die Scheibe wird stärker "gedrückt" und wird somit schnell heiß.
Soweit meine sehr laienhafte Theorie! Wenn ich eine neue Scheibe zum Testen hätte, könnte ich überprüfen ob meine Theorie zutrifft, hab ich aber leider nicht.