Handarbeit....was zum schmunzeln!

Diskutiere Handarbeit....was zum schmunzeln! im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Das war vor einiger Zeit schon so, deswegen gibt es immer mehr Bäckerei-Ketten. Durch die aktuelle Krise wird der Trend halt nur noch verstärkt...
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kuhtreter

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Zum Bäcker und Handwerker zurück:
Wenn ein Konsument künftig Qualität will, muss er tiefer in die Tasche greifen.
Tun das immer weniger Menschen, stirbt die Manufaktur.
Das war vor einiger Zeit schon so, deswegen gibt es immer mehr Bäckerei-Ketten. Durch die aktuelle Krise wird der Trend halt nur noch verstärkt.
Geiz ist Geil war freiwillig, jetzt wirds für manche zur Pflicht. Leider.
 
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die Kleinen werden untergehen - oder massiv unterstützt - sonst wird dat nix
 
hydrantenfritz

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Genau so.... ☺

In den Läden vom Oppa hing ein Schild
Ja ich kenne diesen Spruch auch...
Den sollten sich aber Unternehmer auch merken..!

PS: Es ist auch in der Schweiz sehr hart nur mit der AHV zu überleben...da hat es keinen Freiraum sich über sogenannte "Qualität" zu unterhalten...da nimmt der Begriff "Preiswert" einen völlig neue Dimension an...
 
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Uli G.

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Sollte das auf mich gemünzt sein, muss ich richtigstellen:

Ich stelle mir die Frage, was mache ich, wenn Tobias, unser Bäckermeister, den wir alle im Ort sehr schätzen, der auch Chef der FFW ist, seinen Laden schließen oder auch nur Leute entlassen muss. Und das steht ihm bevor.

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Er wird Leute entlassen müssen. Das sind wiederum Leute aus unserem Dorf, die wir alle kennen. Bei uns gibts noch sowas wie eine Solidargemeinschaft, wir zahlen die 8 Euro für das Brot, damit der Bäcker, der im letzten Jahr sechsstellig in seinen Laden investiert hat, überlebt. Denn von ihm hängt auch das Dorf ab, vor allem die alten Leute, die kein Auto haben, um zum "Einmal hin alles drin" zu fahren.

Zu meiner Backerei, damit mir nicht was unterstellt wird, das überhaupt nicht stimmt:

Wir haben uns vor Jahren bei Ramster in der Pfalz einen Holzbackofen für die Terrasse gekauft.
Das ist ein gusseisernes Teil, unten der Feuerraum, oben der Backraum, mit Schamott und einem Schamottgewölbe ausgekleidet, das man verschieben kann um mehr oder weniger Rauch auf das Back- oder Gargut zu bringen. Die Herstellung eines solchen Ofens ist absolute Handwerkskunst, die nur Wenige beherrschen und für die ich gerne ein ordentliches Sümmchen anlege.

Mit Geiz ist geil hat das mal gar nichts zu tun, sondern mit Traditionen. Daneben steht auch eine mit Holz/Holzkohle zu befeuernde, traditionelle Gulaschkanone, die freut sich schon auf den elektrischen blackout.

Ein paarmal im Jahr laden wir Familie, Freunde und Bekannte ein, bevorzugt jetzt im Herbst.
Dann wird ein Feuerchen in dem Ofen gemacht, tags zuvor habe ich einen Hefeteig vorbereitet, meine Frau schneidet Zwiebeln, Paprika, Schinken, Speck, Champignons, Peperoni, macht eine Tomatensauce und eine Sauerrahm-Schmand Mischung.

Ich rolle die Teigfladen hauchdünn aus, jeder Gast kann sich das nach Wunsch belegen, ob als Flammkuchen oder Pizza, dann schieße ich das in den Backraum und nach 5 Minuten kommt ein knusprig-duftender Fladen heraus, die werden so lange ge- und verteilt, bis alle pappsatt sind.

Dazu gibt's Traubenmost, von unseren eigenen Reben, Kräuter, Tomaten und Salat aus Garten und Hochbeet.

Das ist im Übrigen auch Handwerkskunst, das muss man erstmal lernen. Richtige Temperatur, den Teig machen, die richtige Dicke wählen... und so belegen, den Schießer mehlen und den hauchdünnen Fladen so einschießen, dass nicht alles hinten runter ins Feuer fällt, muss man auch können.

In diesem Ofen kann man auch ein (echtes) Holzofenbrot backen und ein Rauchbraten ist was ganz Besonderes. Von meinen Zwiebel- und Obstbeeten ganz zu schweigen.

Damit nehme ich Tobias Plaz kein Geschäft weg, sondern wir pflegen eine alte Backhaus-Tradition.
Das verstehen Leute, die sich bei Aldi die Chinateiglinge aufbacken lassen, eben nicht.

Für ein gutes Holzofenbrot benötige ich neben dem Mehl aus der Altheimer Mühle auch Sauerteig. Den bekommt man bei Tobias Plaz.
Mein Lieblingsbäcker Blume aus Lutter (NRÜ) stellt zumindest bei mir, auf dem Stöckener Markt von H, den Verkaufsbetrieb ein. Begründung: die Bäckerei wird verkleinert.
Ich werde einen der verbliebenen Marktstandorte aufsuchen, um mir Brötchen u. Brot zu holen, o.a. bei passendem Wetter (jetzt grad nicht :(, 10°C, Regen) mit dem Motorrad die 30km zur Bäckerei fahren (und die Gelegenheit nutzen, einen Augenblick an der Wassermühle Laderholz zu sitzen und den Enten, Kanada- u. Nilgänsen, dem Fischreiherpaar, den Eisvögeln, tagaktiven Fledermäusen, Ringelnattern im Wasser, etc. zuzuschauen :). Gut sind auch die Backtage mit Köstlichkeiten aus dem Steinbackofen! :)).
Mal sehen, wie lange die noch arbeiten können. Mein Bäcker um die Ecke (Teil einer kleinen Kette, mit 18 Bäckereien/Cafés), 5min zu Fuß, arbeitet im Verkaufsraum seit letzter Woche praktisch im Dunkeln, mit minimaler Beleuchtung, aber das wird's auf Dauer auch nicht rausreißen :( (zumal es ein paar Schritte weiter über den Marktplatz Brötchen (frisch aufgebacken) und Brot (abgepackt) aus der Großbäckerei beim Penny etliche Cent günstiger gibt), haupts. von H.
Da wird noch bei einigen das Licht ausgehen, nicht nur abgedunkelt, sondern endgültig, fürchte ich :(.

