Nun mal aus Frauensicht:
Hatte am 25.05. ein Frauentraining gebucht - da es hier nur eine Gruppe gibt war also alles an Wissen und Unwissen auf einem Haufen.
Wir haben das ganze Thema sicherlich langsamer angegangen als die Männer. Bei uns war erstmal ein bissl Theorie und dann jede Menge kleine Übungen auf einem kleinen Platz. Anfangs dachte ich "na super, das ist mir dann doch ein bissl wenig". Aber nach und nach durften wir das geübte im Gelände probieren. Und gerade das Thema "Maschine liegt, wie krieg ich die wieder hoch" war für uns Frauen nicht ganz einfach.
Ich hab nicht geschmissen und bin heute noch Stolz wie Oskar.
War sehr froh "mein" Motorrad als Leihmoped zu haben, konnte ich doch sehen, das die Stürze meist nur ein paar Kratzer an der schönen 700er verursachen und nicht gleich den gefürchteten Totalschaden
. Alle Übungen auf dem Motorrad zu machen, das man normalerweise fährt, ist für einen Anfänger sicher die richtige Entscheidung. Dass natürlich Lenker + Hebel anders sind als bei meiner Maschine war gewöhnungsbedüftig, hat die Steherei aber um einiges vereinfacht.
Hatte mir aufgrund der gemeldeten Temperaturen einen Crosshelm sowie eine Protektorenweste mit Fahrerhemd von Bekannten geliehen. Kam mir Anfangs vor wie ein Volldepp. Große tolle Ausrüstung und nix dahinter. Aber ich war sowas von froh. Der Schweiß lief irgendwann in Strömen (wer steht schon normalerweise stundenlang auf den Rasten) und dank des Trainings hatte ich eh schnell vergessen wie ich aussehe.
Eine in unserer Gruppe hat nach der Mittagspause aufgehört. Ihr war es zu viel. Sie fährt aber normalerweise auch nen Chopper und war Ü60 - da fand ich es toll, dass sie sich eingestanden hat, dass es zu viel wird.
Gerade im Gelände war dann toll zu sehen wie man die Übungen umsetzen kann. Den steilen Hang nur mit der Motorbremse runter hätte ich mich vorher z.B. nicht getraut. Oder die Kuschelwiese. Wir waren reihenweise aus der Spur, aber alle haben sich wieder einbekommen.
Richtig cool war dann die Abschlußrunde rund um das Gelände. Ca 30 Minuten auf Wald-/Wiesen-/Kieswegen und etwas Straße. Sobald der Teer weg war ging es im Stehen weiter und allen war der Spaß richtig anzusehen.
FAZIT: Mir persönlich hat es sehr viel gebracht. Gleich der erste Kiesweg daheim gehörte mir. Im stehen und im 3. Gang - das war vorher unvorstellbar. Da waren 30 km/h schon flott
. Klar wäre es besser, wenn ich jetzt mehr Gelegenheit hätte zu üben. Aber grundsätzlich hat es die Angst vor Kies und Schotter in Respekt verwandelt. Und auch wenn etwas Kies auf der Straße liegt bekomme ich nicht gleich Herzrasen, sondern lass halt rollen. ABER ich bin mir immer bewußt, dass ich Stollenreifen und weniger Druck drauf hatte und es deshalb bei meiner Maschine trotzdem nochmal anders ist.
Ich kann jeder Frau die ein bissl Interesse an Kieswegen etc hat nur empfehlen sowas mal mitzumachen. Es zeigt Frau erstmal was grundsätzlich möglich ist.