Zwitschernde Vögel begrüßen den neuen Tag und zwangsläufig auch uns, kurzer Spaziergang
zum Motorrad... okay alles gut, bevor wir uns am Tisch bei Croissants und Kaffee einfinden.
Weinig später sitzen wir wieder auf den Maschinen und fahren erstmal in Richtung Grenoble
um in den Gebiet Parc de Chartreuse zu gelangen.
Die Straßen sind hier eng, wir lassen verschlafene kleine Dörfer hinter uns, und beginnen in
entspannter Atmosphäre die nächste Kletterpartie, auch hier sind die Ziele wieder fest definiert.
Zuerst bewegen wir uns auf der Route de la Confession auf der D 2118 in Richtung
Lac de Grand Maison, eine tolle zusammenhängende kurvenreiche Strecke, mit einem
fantastischen Panorama.
Die Ruhe hier scheint einen einfach zu erdrücken, man könnte eigentlich stundenlang hier
verweilen, wir plaudern auch genüsslich mit zwei anderen Bikern aus Deutschland, fast die
perfekte Stimmung für ein freundschaftliches Bier.... aber leider.
Wir müssen die Träumerei aber lassen, wir werden "erwartet" der weitere Verlauf bringt uns
auf den Col de la Croix de Fer... Mythischer Pass der Tour de France.
Wie soll ich euch den Pass jetzt beschreiben? Sterne in den Augen, schon..., aber auch irgendwie
total entspannt übersichtlich und total easy zu fahren, die vorbeiziehende Landschaft vermittelt
den Eindruck, mit der alpinen Natur zu verschmelzen.... hier kommst du wieder, waren meine Gedanken.
Es geht weiter, die Tageszeit zwingt uns aufzusetzen, wir klettern auf unsere GS und düsen
die D 213 in Richtung.... drauf habe ich auch schon lange gewartet... der nächster Highlights
ist der Col de la Madeleine, und es stimmte alles... ein Muss unter den Alpenpässen.
Die Strecke fantastisch, kaum Verkehr richtig zum Entspannen und Genießen, eine super Aussicht,
bei strahlendem Sonnenschein. Auf der Passhöhe findet ihr einige Restaurants mit perfekten
Aussichten.
Uns muss jetzt niemand überreden, wir nehmen uns den ersten Tisch vor, und bestellen zwei
Cappuccino.... was für eine gigantische Aussicht....
Obwohl wir das vermeintliche Streckenhäppchen richtig genossen haben, entschlossen wir uns
schweren Herzens für die Weiterfahrt, zumal die Tageszeit schon weit fortgeschritten war.
Trotzdem die Abfahrt auf der Nordrampe empfand ich auch wie ein Kurveneldorado,
verbunden mit dem spektakulärem Ausblick auf das Bergmassiv um den Mont Blanc.
Und wenn es am schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören, fahrerisch haben wir die
Höhenpunkte der französischen Alpen voll ausgekostet. Im weiteren Verlauf erreichen wir
Annecy, die Uferbereiche am See entlang sind immer noch voll von Menschen.... bei dem Wetter
kein Wunder. Nach zwei Anfragen bekommen wir auch ein Zimmer und sind auch irgendwie fertig..
Kein Wunder, denn am nächsten Tag werden wir uns in Richtung Heimat begeben müssen,
wir lassen die tolle Zeit hinter uns, und müssen wieder in das Tägliche eintreten.
Hiermit möchte ich mich noch für die tolle Zeit bei meinem Reisebegleiter bedanken,
nett und unkompliziert... Glück gehabt.
Rückblickend kann ich Jedem, der sich für ähnliche Reisen entscheidet, nur sagen: es lohnt sich
tatsächlich aus der Zweiradperspektive die Welt zu erkunden. Die gewonnene Eindrücke
und Erfahrungen lassen uns oftmals in verschiedenen Situationen eine andere Sicht auf die schönen
Seiten des Lebens zu.
Gruß BerniB.