Hi
Die TÜV Nord AG ist die Mutter der Gmbh und möchte natürlich ein profitables Tochterunternehmen. Gewinn ist der Sinn einer jeden privatwirtschaftlichen Unternehmung. Wäre nicht Gewinn das Streben wäre es, schon aus steuerlichen Gründen, irgendwas "Gemeinnütziges".
Aus Gewinnstreben gleich abzuleiten "um jeden Preis" ist etwas verwegen und wäre auch kurzfristig gedacht. Hier kommt die Aufsichtspflicht des Staates in's Spiel. Leider meist erst auf deutlichen Anstoss von z.B. Medien. Die Prüforganisationen prüfen ja nicht weil sie lustig sind, sondern weil sie dazu einen "Auftrag von oben" haben und mehr oder weniger nur Erfüllungsgehilfen sind.
Martin trifft da schon einige Aussagen
>>Natürlich Gewinnorientiert, aber mit Anspruch auf Qualität. << So ist zumindest der Auftrag "von oben"
>>Übrigens sind die Preise für HU und AU geregelt (nicht vom TÜV).<< Stimmt, aber stark von seiner Lobby beeinflusst
>>Übrigens auch die Prüfumfänge (auch nicht vom TÜV).<< Stimmt auch, aber ebenfalls stark von der Lobby beeinflusst.
Insgesamt darf sich eine Prüfstelle vielleicht über zu wenig Kundschaft beklagen weil noch "20" andere Wettbewerber in der Nähe sind. Aber die Einnahmen stehen auch dann in guter Relation zum Aufwand wenn man die technische Einrichtung mitkalkuliert.
Ist ein Bremsprüfstand blockiert weil auf der dahinterliegenden Grube eine Rostschüssel zerpflückt wird, so ist dessen Nutzungsgrad einfach schlecht. Leistet man sich pro Grube einen Bremsenprüfstand, so muss dieser bezahlt werden obwohl seine Nutzung jämmerlich ist. Dann wird über den Aufwand und die Kosten gejammert und die Prüfgebühren steigen. Wettbewerb verbessert den Service aber man muss eben auch die Kosten im Auge haben.
Kurz: Es gäbe Verbesserungspotential.
>>Wer wider besseren Wissens ein nicht regelkonformes Fahrzeug in Betrieb nimmt, macht sich selbst Haftbar, nicht den TÜVie. Die Haftung für Betrieb liegt in Deutschland beim Betreiber.<<
Diese Aussage ist erst mal OK.
Übertrieben könnte man sagen: Fährt der geneigte Bastler mit kreissägeblattartigen Winterrädern zur HU, bekommt sein Pickerl und rüstet dann auf seine Sommerräder um die in den Radkästen streifen, kann er natürlich sagen "was denn, ich war doch gestern bei der HU!" >> wider besseres Wissen.
Wenn jedoch Mutti mit ihrem fahrbaren Kindergarten mit Einkaufsnebenfunktion die HU so gerade noch geschafft hat weil der Prüfer "ein Auge zudrückte", sich dann aber nach 5 km der malade Lenkhebel verabschiedet und Mutti ungelenkt über die Kreuzung schlittert, dann wird der Prüfer vielleicht versuchen mit "grad war es noch OK" zu argumentieren. Leider gibt es depperte Richter . . .
Das Gegenteil ist dann, wenn jemand wegen abgenutzter Pedalauflagen (der Gummi auf dem Bremspedal) oder einem defekten Standlichtbirnchen noch mal antanzen darf. Das ist kein Witz!
Offen ist für mich die Schuldfrage z.B. bei den PIP Brustimplataten (was der TÜV alles prüft :-)?). Nirgendwo habe ich gelesen wie der Prüfumfang lautete. War da eine zerstörende Werkstoffprüfung mit Untersuchung der Füllung vorgesehen? Waren bereits die Prüfmuster mit "Badezimmersilikon" gefüllt? Falls "nein", war die Produktionsüberwachung Teil des Prüfauftrages?
Nachdem ich nichts weiss werfe ich da auch keinen Stein und auch die Medien sollten sich das verkneifen oder sich (und andere) umfassend informieren.
gerd