Uli
 
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rd07

rd07

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Zum Bäcker und Handwerker zurück:
Wenn ein Konsument künftig Qualität will, muss er tiefer in die Tasche greifen.
Tun das immer weniger Menschen, stirbt die Manufaktur.
[/QUOTE]

Das war aber schon immer so. Qualitätsware war immer schon teurer als Massenware. Ich habe aber den Eindruck, dass vor allem die ältere Kundschaft wieder mehr Augemerk auf die Qualität legt. Erst kürzlich ein Interview einer Wiener Designerin gehört. Die hat gemeint, dass sich die Menschen mehr Designermode kaufen sollten. Die ist zwar teurer, landet aber nicht, so wie die KiK-Fetzen, nach 14 Tagen im Restmüll. Zuerst habe ich gedacht, ganz schön abgehoben die Gute, aber sie hat recht.
 
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Brot wird nicht automatisch hochwertiger, weil der Strom teurer wird.
Das ist das momentane Dilemma
 
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Salü

Ich assoziiere hochwertig mit Qualität, wenn eine bessere Zutat in einem Produkt neu besser ist als vorher, z.B. BIO in einem Lebensmittel, dann ist es für mich hochwertiger.
Nur weil der gleiche Strom (Energie) heute viel mehr kostet, ist für mich ein Produkt nicht hochwertiger geworden, sondern nur teurer.

Josef
 
KAlaus

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...und dabei könnten die doch mit der Abwärme heizen, die bei deren Handarbeit .... ach, lassen wir das.
Hundewelpen!
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FF-GS

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Rammmeln geht zwar in die humanoide Kalorienbilanz ein (macht bei exessiver ausübung schlank), aber die Heizleistung eines Erwachsenen beträgt trotzdem nur 100 W. Das reicht nicht zum Heizen!
 
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Was Bäckereien angeht,
sollten nicht die kleinen die lokal ein- und verkaufen bei steigenden Energiepreisen sogar einen Vorteil haben?
Die Energiepreise für die großen steigen ja in gleichem Maße, und die müssen viel mehr viel weiter durch die Gegend transportieren.

War heute schon beim Biobauer Kartoffeln holen, der ist zufrieden und optimistisch, explodierende Düngerpreise betreffen ihn nicht, er hat schon lange PV auf dem Dach vom Stall und jetzt den ersten elektrischen Hofschlepper bestellt.
Können die, die sich frühzeitig vernünftig aufgestellt haben, jetzt wirklich nicht mitjammern?
 
S

sichnichtmehrjehovanennt

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Eigentlich ist es doch ganz einfach. Eine gute Freundin (Reiseverkehrskauffrau) verdient:

2020 - 1820 Euro netto
2021 - 1820 Euro netto
2022 - 1860 Euro netto

Die Preise haben in diesen Jahren ca. 14 % angezogen. der Lohn um lächerliche 40 Euro. jetzt kommt der Strompreisschock und der Gaspreisschock!

...Wie soll bei dem derzeitigen Stundensätzen im Handwerk und den Produkten des täglichen Bedarfs noch Reparaturen o.ä. möglich sein. Der Threadstarter und auch ich haben offensichtlich Jahrzehnte wirklich gutes Geld verdient (siehe Motorradsammlung). Aber glaubt mir viele Geringverdiener haben auch hart gearbeitet OHNE auf einen "grünen Zweig" zu kommen...
 
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Absolut korrekt,
alle Vermögenden könnten dazu beitragen solche Härten für Geringverdiener abzufedern.
Gabs in Deutschland schon mal, nannte sich Lastenausgleich.
In vielen Ländern gibt es eine Vermögenssteuer, in den USA betrug der Spitzensteuersatz 90%.
Möglichkeiten zur Finanzierung einer Unterstützung von Geringverdienern angesichts der aktuellen Situation gäbe es also genug. Wer will es unserem Finanzminister sagen?
 
Pepsi

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Was Bäckereien angeht,
sollten nicht die kleinen die lokal ein- und verkaufen bei steigenden Energiepreisen sogar einen Vorteil haben?
Die Energiepreise für die großen steigen ja in gleichem Maße, und die müssen viel mehr viel weiter durch die Gegend transportieren.
Warum sollte das so sein? Ein kleiner Handwerksbäcker war/ist was Energieeffizienz angeht so dermaßen schlecht das FFF dort demonstrieren könnte. Das kannst du jetzt auf alle Lebensmittelverarbeiter im kleinen beziehen. Das ist einer der Gründe wie so ein Preis zustande kommt. Pauschal zu sagen das ein Handwerklicher Kleinbetrieb immer bessere Qualität abliefert als die Industrie ist lange überholt. Die Industrie macht halt das was nachgefragt wird, können würden die auch richtig gut…
 
gshogi

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Discounter und Bäckereiketten bekommen ihre Teiglinge für Brötchen in der Regel aus Polen.
 
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